Egge (Heraldik)
Die Egge ist eine gemeine Figur in der Heraldik, die in der Kommunalheraldik sehr verbreitet ist, aber auch in Familienwappen als Motiv verwendet wird, um Familiennamen wie Egen, Eglinger, Eggerß, Eckers, Egger, Eggert, Ecker, Eglinger und so weiter redend darzustellen.
Darstellung
Die reale Egge ist als stilisierte Darstellung des Arbeitsgeräts im Wappenschild anzutreffen. Sie wird in der Regel in Einzahl und mit einem drei- oder viereckigen Rahmen mit einer Anhängevorrichtung an der Stirnseite dargestellt. Ohne weitere Angaben ist sie gerade ausgerichtet darzustellen. Besondere Positionen (über Eck gestellt, aufrecht stehend und so weiter). Wenn die Egge zum Beispiel in Form einer Raute bzw. rautenförmig im Wappenschild dargestellt wird, spricht man von einer auf die Spitze gestellten Egge.
Auch andere Besonderheiten (besonderer Rahmen, besondere Typen wie die Netzegge et cetera) sind bei der Blasonierung zu melden, was in der Praxis jedoch oft vernachlässigt wird. Häufig wird die Egge in den Farben Gold oder Silber tingiert, seltener in anderen heraldischen Farben. Im Wappen sollte stets eine Egge abgebildet sein, die im Mittelalter gebräuchlich war (also eine gezogene Egge bzw. eine Egge ohne Antrieb). Moderne Eggen für den Traktorenzug gelten als „unheraldisch“.
In der traditionellen Heraldik wurde die Egge möglichst zweidimensional bzw. möglichst perspektivlos stilisiert. Diese heraldische Regel wird von der modernen Heralidk teilweise ignoriert, so daß zunehmend Wappen mit perspektivischen Eggen zu finden sind.
„Die Egge (Tafel XXX. Figur 32.) kommt in der Form wie hier, aber auch dreieckig vor und ist stets mit sichtbaren Zinken zu versehen.“
Abgrenzung
Ein Rost oder Gitter wie es als Attribut des Laurentius von Rom dargestellt wird, wird in der Heraldik manchmal mit einer Egge verwechselt.
Symbolik
Die Verwendung des Egge in Wappen zeugt von der Verbundenheit der Landwirtschaft mit den Menschen einer Region.
Siehe auch
Weblinks
- Egge -- Begriffsklärungsseite in der deutschen Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.