Gottvater (Heraldik)
Gottvater (auch Gott der Vater, Gott Vater, der Vater Jesu Christi, der Vater und anderes mehr genannt; französisch Dieu-le-Père; englisch God the Father) ist im Wappenwesen eine seltene gemeine Figur.
Darstellung
Die Darstellung der Figur Gottvater ist Motiven aus der bildenden Kunst nachempfunden, die den christlichen Gottvater JHWH zeigen (wobei der Ausdruck Gottvater auf die Beziehung zu Jesus Christus als Sohn Gottes verweist). Die Figur erscheint gewöhnlich als bärtiger Mann, der in Wolken sitzt, die rechte Hand zum Segen erhoben, in der Linken einen Reichsapfel (Weltkugel mit aufgesetztem Kreuz) haltend, eine Tiara auf dem Kopf, mit Nimbus, in einem goldenden Gewand und Purpurmantel. Beispielsweise bekam Gottesgab anläßlich der kurfürstlichen Erhebung am 6. Juli 1546 zur Freien Bergstadt ein Wappen, in dem die Figur Gottvater explizit erscheint und folgendermaßen beschrieben wird:
„In Gold ein in Wolken thronender, gekrönter und segender Gottvater in Goldbrokat und Purpurmantel mit einer blauben Erdkugel mit goldenem Kreuzchen in der linken Hand sowie einem rot-gold gespaltenen, von gekreuzten natürlichen Bergeisen und Schlegel belegten Schildchen zu seinen Füßen (Schenk 103; Sturm).“
Die Figur Gottvater wird in der neueren Heraldik teilweise aus dem Wappenschild genommen und auf den obernen Schildrand gesetzt. In der Früh- und Blütezeit der Heraldik erscheint das Motiv Gottvater gewöhnlich nicht (weder auf dem oberen Schildrand, noch auf dem Helm, als Prachtstück, Armatur et cetera).
Gottvater im Wappen von Abbadia San Salvatore
Wappenbilderordnung
- Die Figur Gott Vater wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Christliche Heilige und biblische Gestalten unter der Nr. 7901 aufgenommen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Zelenka, Aleš: Sudetendeutsches Wappenlexikon. Ortswappen aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien. Passau. 1985. S. 133.