Insigne
Ein Insigne (von lateinisch insigne ‚Kennzeichen, [militärisches] Abzeichen, Auszeichnung‘, öfter im Plural insignia verwendet; Substantiv zum Adjektiv insignis ‚durch ein Abzeichen vor anderen kenntlich, erkennbar, unterscheidbar, hervorstechend, auffallend‘)[1] ist ein Zeichen staatlicher, ständischer oder religiöser Würde, Macht und Auszeichnung. Insbesondere in politischen Zusammenhängen ist auch von Herrschaftszeichen die Rede. Das Insigne soll den Stand, den Dienst oder das Amt des Trägers nach außen hin sichtbar machen.
Meistens wird die Pluralform Insignien verwendet, der Singular deutlich seltener. Neben der Singularform (das) Insigne tauchen in Texten häufig auch Varianten wie (die) Insignie oder (das) Insignium auf, die laut Duden aber nicht als standardsprachlich gelten.[2]
Beispiele
Insignien können sein:
- Kopfbedeckungen, z. B. die Krone, die Mitra der Bischöfe der römisch-katholischen Kirche, der Schleier von Ordensfrauen und geweihten Jungfrauen, das Birett der Geistlichen, der Lorbeerkranz
- Halsketten, z. B. die Amtsketten von Bürgermeistern und Dekanen von Universitäten, das Pektorale der Bischöfe
- Kleidungsstücke, z. B. das Pallium der Erzbischöfe, der Habit der Ordensleute
- Ringe, z. B. der Fischerring des Papstes
- symbolische, in der Hand zu tragende Gegenstände, z. B. Zepter, Reichsapfel, Vitis oder Swagger stick, Krummstab, Ferula
- symbolische Darstellungen, z. B. Wappen und Siegel
- Attribute von Heiligen, anhand derer sie auf Darstellungen erkannt werden können, siehe ikonografisches Heiligenattribut
Bekannte Beispiele
Bekannte Beispiele für Insignien sind:
- die Reichskleinodien
- der Krummstab (ein Stab, der als Zeichen des Hirtendienstes von Bischöfen, Äbten und Äbtissinnen getragen wird)
- das Bundesverdienstkreuz für Bundespräsidenten zum Amtsantritt (Sonderstufe des Großkreuzes)
- die britischen Kronjuwelen
Siehe auch
Weblinks
- Pontifikalien, Wikipedia
- politisches Symbol, Wikipedia
Literatur
- Gerd Althoff: Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-14749-9.
Einzelnachweise
- ↑ Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918 (zeno.org [abgerufen am 16. Juli 2020] Wörterbucheintrag „insignis“).
- ↑ Duden online: Insigne
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Insigne“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 24. August 2020 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.