Weberschiffchen (Heraldik)
(verschiedene Formen; Textiles Zentrum in Haslach)
Das Weberschiffchen (auch [fliegendes] Schiffchen oder ungenau Webschütze, Schütze, Schnellschütze und anderes mehr genannt; französisch navette; englisch weaver's shuttle) ist in der Heraldik eine gemeine Figur, die vor allem in der Kommunalheraldik verbreitet ist.
Darstellung
Die Weberschiffchenfigur ist dem Idealbild des Schützen
eines Handwebstuhls nachempfunden. Sie hat ihren Namen „von der Ähnlichkeit mit einem kleinen, flachen Schiff, in dessen Innerem die Spule für den Schussfaden befestigt ist“[2] und wird in Wappen in der Regel in Kombination mit anderen Motiven dargestellt. Sie erscheint sowohl im Wappenschild als auch im Oberwappen. Alle heraldischen Farben werden verwendet. Die Figur kommt ohne und mit aufgespultem Faden vor. Im letzteren Fall wird der Faden teilweise anders als das Weberschiffchen tingiert. Meist wird das Weberschiffchen waagerecht, senkrecht oder schräg gestellt.
Bildlich wird das Weberschiffchen manchmal durch das Heroldsbild Spindel ersetzt.
1909: Weberschiffchen (nach Fox-Davies)
Schrägrechtes Weberschiffchen (Groß Lobke
)
Branderode, Gemeinde Hohenstein
Wolbrechtshausen
Landkreis Münchberg
Emsdetten
Neuenkirchen (Kreis Steinfurt)
Rommelsbach
Ay an der Iller
Grafengehaig
Bernterode (bei Worbis)
Ronneburg
Hückeswagen (Hückeswagener Tuchweberindustrie
)
Helfenberg
Gingst
(Historisches Wappen von Sontheim
)
Osterholz-Scharmbeck
Rhede
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Wappen der Weber Edlen von Webenau
Wappen der Leuth von Hachenburg
Neudietendorf
Kleinalsleben
Symbolik
In der Kommunalheraldik symbolisiert das Weberschiffschen oft ortsansässige Textilindustrie. In der Familienheraldik steht die gemeine Figur z. B. sprechend für Familien namens Weber oder verweist auf generationenübergreifende Weber- oder Tuchmacherberufe in der Familiengeschichte.
Im Zunftzeichen der Weber sind drei Weberschiffchen im Dreieck angeordnet (Spitze nach unten).
Das Weberschiffchen ist ein Attribut des heiligen Severus von Ravenna.
Wappenbilderordnung
- Das Weberschiffchen wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Handwerksgeräte unter der Nr. 9444 aufgenommen.
Weblinks
- Wikipedia: Weberschiffchen
Siehe auch
- Webstuhl
- Spindel (Heraldik) – u. a. das Weberschiffchen abstrahierende Form
Einzelnachweise
- ↑ Blason: „Zwei pfahlweis gestellte Weberschiffchen nebeneinander. Auf dem Helm zwei Weberschiffchen.“
- ↑ Seite „Schützen (Weben)“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. August 2021, 11:32 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sch%C3%BCtzen_(Weben)&oldid=214909603 (Abgerufen: 2. Oktober 2024, 13:27 UTC)
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