Pflugschar (Heraldik)
Pflugschar | |
faktisch (Horodets-Siedlung, Oblast Leningrad) |
in der Heraldik (historisches Wappen von Włodzienin, dt. ‚Bladen‘; nach Otto Hupp, 1898) |
Die Pflugschar (französisch soc de charrue; englisch plough share) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.
Darstellung
Die Pflugschar wird in unterschiedlicher Anzahl (eine bis drei sind gebräuchlich) und Positionen im Wappen dargestellt. Ihre Darstellung lehnt sich an das Idealbild des gleichnamigen realen Geräts an (die Pflugschar ist die Schneide eines Pfluges).
„Pflugschar: (Tafel XXX. Figur 23-26.) ist leicht zu unterscheiden vom Pflugeisen (..) welches am Pfluge vor Ersterer steht und zwar dadurch, dass letzeres immer mehr einer Messer- oder Sensenklinge ähnelt und schmal ist, wogegen die Pflugschar breit, oft an den Enden (Fig. 25 26.) aufgerollt ist, überhaupt mehr den Charakter des Spatens hat.“
Symbolik
Die häufige Verwendung in Wappen zeugt von der Wichtigkeit und der Verbundenheit der Landwirtschaft mit den Menschen der Region. Ein alter Aberglaube basierte darauf, eine Pflugschar könne böse Zauber abwehren. So wurden im Frühling Felder- oder gar Gemarkungsgrenzen mit dem Pflug abgefahren, um böse Geister an ihnen abzuhalten. Aus diesem Grund ist er ursprünglich heraldisches Glückssymbol.
Abgrenzung
- Neben der Pflugschar sind auch der gesamte Pflug, Pflugeisen und Pflugschleifen als stark stilisiert Arbeitsgeräte im Wappenschild anzutreffen.
- In einigen Familienwappen wurde die Pflugschar in eine "Lanzenspitze" umgezeichnet.
Pflüge mit Pflugscharen
Pflug im Wappen von Neuler
Siehe auch
Wappenbilderordnung
- Die Figur Pflugschar wurde zusammen mit der Figur Pflugeisen in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Landwirtschaftliches Gerät, Jagd- und Fischgerät unter der Nr. 9503 aufgenommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
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