Ursula von Köln (Heraldik)
Legende „(..) Nach der Legenda aurea soll die bretonische Königstochter Ursula Aetherius, den Sohn des heidnischen Königs von England, heiraten. Sie willigt ein, stellt allerdings drei Bedingungen, die der Bräutigam auch erfüllt: Innerhalb einer Frist von drei Jahren soll Prinz Aetherius getauft werden; eine Schar von zehn Gefährtinnen und weiteren 11.000 Jungfrauen soll zusammengestellt und eine gemeinsame Wallfahrt nach Rom unternommen werden. Die Pilgerfahrt führt per Schiff nach Basel und von dort auf dem Landweg nach Rom. Dort schließen sich der Pilgergesellschaft der (historisch nicht belegte) Papst Cyriacus sowie (in einigen Versionen der Legende) einige Bischöfe und Kardinäle an. In einem Traum wird Ursula das Martyrium verkündigt. In Köln werden alle Pilger von den Hunnen getötet, die die Stadt belagern. Der Prinz der Hunnen verliebt sich allerdings in Ursula und bietet ihr an, sie zu verschonen und zu heiraten. Als sie ablehnt, tötet er sie durch einen Pfeilschuss. Zu Ursulas Begleiterinnen zählen die heilige Cordula, die sich beim Angriff der Hunnen zunächst versteckt, sich dann jedoch auch dem Martyrium stellt, ebenso Aukta und Odilia von Köln.“ -- Wikipedia (2019)[1] |
Die Legendenfigur Ursula von Köln (auch Heilige Ursula, Heilige Ursula von Köln oder ähnlich genannt; Diminutiv von lateinisch ursa für ‚Bär‘, also: ‚kleine Bärin‘ oder germanisch hors/ors für ‚[kleines] Schlachtross‘; französisch Ursule de Cologne; englisch Saint Ursula), die angeblich im 4. Jahrhundert in England gelebt und 383 nach Christus in Köln verstorben sein soll (nach anderen † um 304 oder † um 451) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.
Darstellung
Die Darstellung der Figur Heilige Ursula ist -- heraldisch stilisiert -- Motiven aus der bildenden Kunst nachempfunden, wie sie seit dem 12. Jahrhundert überliefert sind. Die Figur erscheint gewöhnlich als Idealbild einer jungen Frau mit Nimbus, gekrönt, in einem langen, wallendem Gewand, mit (rotem, purpurnen) „Schutzmantel“ (Königsmantel, Hermelinmantel) und meist in Kombination mit einem oder mehreren ihrer Märtyrerattribute (Pfeil, Kreuzfahne, Schiff, Öllampe/Ampel mit dem „Licht der klugen Jungfrauen“, Palmzweig, Buch). Beispielsweise wird die Ursulafigur im redenden Wappen von Oberursel folgendermaßen dargestellt:
- Blasonierung: In Blau ein silberner Schild mit zwei roten Sparren, darüber die wachsende, golden gekrönte und golden nimbierte, rot gekleidete hl. Ursula, die mit der Rechten drei silberne Pfeile, mit der Linken ein sechsspeichiges silbernes Rad emporhält.[2]
Eine andere heraldische Darstellung der Ursula von Köln findet sich im Wappen der Britischen Jungferninseln. Das Wappen zeigt eine junge Frau im silbernen Gewand, ohne Nimbus, ohne Krone und ohne Puprpurmantel. Dass es sich bei der Figur um die Heilige Ursula und nicht um eine einfache Frauenfigur handelt, ist im Grunde nur noch an elf Öllampen (plus eine für Ursula) erkennbar, die dem Motiv als Nebenfiguren beigegeben sind und die die elf oder auch elftausend Gefährtinnen (Jungfrauen) symbolisieren, die der Legende nach gemeinsam mit ihr bei Köln durch die Hunnen unter Attila den Märtyrertod erlitten.
Im Schildhaupt: Statue der Ursula von Köln (Saugy)
Heilige Ursula im Wappen der Britischen Jungferninseln
(mit zahlreichen Öllampen)
Ursula von Köln als Schildhalterin/Prachtstück
In der bildenden Kunst aber auch im Wappenwesen erscheint die Ursulafigur zuweilen hinter, neben oder unter dem Wappenschild eines Wappens (als Prachtstück, Schildhalter, wappenmantelartig oder ähnlich), gewöhnlich als Anführerin im Kreis ihrer Jungfrauen. Eine wappenmantelartige Gestaltung, wie sie beispielsweise in nicht offiziellen Wappenaufrissen des Wappens von Lanaken zu sehen ist, spielt darauf an, dass Ursula von Köln als eine „Schutzmantelheilige“ gilt.
als Schutzmantelheilige (Wappen von Lanaken)
Attribute der heiligen Ursula
Nach dem Prinzip pars pro toto (lateinisch, übersetzt: „ein Teil [steht] für das Ganze“) erscheinen in einem Wappen manchmal anstelle einer Ursulafigur andere Motive, die auf die Heilige oder ihr legendäres Leben verweisen. Beispielsweise stehen im Wappen von Köln für die Märtyrerin Ursula beziehungsweise für die sie begleitenden Jungfrauen elf Flammen/Tränen:
„Im 16. Jahrhundert wurden elf Flammen als Symbol für die Jungfrauen ins Kölner Stadtwappen aufgenommen (..)“
Webseiten
- Ursula von Köln, Wikipedia
- Ursula und die elftausend Jungfrauen - Ikonographie auf
- Die Legende der heiligen Ursula auf
- Treasures of Heaven: The story of St Ursula auf (The British Museum; englisch)
- Literatur von und über Ursula von Köln im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Seite „Ursula von Köln“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. November 2019, 15:38 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ursula_von_K%C3%B6ln&oldid=194397893 (Abgerufen: 13. Dezember 2019, 17:26 UTC)
- ↑ Klemens Stadler: Deutsche Wappen – Bundesrepublik Deutschland. Band 3: Die Gemeindewappen des Landes Hessen, Bremen 1967, S. 73.
- ↑ Joachim Schäfer: Ökumenisches Heiligenlexikon: Artikel Ursula von Köln und 11.000 Gefährtinnen. Zuletzt aktualisiert: 25.10.2019. Abgerufen: 13. Dezember 2019
Personendaten | |
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NAME | Köln, Ursula von |
ALTERNATIVNAMEN | heilige Ursula |
KURZBESCHREIBUNG | Kölner Legendenfigur |
GEBURTSDATUM | 4. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 4. Jahrhundert |