Messer (Heraldik)
Messer kommen als gewöhnliches Schneidwerkzeug und in unterschiedlichen Formen (als gemeines Messer, Rebmesser, Kredenzmesser, Ledermesser, Hippen, Jagdmesser und so weiter) und vielen Tingierungen in der Heraldik zur Anwendung. Sie werden meist als gemeine Figur genutzt, wobei in den Darstellungen und Abstraktionen einen breiter Gestaltungspielraum feststellbar ist. Welches Messer in welcher Stellung und in welcher Anzahl und in welchen Tingierungen dargestellt wird, muß durch die Beschreibung präzisiert werden.
Darstellung
Messer werden meist in Silber oder Gold oder mit goldenem Griff und silberner Klinge tingiert. Sie werden aber auch in anderen Farben/Farbkombinationen dargestellt.
Im Wappen kommen Messer einzeln, aber auch in Mehrzahl und in vielen Lagen vor (gekreuzt, übereinander, schräggestellt). Messer können von einer Wappenfigur gehalten werden. Befindet sich beispielsweise der Apostel Bartholomäus im Schildbild, so hält dieser oft ein Messer in Hand, welches auf seine Häutung anspielt.
In den Wappen der Familien „von Krosigk“, „Staffelde“, „Zesterfleth“ und „von Jaxtheim“, werden drei Messer „übereinander“ bzw. „untereinander“ dargestellt, was auch als „liegend“ blasoniert wird. Die drei Messer im Wappen der Familie Jaxtheim/Jagstheim stellen drei „Jagdmesser“ dar. Es handelt sich bei der Darstellung also um eine „redende Symbolik" für den Familiennamen.
Beispiele
Wappen des Ortes Reudelsterz[1]
Wappen des Ortes Mistelbach (Oberfranken)[2]
Wappen des Ortes Bindlach[3]
Abgrenzung
Die Figur „Messer“ kann mit vergleichbaren Motiven verwechselt werden. Beispielsweise wird das Schildbild im Wappen der Familie „von Krosigk“ in der Literatur gewöhnlich mit dem Ausdruck „drei Pflugscharren“ beschrieben, manchmal aber auch mit der Bezeichnung „drei Messer“. In der Wappenbeschreibung ist exakt und bis ins Detail anzugeben, wie ein Motiv erscheint, um Unklarheiten zu vermeiden. Im Zweifelsfall bestimmen Wappenstifter/Wappenführende oder Primärquellen, an welche gemeine Figur sich ein dargestelltes Wappenmotiv anlehnt.
Pflugscharen im Schild und in der Helmzier des Wappens „von Krosigk“
Siehe auch
- Kredenzmesser, auch Vorlegemesser genannt.
- Rebmesser, auch Hape oder Sesel genannt.
- Ledermesser, auch Sattlermesser, Halbmondmesser oder Halbmond der Schuhmacher genannt.
Weblinks

Einzelnachweise
- ↑ Blason: „Unter silbernem Schildhaupt, darin das rote kurtrierische Kreuz, von Blau über Silber schräglinks geteilt, oben ein silbernes linksgerichtetes Messer, unten eine rechtsgerichtete blaue Axt, die Schneide nach unten“. Während die Axt für das Roden steht, spielt das Messer auf das Attribut des örtlichen Kapellenpatrons St. Bartholomäus an.
- ↑ Blason: „Auf roten Hintergrund ist, über zwei gekreuzten silbernen Messern, ein unten gekerbter goldener Balken.“ Der goldene Balken vor rotem Hintergrund stammt aus dem Wappen des früheren Besitzers der Gemeinde, des Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth. Die silbernen Messer erinnern an den Heiligen der Pfarrkirche St. Bartholomäus.
- ↑ Blason: In Silber ein schräg gestelltes schwarzes Messer, darüber im linken Obereck ein blaues Schildchen mit einer goldenen heraldischen Rose. Siehe: Wappengeschichte