Bienenkorb (Heraldik)

Bienenkorb

faktisch
(mit einem einziehenden Bienenschwarm)

in der Heraldik
(Wappen von Ebeleben)

Der Bienenkorb (auch Rutenstülper, Beute oder mißverständlich Bienenstock, Badekappe oder ähnliches genannt; französisch ruche; englisch beehive) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.

Darstellung

Bienenkorb im Wappen von Korb(als redendes Motiv)

1882: Bienenkorb und Bienen (Wappen Bienemann von Bienenstamm; nach dem Baltischen Wappenbuch)

Exlibris, 18. Jhr.: „Benedictus Ioachimus Bernardus Immel, Eccl. Cathedr. Frising Chori-Vicarius“

Um 1713: (Wappen des Hamburger Bürgerkapitäns Diedrich Mello)

Die gemeine Figur, Bienenkorb ist der gleichnamigen künstlichen Behausung für Bienen beziehungsweise einem aus Weiden, Binsen oder Stroh geflochtenem Korb nachempfunden. Das Motiv erscheint in Wappen nur leicht stilisiert. Im Ermessenspielraum des aufreißenden Wappenkünstlers liegt es, ob der Bienenkorb mit umlaufenden Ringen oder mit einem zum Betrachter gerichteten Flugloch erscheint. Diese Merkmale können, müssen aber nicht in der Wappenbeschreibung erwähnt werden (es sei denn sie besitzen eine andere heraldischen Farbe als der Rest des Bienekorbs). Besondere Attribute wie beispielsweie eine geschuppte Oberfläche des Bienenkorbes oder ein Bodenbrett dagegen sollten gemeldet werden. Das Motiv wird oft mit anderen gemeinen Figuren kombiniert (zum Beispiel mit umschwärmenden Bienen oder gehalten von einer anderen Wappenfigur).

„Der Bienenkorb (Tafel XXX. Figur 84. 85.) wird von Hefner: „Badekappe“ genannt, eine Bezeichnung, deren Richtigkeit uns etwas zweifelhaft ist. Dass er oft auch von Bienen umschwärmt dargestellt wird, lehren zahlreiche Beispiele (Bienemann von Bienenstamm, Wagner von Frommenhausen und Andere).“

– Siebmacher/Gritzner (1889)

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  1889: Ein Bienenkorb (nach Siebmacher)

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  1889: Drei Bienenkörbe 2-über-1 (nach Siebmacher)

Das Wappenmotiv Bienenkorb erscheint gewöhnlich in Gold; es kann grundsätzlich aber auch in einer anderen heraldischen Tinktur eingefärbt sein.

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  1 Bienenkorb
  (Karsau)

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  2 Bienenkörbe
  (Binau)

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  3 Bienenkörbe
  (Lampertice)

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  4 Bienenkörbe
  (Ternas)

• Bienenkorb von Bienen umschwärmt
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  Bienenkorb und 6 Bienen (Frankfurt-Bockenheim)

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  Bienenkorb und 7 Bienen (Frommenhausen)

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  Bienenkorb und 9 Bienen (Courtisols)

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  Bienenkorb und 43 Bienen (Reinsdorf)

Bienenkorb als Nebenfigur

Manchmal wird die Bienenkorbfigur als Nebenfigur in einem Wappen dargestellt. Beispielsweise erscheint im Wappen von Feucht als Hauptfigur ein Armbrustschütze, dessen Linke auf einem Wappenschild ruht, der einen goldenen Bienenkorb zeigt.

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  (Feucht)

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  (Herb Bobrowice)

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  (Kirchenpingarten)

Bienenstöcke in anderer Gestalt

Grundsätzlich können neben dem klassischen Bienenkorb auch Bienenstöcke (künstliche Nisthöhlen/Behausungen für Bienen) in anderer Gestalt als gemeine Figuren in Wappen erscheinen. Die genaue Form ist zu melden.

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  Wappen, das die Landwirtschaft symbolisiert (Rückseite des Hôtel de Ville in Paris)

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  (Maisons-Alfort)

Abgrenzung

Der Bienenkorb ist von vergleichbaren Wappenmotiven wie zum Beispiel der gemeinen Figur Hügel zu unterscheiden.

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  In Blau drei goldene zwei zu ein gestellte „Bühel“ (=Hügel), die teilweise als Bienenkorb interpretiert wurden.

Wappenbilderordnung

• DerBienenkorb wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Landwirtschafltiches Gerät, Jagd- und Fischereigerät unter der Nr. 9529 aufgenommen.

Siehe auch

• Biene (Wappentier)

Weblink

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  Commons: Bienenstock in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien