Ofengabel (Heraldik)

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Ofengabel[1]
Ofengabeln im Stammwappen derer von Gabelkoven aus Siebmachers Wappenbuch 1605

Die Ofengabel oder Feuergabel (auch Ofenkrücke oder mundartlich „offelgabel“, „ufagabl“, „ufmgábl“, „ofagábl“, „ofagáwl“) ist in der Heraldik eine eher seltene gemeine Figur.

Darstellung

Die Ofengabel wird häufig mit anderen Gabeln verwechselt, weil sie in der heraldischen Stilisierung bzw. Darstellung kaum von diesen zu unterscheiden ist. Sie besitzt in der Regel nur zwei Zinken, was nicht als Unterscheidungsmerkel ausreicht, da auch andere Gabeln in der Heraldik zweizinkig dargestellt werden.

Um Verwechlungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Ofengabel deutlich übertrieben mit nach außen gebogenen Zinken sowie gleichlangen Eisenstiel und Holzschaft darzustellen. Die Ofengabel ist explizit zu melden, wenn diese im Wappen geführt werden soll.

Abgrenzung

Im Gegensatz zu anderen Gabeln (Heugabel, Mistgabel), die vor allem auf Hebekraft oder den kurzseitigen Transport ausgelegt sind, wird die wesentlich kürzere Ofengabel dazu verwendet, um das Feuer in Gang zu halten, Töpfe oder Holz in den Ofen zu schieben bzw. im Ofeninneren zu verteilen.

„Die Ofengabel (..) eine Gabel, oder ein zweyzackiges Eisen an einem langen Stiele, das Holz damit in den Ofen zu schieben oder zurecht zu legen.“

– Adelung (1798)[2]

Sie besitzt meist zwei eiserne Zinken, die mit einem eisernem Stiel verschmiedet sind, der seinerseits an einem etwa gleichlangen dickeren Holzschaft befestigt ist. Eisener Stiel und Holzschaft sind nicht geschwungen, eine oder beide Zinken meist nach außen rund umgeschmiedet.

Brauchtum

Im Brauchtum wurde erzählt, daß Hexen in der Walpurgisnacht auf Ofengabeln durch die Lüfte reiten. In manchen Regionen sind bis heute zu Fastnacht als Hexen verkleidete Personen mit mit Ofengabeln unterwegs.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Heu- und Mistgabeln in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kreismuseum Osterburg - Inv.Nr: II 3400: "Diese Ofengabel stammt von einem Bauernhof in Behrend und gelangte um 1960 in das Museum. Sie diente zum Inganghalten des offenen Herdfeuers, man konnte damit die Holzscheite in die richtige Position bringen."
  2. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 581.: