Dreizack (Heraldik)
Der Dreizack (auch „Fischspeer“; französisch trident; englisch trident; lateinisch fuscina tridens; bei Gritzner auch Ger genannt (französisch lance; englisch lance), ist in der Wappenkunde (Heraldik) eine seltene gemeine Figur.
Darstellung
Der Dreizack kommt – heraldisch stilisiert – als Wappenfigur in unterschiedlichen Formen zur Anwendung. In den heraldischen Darstellungen und Abstraktionen ist einen breiter Gestaltungspielraum feststellbar ist und durch die Stilisierung nicht immer ersichtlich, ob die Wappenfigur der Waffe Dreizack oder einem Fischspeer
nachempfunden ist. Sind die Zackenspitzen zum Schildfuß gerichtet, so wird er als gestürzt beschrieben.
„Ger (Dreizack) (Tafel XXV. Figur 71.) hauptsächlich zum Fischstechen benutzt, das Wappenbild der Hopfgarten, von den Gabelentz, sowie anderer Familien bildet. Auch das Ger-Eisen kommt vor (Figur 72.).“
Dreizeckeisen (Gerlikon
)
Dreizack als Nebenfigur
Im Wappen erscheint der Dreizack zuweilen auch als Nebenfigur (wird zum Beispiel von einer anderen Wappenfigur gehalten, spiest einen Fisch auf oder ähnliches).
Neptun, in der Rechten einen schwarzen Dreizack mit goldenem Eisen (Wappen Isaac Heard
)
Löwe mit Dreizack (Île-d’Aix
)
Varianten
Dreizackkreuz
Bei einem Dreizackkreuz oder Gereisenkreuz erscheinen die Kreuzarmeenden in den Dreizack auslaufend.
|
Tryzub
Das Wappen der Ukraine zeigt eine entwickelte Form eines Jahrhunderte alten Dreizähner bzw. Dreizack. Es wird Tryzub genannt.
|
Verbreitung
In der Flagge von Barbados ist ein Dreizack abgebildet.
Wappenbilderordnung
- Der Dreizack wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 9113 aufgenommen.
- Der Ger (=Wurfspieß/Speer der Germanen
, machmal auch Frame/Framea
= germanischer Wurf- und Nahkampfspieß) wurde unter der Bezeichnung Lanze in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 9651 aufgenommen.
Siehe auch
Weblinks
- Wikipedia: Dreizack

Literatur
- Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. Callway, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7, S. 269; mit Figur 180, 236, 240 (Genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild Verlag GmbH: Bechtermünz, Augsburg 2000).
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Dreizack_(Heraldik)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 30.Mai 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.