Habsburg

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Adelsgeschlecht Habsburg, andere Bedeutungen unter Habsburg (Begriffsklärung).
Das alte Wappen der Habsburger, Stumpfsche Chronik
Ansicht der Habsburg im heutigen Kanton Aargau in der Topographia Helvetiae von Matthäus Merian, 1642

Die Habsburger sind eine europäische Dynastie, deren Name sich von ihrer Stammburg Habsburg im heutigen Kanton Aargau herleitet. Mitglieder der Dynastie stellten erstmals 1273 und fast ununterbrochen ab 1438 die deutschen Könige und römisch-deutschen Kaiser und herrschten ab 1282 über die Herzogtümer Österreich und Steiermark (→ Österreich) sowie ab 1438/1527 über Böhmen und Ungarn. Im 16. Jahrhundert teilte sich die Dynastie in eine spanische Linie, die über Spanien und Portugal und deren überseeische Besitzungen in Amerika, Afrika und Asien herrschte, und deren Mannesstamm 1700 mit Karl II. ausstarb, und eine deutsche (österreichische) Linie, deren Mannesstamm 1740 mit Karl VI. endete.

Zeitweise herrschten die Habsburger auch über andere europäische Gebiete, unter anderem über Burgund, Flandern, Mailand sowie Teile der Lombardei und die einstmals Vorderösterreich genannten Länder.

Karls VI. älteste Tochter Maria Theresia gründete durch ihre Verbindung mit Franz I. Stephan (HRR) aus dem Hause Lothringen das Haus Habsburg-Lothringen. In diesem Haus verblieb die römisch-deutsche Kaiserwürde bis zum Ende des Reiches 1806. Der letzte römisch-deutsche Kaiser, Franz II. begründete 1804 das Kaisertum Österreich, das 1867/68 zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt wurde und 1918 unterging. Nebenlinien regierten in der Toskana, in Modena und in Parma sowie in Mexiko.

Otto von Habsburg ist das älteste Mitglied der noch heute bestehenden Adelsfamilie. Familienoberhaupt ist seit 2007 sein Sohn Karl Habsburg-Lothringen.

Habsburg als das Haus Österreich (Casa de Austria)

Haus Österreich (spanisch Casa de Austria, lateinisch Domus Austriae, französisch Maison d’Autriche, italienisch Casa d´Austria) ist eine Bezeichnung sowohl der Habsburgischen Hausmacht (der Territorien der Habsburgermonarchie, insbesondere der Erblande), wie auch des ganzen Adelsgeschlechts in der österreichischen und der spanischen Linie und ihren Nebenlinien.

Die Bezeichnung Haus Österreich hat ihre Herkunft vom spanischen Ausdruck Casa de Austria ‚Haus von Österreich‘. Sie ist 1306 erstmals nachweisbar und seit dem 15. Jahrhundert üblich. Seit der Gründung des Kaisertums Österreich 1804 verliert der Begriff an Bedeutung.[1]

Die Herrscherfamilie wurde auch als Erzhaus bezeichnet. Sie war weltweit die einzige Dynastie, die den (von ihr selbst geschaffenen) Titel Erzherzog(in) verwendete.

Habsburgermonarchie (auch Habsburgisches Reich) war die inoffizielle Bezeichnung für die in Personalunion regierten gesamten Herrschaftsgebiete des Habsburgischen Geschlechts in der Neuzeit bis 1918 in Europa (in der Regel ohne die Länder der spanischen Habsburger), also die Habsburgischen Erblande, die dem Haus erblich verbunden waren, und die jeweiligen gewählten Ämter.

Geschichte

Frühe Habsburger (bis 1279)

Stammbaum der Habsburger
Gebietsansprüche der Habsburger um 1200 (Farbe: pink)

Die früheren Generationen der Habsburger lassen sich einerseits nur auf Grund genealogischer Aufzeichnungen rekonstruieren, die 1160 erstellt worden waren, und andererseits auf Grund des gefälschten Testamentes eines Werner I. (1030–1096). Gefälscht insoweit, als das Testament auf 1027 datiert ist, jedoch vermutlich um 1085 geschrieben wurde. Habsburgische Stammbaumforscher arbeiteten schon um 1500 komplette Stammbäume ihres Geschlechtes aus. Diese frühen Genealogien führen u.a. römische Adelige, Priamos von Troja (Sohn Jupiters) und König Artus als direkte Vorfahren an. Historisch fundierte Ergebnisse über die Stammbaumverhältnisse sind nicht vorhanden. Einzig die Namen lassen sich belegen.

Guntram der Reiche († 973) soll nach den 1160 erstellten Stammbäumen der Acta Murensia der Stammvater sein. Eine andere Quelle erwähnt einen Guntram, der Graf am Oberrhein gewesen sein soll. Wenn es die gleiche Person ist, dann könnten die Habsburger aus dem elsässischen Herzogsgeschlecht der Etichonen mit Besitz im Elsass und im Breisgau kommen. Von Guntram dem Reichen ist dokumentiert, dass er einen Sohn namens Lanzelin oder Kanzelin, Graf von Altenburg (im heutigen Kanton Aargau, oder vielleicht Altenburg im Klettgau), hatte. Er wird mit einem Landolt, Graf im Thurgau, in Verbindung gesetzt. In neuerer Zeit wird jedoch immer mehr gezweifelt, ob diese dieselbe Person sind (→ Habsburg: Stammburg der Habsburger).

Um 1027 gründete Radbot (985–1045) das Benediktinerkloster Muri, sein Bruder Rudolf das im Oberelsass befindliche Kloster Ottmarsheim. Als Herrschaftsmittelpunkt wurde um 1020 von Radbot oder von einem Werner I. (1030–1096) die Burg Habsburg errichtet, welche sich in der gleichnamigen heutigen Schweizer Gemeinde Habsburg befindet. Die Habsburger hatten auch weitere Burgen errichtet. Otto, Graf von Habsburg († 1111) war der erste der Familie, der sich von Habsburg nannte. Im 11. und 12. Jahrhundert bauten die Habsburger ihre Territorien aus. Sie erwarben Vogteien und Grafschaftsrechte. Sie wurden so Landgrafen im Oberelsass und Vögte des Straßburger Hochstifts und beanspruchten das Erbe der Grafen von Kyburg, so dass sie Ländereien im Zürichgau, in Schwyz, Unterwalden, im Aargau und in Uri erobern konnten.

Die erste Hausteilung fand im frühen 13. Jahrhundert statt. Albrecht IV. war der Begründer der älteren Linie und Rudolf III. der der Habsburg-Laufenburgischen Linie. Durch die Konkurrenz entstand eine räumliche Trennung. Obwohl Rudolf III. nicht zu einer Nebenrolle verdammt wurde, gelang es ihm nicht, ein eigenes Herrschaftszentrum in der Innerschweiz aufzubauen. Spätere Versuche wurden häufig von der älteren Linie durchkreuzt.

Der Sohn Albrechts IV., Rudolf IV., dagegen konnte sein Reich systematisch ausbauen. Es gelang ihm, seine Herrschaft auf den Schwarzwald auszudehnen. Durch das Kyburger Erbe konnte er zudem die Ost- und Nordostschweiz für sich beanspruchen. So wurde er zu einem mächtigen Herren in Südschwaben. Seine Wahl zum römisch-deutschen König 1273 als Rudolf I. krönte seinen Erfolg. Mit dem Tod König Ottokars II. im Jahre 1278 begann die Herrschaft der Habsburger in Österreich.

Die Habsburger als Herrscher des Heiligen Römischen Reiches

Gebietsansprüche der Habsburger im 13/14. Jahrhundert (Farbe: orange)
Haus Habsburg unter Karl V. um 1547
Das Habsburgische Reich nach den Gebietserwerbungen in Folge des Spanischen Erbfolgekrieges von 1701 bis 1713 Farbe: grün

Nach der Wahl Rudolfs I. zum römisch-deutschen König etablierten die Habsburger mit dem Erwerb der Herzogtümer Österreich und Steiermark (durch Belehnung der Söhne Rudolfs) eine bedeutende Hausmacht. Mit weiteren Gebietszuwächsen im Osten und dem Verlust der althabsburgischen Besitzungen in der Schweiz durch die Schweizer Habsburgerkriege im 14. und 15. Jahrhundert verlagerte sich das Machtzentrum endgültig in das Ostalpengebiet. Die Habsburg selbst ging 1415 an die Eidgenossen. Dennoch blieben die Beziehungen der Habsburger zu ihrem früheren Kernland eng. Dies zeigte sich unter anderem am Kloster Muri und an der Abtei Königsfelden.

Die Nichtberücksichtigung im Kreis der Kurfürsten in der Goldenen Bulle veranlasste Herzog Rudolf IV. 1358/1359 zu einer Fälschung, dem Privilegium Maius, in dem er den Erzherzogstitel, der später für die Habsburger charakteristisch wurde, für sich beanspruchte. Jedoch kam schon der italienische Gelehrte Francesco Petrarca zu dem Urteil, dass die Urkunden gefälscht worden waren.[2] Das Privilegium Maius wurde 1453 durch Friedrich III. bestätigt und reichsrechtlich anerkannt.

Seit der Wahl König Albrechts II. 1438 stellten die Habsburger – mit Ausnahme Kaiser Karls VII. (1742–1745) – alle Kaiser des Heiligen Römischen Reiches bis zu dessen Ende 1806.

Mit Hilfe ihrer Heiratspolitik erwarben die Habsburger im auslaufenden 15. Jahrhundert das Herzogtum Burgund und danach die Kronen Spaniens, Böhmens, Kroatiens und Ungarns (Habsburgermonarchie).

Mit den Nachfolgern von Kaiser Karl V. teilten sich die Habsburger in eine spanische und in eine österreichische Linie. Nach dem Erlöschen der spanischen Linie mit Karl II. 1700 konnten die österreichischen Habsburger im spanischen Erbfolgekrieg nur einen kleinen Teil des spanischen Erbes gewinnen.

1740 starb auch die österreichische Linie im Mannesstamm aus. Nach der Heirat der Erbtochter Maria Theresia, deren Herrscherrechte Karl VI. mit der Pragmatischen Sanktion gesichert hatte, mit Franz Stephan von Lothringen nannte sich die Dynastie Habsburg-Lothringen. Sie stellte nach dem Tod Kaiser Franz I. Stephan von 1765 bis 1806 die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation.

1806 legte Kaiser Franz II. als Folge der napoleonischen Kriege die Krone nieder; das Heilige Römische Reich war damit de facto erloschen.

Kaisertum Österreich

Schon zuvor, nämlich 1804, hatte Kaiser Franz II. als Franz I. das erbliche Kaisertum Österreich proklamiert, um Ranggleichheit mit Napoleon zu wahren, welcher im gleichen Jahr zum Kaiser der Franzosen proklamiert worden war. Das Kaisertum Österreich umfasste sämtliche habsburgischen Erbländer. 1867 erfolgte die Umwandlung zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie; diese zerfiel mit dem Ende des ersten Weltkrieges 1918.

Im neuen Kaisertum Österreich wurde eine Privatkrone des Hauses Habsburg zur offiziellen Österreichischen Kaiserkrone erklärt, doch fand eine Krönung zum Kaiser von Österreich niemals statt. Hingegen ließen sich alle österreichische Kaiser – Franz I. (1804–1835), Ferdinand I.(V.) (1835–1848), Franz Joseph I. (1848–1916) und Karl I.(IV.) (1916–1918) – mit der Stephanskrone zu ungarischen Königen krönen, um dem ungarischen Staatsrecht Genüge zu tun; Franz Joseph freilich erst 1867, nach einem fast zwanzigjährigen Kampf mit den ungarischen Ständen. Eine Krönung mit der böhmischen Wenzelskrone fand letztmalig 1836 für Ferdinand I.(V.) statt. Dieser war auch der einzige österreichische Kaiser, der (1838) mit der Eisernen Krone der Lombardei gekrönt wurde.

Habsburger nach 1918

Am 11. November 1918 verzichtete Kaiser Karl I. für Deutschösterreich auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, am 13. November auch als König Karl IV. von Ungarn. Da Karl nicht formell abdankte, konnte – im Unterschied zum Deutschen Reich – jeder Hinweis auf den damals 6-jährigen Kronprinzen Otto entfallen. Die anderen Teile der am 31. Oktober 1918 von Ungarn durch die Beendigung der Realunion aufgelösten Doppelmonarchie machten sich ohne Kontakt mit Karl vom Herrscherhaus unabhängig. Er übersiedelte im März 1919 mit seiner Familie in die Schweiz, um der Internierung in Österreich zu entgehen.

Heimkehr der Habsburger in ihr Stammhaus (Karikatur von Theo Zasche, 1919)

Das Habsburgergesetz Deutschösterreichs vom 3. April 1919 verwies Karl auf Dauer des Landes, alle anderen Mitglieder der Familie Habsburg-Lothringen so lang, als sie nicht offiziell auf ihre Zugehörigkeit zum Haus Habsburg-Lothringen (also zur Dynastie mit ihren Herrschaftsansprüchen) verzichtet und sich als getreue Staatsbürger der Republik bekannt hatten. Außerdem wurden die habsburgischen Familienfonds enteignet (nicht aber persönliches Privatvermögen). Die Mitglieder des Hauses entschieden sich teils für das republikanische Österreich, teils für das Leben außerhalb der neuen Republik. Laut Bundesverfassung 1920 (Art. 60, Abs. 3) sind Mitglieder regierender Häuser oder solcher Familien, die ehemals regiert haben, von der Wählbarkeit zum Bundespräsidenten in Österreich ausgenommen.

Nach zwei 1921 von der Schweiz aus unternommenen, gescheiterten Restaurationsversuchen König Karls IV. in Ungarn beschloss das ungarische Parlament am 6. November 1921 die Dethronisation des Hauses Habsburg-Lothringen. Ungarn blieb Königreich ohne König unter dem Reichsverweser Miklós Horthy. Karl wurde von den Alliierten nach dem zweiten Restaurationsversuch von Ungarn aus nach Madeira verbannt, wo er 1922 nach schwerer Krankheit verstarb. Seine Witwe Zita durfte erst 1982 wieder nach Österreich einreisen.

Während der Zwischenkriegszeit und des Zweiten Weltkrieges bemühte sich die Familie Habsburg-Lothringen um die Behandlung Österreichs als Opferstaat und verhalf weiters vielen Verfolgten zur Flucht. Familienoberhaupt war von 1930 bis 2006 Otto von Habsburg (* 1912) als ältester Sohn von Kaiser Karl. Er unterzeichnete die von der Republik Österreich geforderte Verzichtserklärung erst 1961. Unter seiner Ägide verlagerten sich die vorrangigen Beschäftigungsgebiete vieler Mitglieder der Familie (darunter vor allem Karl, Georg sowie Walburga) auf die Europapolitik, insbesondere diejenige der Paneuropa-Union, mit deren Gründer, Richard Coudenhove-Kalergi, Otto von Habsburg befreundet war.

Mit 1. Jänner 2007 übertrug Otto von Habsburg die Funktion als Familienoberhaupt an seinen ältesten Sohn Karl Habsburg-Lothringen.

Das Wappen der Habsburger

Entwicklung bis 1804

„Habsburger Pfau“ mit den Wappen der Herrschaften des Hauses Habsburg, 1555
Österreich unter dem Pfauenstoß. Scheiblersches Wappenbuch, älterer Teil

Als die Habsburger 1282 Herzöge von Österreich wurden, übernahmen sie auch das rot-weiß-rote Landeswappen, den Bindenschild, das in den nachfolgenden Jahren immer mehr zum eigentlichen Wappen der Dynastie wurde. Bereits König Friedrich (III.) der Schöne legte 1325 den Bindenschild auf die Brust des Reichsadlers. Das alte Wappen der Grafschaft Habsburg – ein roter, blau gekrönter Löwe auf goldenem Grund (in dieser Form seit 1359) – trat demgegenüber immer mehr in den Hintergrund.

Das Wappen Kaiser Rudolfs II. zeigt auf der Brust des Reichsadlers einen einfach geteilten Schild, der heraldisch rechts (vom Betrachter aus gesehen also links) den Bindenschild für Österreich, heraldisch links (vom Betrachter rechts) das Wappen Kastiliens zeigt. Maria Theresia führte in der Mitte ihres Wappens nur mehr einen rot-weiß-roten Herzschild, der nun endgültig nicht mehr für ein konkretes Territorium stand, sondern in dynastischem Sinne zu verstehen war. Ihr Sohn Joseph II., mit dem die Herrschaft des Hauses Habsburg-Lothringen einsetzte, spaltete seinen Herzschild, welcher „nunmehro aus dem Österreichisch und Lothringischen Wappen zu bestehen hat“; sein Bruder und Nachfolger Leopold II. fügte diesen beiden Feldern noch das der Toskana hinzu, sodass der Herzschild nunmehr drei Felder enthielt.

Das Wappen seit Ausrufung des Kaisertums Österreich

Wappen Rudolfs II. mit den Wappen Österreichs und Kastiliens im Zentrum (Siebmacher 1605)
Das kleine Wappen Österreich-Ungarns von November 1915 bis Oktober 1918.[3] Es zeigt heraldisch rechts (also vom Schildträger aus gesehen) den österreichischen Doppeladler, heraldisch links das ungarische Wappen. Die beiden Wappenschilde werden überragt vom Wappen des Hauses Habsburg-Lothringen: Heraldisch rechts in Gold ein blaugekrönter roter Löwe (Habsburg), im roten Mittelfeld ein silberner Querbalken (Österreich), heraldisch links in Gold ein roter Schrägbalken mit drei gestümmelten silbernen Adlern (Lothringen). Es ist mit einer Königskrone bekrönt und dem Orden vom Goldenen Vlies (Toison d’or) geschmückt.

Die Ausrufung des Kaisertums Österreich 1804 und das Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 führten zu einer Reihe von Veränderungen in Titel- und Wappenführung der Habsburger. Dabei wurde noch 1804 erklärt, dass das „nunmehrige Wappen des Allerdurchlauchtigsten Hauses Oesterreich“ ein „silberner Querbalken im rothen Felde“, mithin der rot-weiß-rote Bindenschild sei.

1806 aber erlangt der Herzschild seine definitive Form: Der Schild ist zweimal (senkrecht) gespalten und enthält im heraldisch rechten Feld das alte habsburgische Wappen (den roten, blau gekrönten Löwen auf goldenem Grund), im heraldisch linken Feld das Wappen Lothringens (drei silberne, gestümmelte Adler auf einem schrägrechten roten Balken in goldenem Grund), in der Mitte das österreichische Hauswappen (einen silbernen Querbalken auf rotem Grund). Zusammen wird dieses Wappen als „das genealogische Wappen des Allerdurchlauchtigsten regierenden Kaiserhauses“ bezeichnet (siehe mittleren Teil des Wappens 1915).

Die Trennung von Habsburgischem Hauswappen und Doppeladler erfolgt erst im Zuge der letzten Wappenreform 1915, um den Ungarn entgegenzukommen, für die der Doppeladler die Erinnerung daran darstellte, dass Österreich bis 1866 versucht hatte, Ungarn in einen Einheitsstaat einzugliedern. Der Doppeladler wird daher nur mehr mit dem Kaisertum Österreich – worunter Cisleithanien zu verstehen ist – radiziert und dem gleichberechtigten königlich ungarischen Wappen gegenüber gestellt. Beide Wappenschilde werden verbunden durch einen kleineren, sie überragenden Wappenschild mit dem genealogischen Wappen der Habsburger. Der Krieg verhinderte die durchgehende Einführung des neuen Symbols der Doppelmonarchie bis zu ihrer Auflösung 1918.

Herrscherlisten

Römisch-deutsche Kaiser und Könige aus dem Haus Habsburg

Römisch-deutsche Kaiser und Könige aus dem Haus Habsburg-Lothringen

Kaiser von Österreich aus dem Haus Habsburg-Lothringen

  • Franz I., Kaiser 1804–1835
  • Ferdinand I., Kaiser 1835–1848 (abgedankt), † 1875
  • Franz Joseph I., Kaiser 1848–1916
  • Karl I. Kaiser 1916–1918 (1918 Ausrufung der Republik, jedoch keine Abdankung), † 1922

Familienoberhäupter seit 1918

Kaiser von Mexiko aus dem Haus Habsburg-Lothringen

Könige von Spanien und Portugal aus dem Haus Habsburg (Casa de Austria)

Siehe auch Spanien unter den Habsburgern

Könige von Böhmen und Ungarn aus den Häusern Habsburg und Habsburg-Lothringen

Landesherren von Österreich aus den Häusern Habsburg und Habsburg-Lothringen

siehe dazu:

Landesherren und Statthalter des Burgunderstaates oder der Niederlande aus den Häusern Habsburg und Habsburg-Lothringen

Großherzöge der Toskana aus dem Haus Habsburg-Lothringen

Herzöge von Modena aus dem Haus Habsburg-Lothringen bzw. Habsburg-Este

Herzogin von Parma aus dem Haus Habsburg-Lothringen

Siehe auch

Literatur

  • Henry Bogdan: Histoire des Habsbourg: des origines à nos jours. Paris: Perrin, coll. « Tempus », n° 107, 2005. 425 pp., 18 cm. ISBN 2-262-02376-X.
  • Michael Erbe: Die Habsburger (1493–1918). Eine Dynastie im Reich und in Europa. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2000. ISBN 978-3-17-011866-9
  • Hans Flesch-Brunningen (Hrsg.): Die letzten Habsburger in Augenzeugenberichten, Düsseldorf 1967.
  • Dorothy Gies McGuigan: Familie Habsburg 1273 bis 1918 : Glanz und Elend eines Herrscherhauses, Berlin, 2003 (10. Auflage). ISBN 3-548-33173-4.
  • Brigitte Hamann (Hrsg): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon, Wien/München 1996 (3.Auflage).
  • Heinz-Dieter Heimann: Die Habsburger – Dynastie und Kaiserreiche, München 2004 (2. Auflage).
  • Karl-Friedrich Krieger: Die Habsburger im Mittelalter. Von Rudolf I. bis Friedrich III. Kohlhammer Verlag, 2. Aufl., Stuttgart 2004. ISBN 978-3-17-018228-8
  • Bruno Meier: Ein Königshaus aus der Schweiz. Die Habsburger, der Aargau und die Eidgenossenschaft im Mittelalter., Baden/Schweiz 2008, ISBN 978-3-03919-069-0
  • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern. Von Rudolf I. bis Karl I., Wien 1990 (4. Auflage).
  • Karl Vocelka/Lyenne Heller: Die Lebenswelt der Habsburger, Kultur- und Mentalitätsgeschichte einer Familie, Graz/Wien/Köln 1997.
  • Karl Vocelka/Lyenne Heller: Die private Welt der Habsburger. Leben und Alltag einer Familie, Graz/Wien/Köln 1998.
  • Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine Europäische Familiengeschichte, Graz/Wien/Köln 1992, ISBN 3-222-12107-9
  • Adam Wandruszka: Das Haus Habsburg. Die Geschichte einer europäischen Dynastie, Wien 1989 (7.Auflage).

Habsburgerreich

Weblinks

Commons: Haus Habsburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Casa de Austria. In: Österreich-Lexikon von aeiou.
  2. DER SPIEGEL Geschichte, Nr. 6/2009, S. 32.
  3. Kundmachung des k. k. Ministerpräsidenten vom 3. November 1915 betreffend das für den Gebrauch bei den gemeinsamen Einrichtungen österreichisch-ungarischen Monarchie bestimmten Wappen; in: Reichgsetzblatt 1915 für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Jahrgang 1915; S. 793


Quellenhinweis

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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Habsburg“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 09. Mai 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.

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