Fürstenkrone
Die Fürstenkrone (französisch couronne princière; englisch princely crown) gehört zu den Rangkronen. Sie wird in der Heraldik von fürstlichen Familien im Wappen verwendet. Sie gleicht zwar wesentlich dem Fürstenhut, ist aber von diesem zu unterscheiden.
Beschreibung
In der Heraldik ist es von untergeordneter Bedeutung, ob die Wappen der Fürstenhäuser mit der Fürstenkrone oder dem Fürstenhut dargestellt werden. Die Entscheidung darüber lag bzw. liegt beim Wappenträger und war und ist eine Frage der Tradition und des Gefallens.
Die Fürstenkrone hat einen goldenen Reif mit eingesetzten Edelsteinen. Am Reif sind fünf Blattzinken, von denen drei Bügel sichtbar sind. Diese umschließen eine Purpurmütze, auf der ein blauer Reichsapfel gesetzt ist. Der Reichsapfel ist nicht immer vorhanden.
Verwendung
Im 19. Jahrhundert wurde von den tatsächlich ein Fürstentum regierenden Häusern an ihrer Stelle die Herzogskrone mit fünf Bügeln und einer geschlossenen Kronenfütterung bevorzugt, um sich von den mediatisierten Fürsten oder den unebenbürtigen Titularfürsten ohne Regierungsamt zu unterscheiden. Länderspezifisch gab es Unterschiede. Vgl. den Artikel Rangkrone. Deutsche, russische und dänische „Durchlauchte“ (Anrede für den Fürsten) führten die Fürstenkrone.
Die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt führten eine Fürstenkrone über dem Wappen, die Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen einen Fürstenhut.[1]
Wappen von Schwarzburg-Rudolstadt mit Fürstenkrone
Wappen von Schwarzburg-Sondershausen mit Fürstenhut
Fürstenkrone als gemeine Figur
In der Heraldik erscheint die Füstenkrone im Schild auch als Wappenfigur beziehungsweise als gemeine Figur oder als Nebenfigur.
Fürstenkrone im Wappen des Landkreises Fürstenfeldbruck[2]
Fürstenkrone über den Schilden im Wappen von Essen
Fürstenkrone als Nebenfigur im Wappen von Neustrelitz
Wappenbilderordnung
- Die gemeine Figur Fürstenkrone wurde zusammen mit der Königskrone in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Andere Erzeugnisse von Menschenhand: Herrschafts-, Rang- und Würdezeichen unter der Nr. 9802 aufgenommen.
Literatur
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 140 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
- ↑ Eintrag zum Wappen des Landkreises Fürstenfeldbruck in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 5. September 2017. Wappenbeschreibung: „Durch einen von Silber und Rot in zwei Reihen geschachten Schrägbalken geteilt von Grün und Blau; oben eine silberne Fürstenkrone, unten eine dreibogige gemauerte silberne Brücke.“
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Fürstenkrone“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 20. November 2017 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.