Mönch (Heraldik)

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Dieser Artikel erläutert die gemeine Figur Mönch; andere Bedeutungen siehe Mönch (Begriffsklärung).
alternative Beschreibung
1305-1315: Mönch im fiktiven Wappen des Königs von Schottland (nach Codex Manesse)
1335/1345: Mönch (Wappen derer von Münch; nach Züricher Wappenrolle; Aufriss Runge, 1866)
1459: Mönch/Münch von Landeskron
(nach Ingeram Codex)
Mönch (Wappen MünchwilenW-Logo.png)

Mönch (von griechisch μοναχός (monachos), das von monos, „allein“, abgeleitet ist; frz.: moine; engl. monk), Pfaffe und Einsiedler (frz.: ermite) sind in der Heraldik gemeine Figuren, die sich in Wappenaufrissen teilweise schwer oder gar nicht voneinander unterscheiden lassen.

Darstellung

Die gemeine Figur Mönch ist einem asketisch lebenden Mitglied des Mönchtums des Abendlandes nachempfunden, wie es seit dem späten Mittelalter überliefert ist (geprägt im Sinne der Regula BenedictiW-Logo.png des frühen Mittelaters). Sie erscheint spätestens im 13. Jahrhundert im Wappen-/Siegelwesen.

Mönch oder Pfaff

Mönch oder Pfaff: Deren kommen in Wappen von allen Orden vor und es dürfte gut sein, bei der Blasonierung immer gleich den Orden zu benennen, wenn derselbe erkennbar ist, z. B. bei den von Münchhausen, den Benedictiner (weiss), bei den von Russwurm und Grafen von Pfaffenhofen, den Franziskaner (schwarz), bei den Grafen Münich und von Kotzebue den Kapuziner (braun) u. s. w. Auch Bischöfe erscheinen in Wappen zumeist, wo der Familienname so oder ähnlich lautet.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Mönch im Münchner Wappen

Ein bekanntes Wappen mit Mönch führt redend die Stadt München. Häufig wird die Mönchswappenfigur im Wappen von München als Münchner Kindl bezeichnet und dargestellt.

Einsiedler

Ikone des Einsiedlers OnophriosW-Logo.png

Die Ausdrücke Einsiedler beziehungsweise Eremit (altgriechisch ἐρημίτης, eremítēs, aus griechisch ἔρημος, érēmos, das „Wüste“ und „unbewohnt“ bedeutet, daher „Wüstenbewohner“, deutsch auch „Einsiedler“) bezeichnen in der Heraldik gemeine Figuren.

Einsiedler (Tafel XIII. Figur 67.): führen im Wappen nur die Grafen von Einsiedel in Sachsen. Dasselbe trägt Kerst, Beil und Rosenkranz.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Viele Heilige waren Einsiedler respektive Eremiten. Sie erscheinen gewöhnlich mit ihren ikonografischen Heiligenattributen in Wappen und sollten nicht als Einsiedler, sondern mit ihrem Namen gemeldet werden.

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Webseiten

 Commons: Mönche in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Einsiedler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Mönch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 78 und 79. Tafel 13. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.