Streitgabel (Heraldik)

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Dreizinkige „Streitgabeln“ (hier als eine Art „Dreizack“) im Wappen derer von Gablenz[1]
Zweizinkige „Streitgabel“ (nach Siebmacher, eigentlich „Heugabeln“)

Streitgabel (französisch fourchette de combat oder fourchette de combat bzw. fourche de combat/dispute; englisch dispute fork oder battle fork) ist eine Sammelbezeichnung für alle ein- oder zweihändig führbaren, im Kampf eingesetzte Gabeln. In der Heraldik ist die Streitgabel eine gemeine Figur.

Darstellung

Die heraldische Darstellung einer Streitgabel hängt davon ab, welche Gabel als Waffe benutzt wird. Wenn keine Vorgaben in der Wappenbeschreibung vorliegen, sollte sie als zweizinkige Heugabel dargestellt werden.

Streitgabel (Heugabel) (Tafel XXV. Figur 70.) ist die zweizinkige Gabel mit geraden Spitzen, wie sie zum Beispiel die von Gablenz (in der Lausitz) führen ...“

Siebmacher/Gritzner (1889)[2]

Gabeln als Waffen

„Erntearbeiter waren mit ihren Heugabeln in den Bauernkriegen oft gefürchtete Gegner. Der schwungvolle Umgang mit der langstieligen und scharfen Gabel kann einem geübten Bauern erhebliche Vorteile gegenüber Schwertkämpfern oder Lanzenstechern verschaffen. Auch berittene Gegner können angegriffen werden. Zudem ist es durch die Gabelform möglich, andere Waffen einzuklemmen und geschickt aus der Hand des Gegners zu hebeln. Stiche mit der Gabel dringen insbesondere bei dünnen Zinken schnell in innere Organe ein.

Hingegen ist die Mistgabel für den Kampf ungeeignet, da sie stumpfe Zinken und einen kürzeren Stiel hat. Sie kann aber, wie ein Spaten verwendet, auch gefährlich werden.

Die Heugabel wird heute auch in Filmen als Waffe gezeigt, wenn Bauern und Dorfbewohner den Aufstand proben - dann oft in Kombination mit Fackeln und anderen landwirtschaftlichen Werkzeugen.“

Wikipedia (2011)[3]

Wappenbilderordnung

  • Die gemeine Figur Streitgabel wurde zusammen mit der Figur Gabel in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Andere Erzeugnisse von Menschenhand: Haus- und Küchengeräte unter der Nr. 9111 aufgenommen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Blason: „Von B. und S. getheilt mit zwie nebeneinander stehenden s. Streit-Gabeln an g. Stielen, das Ganze mit einem r. Balken überzogen. - Auf dem Helm ein b., s., r Wulst, auf welchem die Gabeln gekreuzt,-- Decken: rechts b., s., links r., s.“
  2. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 122. Tafel 26. Figur 70.
  3. Das Zitat stammt aus dem Beitrag Heugabel#Gabeln_als_WaffenW-Logo.png aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 17. Februar 2011 (Permanentlink). Er steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.