Amboss (Heraldik)
Der Amboss (auch Amboß; Mehrzahl Ambosse; ahd. anabōz, anabōʒ ‚jenes, woran [worauf] man schlägt‘; mhd. anebōz, amboz; lateinisch incūs; französisch endume; englisch anvil)[1] ist in der Heraldik eine gemeine Figur.
Darstellung
Der Amboss wird oft zusammen mit anderen Wappenfiguren im Wappen dargestellt. Selten erscheint er allein und oder in größerer Anzahl in einem Wappen. Die Farbgebung des Amboss kann entsprechend der heraldischen Tingierung ohne Einschränkung in einem Wappen angewandt werden. Schwarz und Silber scheinen die bevorzugten heraldischen Farben zu sein, Grün wird gemeinhin übergangen.
Silberner Amboss (Wappen Raution)
Schwarzer Amboss (Fulpmes)
Roter Amboss (Moncey)
Goldener (Wappen Jokioisten)
Silberner Amboss (mit drei balkenweis goldenen Erlenblättern am oberen Schildrand; Weesby)
Rotes Eichhörnchen auf schwarzem Amboss (Noormarkku)
In Rot ein schwarzer Amboss (Incudine)
Quadrat, belegt mit Hammber und Amboss (Magliolo)
Schwarzer Amboss (Pizzoferrato)
Amboss, belegt mit zwei gekreutzen Gewehren (Gardone Val Trompia)
Amboss mit Schmied
Ein seltenes und kaum verändertes Wappenbild ist das der Stadt Ruhla. Hier wird ein Schmied in Front hinter einem Amboss beim Bearbeiten eines Hufeisens (zeitweilig Schwert und Messer bearbeitend) dargestellt. Um dieses Wappen ranken sich viele Sagen und Geschichten zur Entstehung.[2] Ein Schmied mit Amboss erscheint auch in den Wappen von Frýdlant nad Ostravicí (deutsch Friedland an der Ostrawitza) und Fabriano, Italien.
Eisenhammer/Hammerwerk
Manchmal wird der Amboss in Kombination mit einem zum Beispiel durch Wasserkraft angetriebenen Eisenhammer/Hammerwerk in einem Wappen geführt. In diesem Fall besitzt die Wappenfigur Amboss meist eine heraldische Form, die sich vom gewöhnlichen Amboss unterscheidet.
Symbolik
Der gelegentlich mit Hammer abgebildete Amboss symbolisiert außerhalb der Heraldik das Handwerk des Schmiedes, die Eisengewinnung und -verarbeitung oder ähnliches.
Wappenbilderordnung
- Der Amboss wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Handwerksgerät unter der Nr. 9301 aufgenommen.
Siehe auch
- Hephaistos (Feuer-/Schmiedegott der Mythologie)
- Schmiedezange
Weblinks
Einzelnachweis
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1. , Stichwort: „Amboß“, Seite 37.
- ↑ Heinz Machatscheck: Unerhaltsame Wappenkunde. Verlag Neues Leben Berlin 1981. S. 100
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