Lilienkrone

Die Lilienkrone (englisch crown flory) ist ein Typus der herrschaftlichen Kopfzierde und des Herrschaftssymbols Krone. Bei der Lilienkrone, in der Regel eine Offene Krone, sind die auf dem Stirnreif aufrechtstehenden Kronenzacken der heraldischen Lilie nachgebildet. Die Zackenanzahl von Lilienkronen schwankt; in heraldischen Darstellungen sind mindestens drei davon sichtbar. In der Heraldik ist die Lilienkrone eine gemeine Figur und kann sowohl im Wappen als auch im Oberwappen auftreten.
Beispiele
Die Lilienkrone findet bei verschiedenen Wappenfiguren Verwendung. So tragen die Stierfiguren im Wappen der Region Mecklenburg und im Wappen des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern eine Lilienkrone.[1]
Auch die Krone aus dem Essener Domschatz aus dem 11. Jahrhundert, von der lange angenommen wurde, es handle sich um die Kinderkrone Ottos III.
aus dem Jahr 983, hat die Form einer Lilienkrone. Diese mit vier Lilien verzierte Krone zählt zu den ältesten erhaltenen Kronen in Europa.[2] Eine Lilienkrone trägt auch die Reiterstatuette Karls des Großen
.
Ein besonderes Beispiel für die kunsthandwerkliche Darstellung einer Lilienkrone ist das Krönchen
, Wahrzeichen der Stadt Siegen. Die im Jahr 1658 gestiftete, überdimensionale vergoldete Plastik
misst rund zwei Meter im Durchmesser und hat acht lilienförmige Zacken. Das Krönchen (seit 1993 ein Replikat
davon) steht auf der Turmspitze der Siegener Nikolaikirche
.[3]
„Als Louis Philipp
1830 zum König der Franzosen proklamirt wurde, führte er den Schild Orleans mit der französischen Lilienkrone. Den Franzosen war jedoch jede Erinnerung an die bourbon'sche Regierung verhasst, weshalb 1831 Philipp ein neues Wappen annahm und auch Krone und Szepter änderte (..)“
Einzelnachweise
- ↑ Landeswappen. Auf mecklenburg-vorpommern.de. Abgerufen am 9. Februar 2016.
- ↑ Essener Krone. Auf domschatz-essen.de. Abgerufen am 9. Februar 2016.
- ↑ Adolf Müller: Ein Symbol unserer Siegerländer Heimat. In: Adolf Müller (Hrsg.): Streifzug durch die lange Vergangenheit des Siegener Lebens (= Unser Krönchen. Bd. 1). Vorländer, Siegen 1983, S. 8 f.
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 176
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