Bauer (Heraldik)

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Dieser Artikel behandelt „Mann in Bauernkleidung“ in der Heraldik; der „Bauer“ als Spielstein/Schachfigur in der Heraldik siehe Schachbauer (Heraldik).
Bauer
 
in der bildenden Kunst
(mittelalterliche Landwirtschaft, 1279)
 
in der Heraldik
(Bauer im Stammwappen derer von CotzhausenW-Logo.png)
Oberhalber Bauer (Wappen der Kotzhusius von 1622)
Wappen der Adelsfamilie von Buhrmeister (1882)

Der Bauer oder Landmann (französisch paysan; englisch peasant) ist in der Heraldik eine gemeine Figur.

Darstellung

Das Wappenmotiv erscheint gewöhnlich als „Mann in Bauernkleidung“ und mit spezifischen bäuerlichen Attributen, wodurch der „Bauer“ als solcher unmittelbar erkennbar ist. Zu den verwendeten bäucherlichen Attributen zählen beispielsweise:

  • Bäuerliche Kopfbedeckung: Bauernhut, Spitzhut, Stulphut
  • Bäuerliche Kleidung oder Tracht: Schoßrock, Wams, Stulpen-/Waden-/Schaftstiefel und so weiter
  • Bäuerliche Arbeitsgeräte: Sense, Pflug, Pflugschar, Hacke, Mistgabel, Dreschflegel und so weiter
  • Bäuerliche Haartracht: Bartlos oder mit Bart
  • Bäuerliche Produkte: Getreideähren

In der älteren Heraldik „hält“ der Bauer spezifische bäuerlichen Arbeitsgeräte mit seiner rechten (selten mit seiner linken) Hand und zeigt sie dem Betrachter; in der neueren Heraldik erscheint der Bauer teilweise bei einer bäuerlichen Tätigkeit (beim Pflügen, beim Sensen, beim Hacken und so weiter).

Bauer: ganzer -- im Wappen selten, unter anderem im Wappen der livländischen von Buhrmeister.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Eine „Bäuerin“ (weiblich) ist zu melden.

Sämann

Der Sämann
 
in der bildenden Kunst
(nach Millet und van Gogh)
 
in der Heraldik
(Historisches Wappen Landkreis Schwaebisch HallW-Logo.png)[10]

Bauernfiguren werden in der Heraldik manchmal „säend“ dargestellt. Je nach Blasonierung wird das Motiv dann als säender Bauer, Sämann, Säer oder ähnliches beschrieben.

Symbolik

In der neueren Heraldik wird bei Neustiftungen die gemeine Figur „Bauer“ oft als Wappenmotiv aufgegriffen, um einen Bezug zur Landwirtschaft anzudeuten.

Wenn die bäuerlichen Attribute allein im Wappenschild dargestellt sind, können sie gegebenenfalls nach dem Grundsatz „pars pro toto“ als Symbol für den Bauern oder die Landwirtschaft stehen.

Wappenbilderordnung

Webseiten

Commons: Bauern in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Sämann in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
  2. Wappenbeschreibung: „In Silber ein Bauer mit golden gegürtetem blauen Schoßrock, gelben Hosen, schwarzen Wadenstiefeln und aufgekremptem, schwarzen Hut, der in der Rechten eine blaue Pflugschar emporhält und die Linke in die Hüfte stemmt.“
  3. Wappenbeschreibung: „In Schwarz ein stehender, silbern gekleideter Bauer, der in der Rechten nach unten ein silbernes Schwert, in der Linken nach oben eine silberne Fahne mit rotem Bundschuh hält.“
  4. Wappenbeschreibung: „Aus rotem Schildfuß wachsend in Silber ein Bauer mit schwarzem Hut, braunem Rock und schwarzer Hose, der eine auswärts gekehrte Sense mit blauem Blatt hält.“
  5. Wappenbeschreibung: „In Gold ein rot gekleideter Bauer mit gegürtetem Wams, Stulpenstiefeln und Füßlingen, schwarzem Haar und Bart, in der rechten Hand eine gestürzte schwarze Rodehacke mit nach außen weisendem Blatt haltend. “
  6. Wappenbeschreibung: „In Gold neben einer rechts oben stehenden roten Sonne ein rechtsgewendeter roter Bauer mit rotem Hut, silbernem Gesicht und silbernen Armen, schwarzem Haar und schwarzen Stiefeln hinter einem schwarzen Pflug “
  7. Wappenbeschreibung: „In Silber ein Bauer mit blauer Weste, blauen Kniehosen, rotem Hemd, roten Kniestrümpfen und schwarzem Spitzhut, der in der rechten Hand einen schwarzen Stock mit rotem Band hält; daneben eine rote linke Flanke, darin ein goldener Balken, der von einem silbernen Pfahl überdeckt wird.“
  8. Wappenbeschreibung: „In silber ein bärtiger Bauer in der Tracht des Sechsämterlandes mit hohem schwarzen Spitzhut, schwarzer Hose, schwarzen Hosenträgern, schwarzen Pantoffeln, rotem Wams, silbernem Hemd und silbernen Strümpfen, in der Linken eine schwarze Mistgabel haltend.“
  9. Wappenbeschreibung: „Ein im goldenem Feld auf grünem Boden breitbeinig stehender, schwarz gekleideter Bauer mit schwerem, schwarzem, rotgestülptem Hut, rotem Gurt und roten Schuhen. In der rechten Hand hält er eine silberne Hacke mit schwarzem Stiel, in der linken Hand einen grünen Baum mit grünen Blättern und silberner Wurzel.“
  10. Wappenbeschreibung: „In Gold auf rotem Dreiberg ein schreitender, säender Landmann mit blauem, rot gefüttertem Rock, schwarzen Kniehosen, Schuhen und Hut; Strümpfe und der umgehängte Säsack silbern.“
  11. Wappenbeschreibung: „Auf einem von Silber und Schwarz gevierten Schildfuß in Blau ein ausschreitender, golden gekleideter Bauer mit goldenem Hut und roten Schuhen, aus einem silbernen Säsack goldene Körner ausstreuend.“
  12. Wappenbeschreibung: „In Silber auf rotem Feld mit goldenen Furchen stehend ein blau gekleideter Bauer mit schwarzem Spitzhut, der aus einem silbernen Sätuch goldene Körner streut; rechts oben übereinander drei her fliegende schwarze Vögel.“