Melusine (Heraldik)
In der Wappenkultur ist der Sprachgebrauch des Ausdrucks Melusine und die Gestaltung einer Melusinenwappenfigur keineswegs in jedem Fall eindeutig; eine unmissverständliche Abgrenzung zu vergleichbaren Wappenfiguren wie Meerfrauen, Sirenen et cetera ist teilweise nicht möglich, vergleiche:
Mélusine | |
Melusine (auch bekannt unter Melusina, Merlusigne und anders; englisch melusine; italienisch melusina; französisch mélusine oder merlusigne; in der Bedeutung von französisch merveille ‚Wunder‘ oder französisch brouillard de la mer ‚Meeresnebel‘; vielleicht zu altfranzösisch mère Lucine, lateinisch mater Lūcīna, ‚Mutter Gottes‘, Beiname der Göttin Juno[1]) ist in die Heraldik ein vager, nicht wohldefinierter und nicht einheitlich verwendeter Ausdruck für eine seltene gemeine Figur, die (bevorzugt im Oberwappen) in unterschiedlichen Ausprägungen und als Schildhalter in Wappen erscheint.
Geschichte
Melusine im heraldischen Sprachgebrauch
Wann der Ausdruck Melusine und seine deutsch- und anderssprachigen Varianten zum ersten Mal zur Beschreibung einer Wappenfigur verwendet wurden, ist unklar. Evident ist, dass die Einlassungen über Wappen mit einer Melusinenfigur, die Philipp Jacob Spener, der Begründer der wissenschaftlichen Heraldik im deutschsprachigen Wappenkulturraum Ende des 17. Jahrhunderts machte, nicht aus seiner Hand stammen, sondern von früheren Autoren übernommen wurden. Unklar ist allerdings, bei wem er sich bediente. In Frage kommen beispielsweise Martin Zeiller, Praetorius Zetlingensis, Louvan Géliot, Marc Gilbert de Varennes und andere Autoren des 16. bis 17. Jahrhunderts, die vor ihm auf Referenzwappen mit einer Melusinefigur hinweisen. Vielleicht bezog er seine Angaben zu diesem Thema aber auch von dem Heraldiker Claude-François Ménestrier, den er zirka 1659 kennengelernt hatte.
Realiter folgen im 16. bis 18. Jahrhundert die genannten Autoren und andere bei der Verwendung des Ausdrucks Melusine dem Sprachgebrauch von Wappenfabeln und von Fabelgenealogien diverser altvorderer Adelsgeschlechter. Letztere nutzten das noch ältere überlieferte Narrativ der imaginären Sagengestalt Melusine aus literarischen Zeugnissen, aus mündlichen Überlieferungen oder aus Volksmärchen, um den Ursprung ihrer Wappen, ihre Abstammung bzw. ihren Stammbaum zu verherrlichen und zu mythologisieren. Man erfand und veränderte Genealogien, fälschte oder verfälschte Urkunden und Dokumente, um sich auf übermenschliche Ursprünge berufen zu können und um die Herkunft, den Aufstieg und den Besitzstand einer Familie zu legitimieren. Die Übernahme der Melusine als vorgeblich historische Stammmutter („Ahnherrin“) ist keine Seltenheit, sondern erfolgte spätestens ab dem 13./14. Jahrhundert und später bei mehreren Geschlechtern.
Melusine vor und außerhalb der Heraldik
Lange vor der heraldischen Anwendung der Melusinenfigur finden sich Ursprünge des Melusinenstoffes in den vorchristlichen Sagenwelten der hellenischen, keltischen wie auch der vorderasiatischen Kultur.[2] Frühe literarische Überlieferungen stammen aus dem 12. Jahrhundert, beispielsweise ist durch Walter Map (* um 1140; † zwischen 1208 und 1210) eine der ältesten Evokationen einer Mahrtenehe mit einer melusineartigen Frau überliefert. In seinem Buch De nugis curialium (‚Geschichten für die Höflinge‘) berichtet er von Henno cum dentibus (Henno mit dem Zahn), der im Wald auf eine schöne Frau, die er heiratet. „Hennos Mutter spioniert ihr allerdings nach und sieht, wie sie sich im Bad bald in einen Drachen verwandelt, worauf sie beide, Sohn und Frau, in das Bett setzt und von einem Priester den Dämon mit Weihwasser vertreiben lässt.“[3][4] Eine von Gervasius von Tilbury in seinen Otia imperialia um 1210/11 herum erfasste Geschichte, in der neben Melusine der Burgherr Raimund von Roussel als Protagonist erscheint, „gilt als Proto-Melusinenerzählung“.[5]
Darstellung
Im Wappenwesen ist die Figur Melusine gewöhnlich zwanglos der gleichnamigen altfranzösischen Sagengestalt/Meerfee[6] beziehungsweise den entsprechenden Abbildungen aus der bildenden Kunst des Mittelalters nachempfunden. Es finden sich mehrere Ausprägungen der Wappenfigur, die man konsistent und signifikant voneinander abgrenzen sollte (wobei die zeitliche Einordnung zu einer Grundform für das Wappenwesen nicht wesentlich ist, sondern die genaue Beschreibung der Wappenfigur im Fokus steht). Hauptsächlich sind folgende Melusinenfiguren zu unterscheiden:
Klassische Grundform | Drache, der aus einer Badewanne wächst
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Neuere Grundform | Mischwesen, welches aus einer Badewanne wächst (Oberkörper einer Frau mit schlangen-, drachen- oder fischschwanzförmigen Unterleib sowie mit oder ohne Drachenflügel)
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Bezeichnend für die Melusinenfigur ist, dass sie badend beziehungsweise „mit Badewanne“ (Badekübel, Badezuber oder ähnlichem) dargestellt wird (in Ahnlehnung an die Geschehnisse in der überlieferten Melusinelegende).
Dadurch unterscheidet sich die Melusinenfigur von anderen heraldischen Drachen- beziehungsweise Meerfraufiguren. In der Praxis wird dieser Unterschied in vielen Fällen ignoriert. Man findet etliche (ältere) Wappenbeschreibungen (Blasonierungen), in denen vergleichbare Figuren ohne Badewanne irreführend als ‚Melusine‘ beschrieben sind. Um Missverständisse und Fehldeutungen zu vermeiden, empfiehlt es sich jedoch, den vieldeutigen Ausdruck „(..) Melusine (..)“ in einer Wappenbeschreibung grundsätzlich nicht zu gebrauchen (allenfalls in ‚Symbolbeschreibungen‘). Statt dessen ist zu melden, was ‚wirklich‘ in einem Wappen erscheint respektive aufzureissen ist, beispielsweise „Drache in Badewanne“, „Frau (ab der Hüfte abwärts) mit Schlangenschwanz (bzw. Drachen-, Fischschwanz) in Badewanne“ ... et cetera.
Melusine als Drache in einem Badezuber
Die klassisch-heraldische Darstellung einer Melusine als „Drachenfigur in einem Badezuber“ folgt den heraldischen Regeln für → Drachen- und → Badewannenfiguren (in den entsprechenden Heraldik-Wiki-Beiträgen nachlesbar). Pit Péporté weist darauf hin, dass beispielsweise das Haus Luxemburg-Ligny, die zeitweise die Grafschaft Saint-Pol hielten, eine Melusine in Gestalt eines Drachen in einer Wanne im Wappen führten:
„The counts of St. Pol had adopted the crest of a wingend dragon in a tub (..) After the fifteenth century, the crest was interpreted in heraldic terms as a ‚Melusine‘.“
„Die Grafen von Saint-Pol führten in der Helmzier (ihres Wappens) einen geflügelten Drachen in einer Wanne (...) Nach dem fünfzehnten Jahrhundert wurde diese Helmzier heraldisch als ‚Melusine‘ gedeutet.“
Ob ein „Drache in einem Badezuber“ in einem Wappen wirklich als „Melusinenfigur“ zu deuten ist, ist von Einzelfall zu Einzelfall zu prüfen.
1473: Johann II. (Ligny) mit seinem Wappen
ca. 1481: Wappen von Jakob I. von Luxembourg-Fiennes
1540-1550: Wappen Saint-Pol (nach dem Beysselschen Wappenbuch)
Melusine als frauliches Mischwesen in einem Badezuber
Die neuere heraldische Darstellung der (nicht realen) Melusine als „frauliches Mischwesen in einem Badezuber mit einem von einem Tier/Fabelwesen herkommenden, schwanzartigen Unterkörper“ ist in der Heraldik keineswegs eindeutig. Je nach Zeitgeist, einer lokalen Tradition, der Phantasie des aufreissenden Wappenkünstlers oder aus anderen Gründen wird diese Figur unterschiedlich dargestellt. Bevorzugt findet man sie mit einem Einfachschwanz gezeigt, dessen genaue „Art“ (Schlangen-, Drachen- oder Fischschwanz) man in der Wappenbeschreibung angeben sollte; eine besondere Ausprägung des Schwanzes – wie geteilt beziehungsweise doppelschwänzig – ist anzusprechen. Manchmal erscheint die Melusinenfigur in einer Helmzier auch ohne schwanzartigem Unterkörper. Beispielsweise zeigt Père Anselme 1686 einen Aufriss des Wappens derer de la Rochefoucault, bei dem zwar die Schildhalterinnen Fischschwänze haben, von der in einer Badewanne sitzenden Frau in der Helmzier des Wappens sieht man jedoch nur den nackten Oberkörper und keinerlei Merkmale eines Mischwesens.
Die heraldische Gestaltung der neueren Melusinefiguren sollte stets unter Beachtung der heraldischen Regeln für → Fabelwesenfiguren und → Badewannenfiguren möglichst genau erfolgen, um Irrtümer zu vermeiden. Wird dagegen in der Wappenbeschreibung lediglich der Ausdruck „Melusine“ verwendet, gilt das Motiv als „unbestimmt“, wodurch der aufreißende Wappenkünstler an keine exakt vorgegebene Ausprägung der Melusine gebunden ist. Die Melusinengestalt könnte in diesem Fall beispielsweise ungeflügelt oder geflügelt (mit Adler- oder mit Drachenflügeln), nackt oder angezogenen, barhäuptig, gekrönt oder mit einer anderen Kopfbedeckung im Wappen dargestellt sein.
Der Schwanz der Schlangen-/Drachen-/Fischfraufigur ‚Melusine‘ ist bevorzugt in Grün, seltener in Blau oder Silber tingiert. Andere heraldischen Farben sind möglich, doch erscheint der Schwanz gewöhnlich nicht in Gold, Rot oder Schwarz. Der Frauenoberkörper wird gemeinhin in Inkarnat eingefärbt. Oft besitzt die Frauenfigur lange, goldene Haare. Als Attribute werden ihr manchmal ein Spiegel und/oder ein Kamm beigegeben.
Nach Sabine Baring-Gould änderten die Familien von Luxemburg, Rohan und Sassenaye ihre Stammbäume ab, um die Abstammung von der berühmten Melusina behaupten zu können.[8] Dementsprechend findet man zu diesen Familien ebenfalls hier und dort neuere und mehr oder weniger unkritische, rückgreifend anachronistische Wappenaufrisse, die die erdichte Abstammung von der Melusine in irgendeiner Form veranschaulichen.
(Wappen François I. de Luxembourg)
Fragwürdige Melusine-, Sirene- und Meerfrau-Gleichsetzungen in der Heraldik
Wappentheoretiker wie Maximilian Gritzner (1843-1902) prägten das zweifelhafte Narrativ, dass im Deutschen eine Meerfraufigur mit einem geteilten (doppelten) Fischschwanz (mit zwei Schweifen) „Melusine“ heißt:
„Seejungfer (Meerweib) (..) erscheint (..) theils mit zwei Schweifen, welche sie mit den Händen hochhält. In letzterem Falle heisst sie Melusine (..)“
Warum Gritzner und andere diese Benamung für eine Frauenfigur mit zwei Fischschwänzen empfehlen, ist nach Dennys einerseits unklar:
„It is not clear why the double-tailed creature is called a Melusine (..)“
„Es ist nicht klar, warum das doppelschwänzige Wesen Melusine genannt wird (..)“
Andererseits vermutet er, dass es dafür einen Grund geben muss:
„All the medieval authorities agree that from the navel downwards Melusine was a snake and not a fish and, indeed, was a kind of flying serpent. It seems odd, therefore, that the woman with the double fish tails should be blazoned a Melusine in German heraldry, but there is no doubt, a reason for it.“
„Alle mittelalterlichen Autoritäten stimmen darin überein, dass Melusine vom Nabel abwärts eine Schlange und kein Fisch war, sondern eine Art fliegende Schlange. Es scheint daher seltsam, dass die Frau mit den doppelten Fischschwänzen in der deutschen Heraldik als Melusine dargestellt wird, aber es gibt zweifellos einen Grund dafür (..)“
Denkbar, wenn auch nicht beweisbar, ist, dass Gritzner Abbildungen aus den Werken der Tyroffs verallgemeinerte, welche merkwürdigerweise ein doppelschwänzige Melusine zeigen (beispielsweise zwischen 1846 und 1865 beim Wappen Comte de La Rochefoulcauld, Herzog von Bisaccia). Der Heraldiker Bernhard Peter wies 2010/2020 darauf hin, dass die Ausdrücke „Melusine“ und „Sirene“ im Neuen Siebmacher mehr oder weniger willkürlich benutzt werden. Er machte sich die Mühe, die Verwendung der Ausdrücke zu zählen und das Drunter und Drüber bei der Gestaltung der entsprechend benannten Figuren mit einem einfachen - oder mit einem doppelten (zweifachen, geteilten) Fischschwanz miteinander zu vergleichen. Dabei kam er zu folgendem Ergebnis:
„Wie handhabt es der Neue Siebmacher? Unter dem Begriff „Melusine“ haben 16 Wappen einen Schwanz und 8 Wappen einen doppelten, unter dem Begriff „Sirene“ haben 17 Wappen einen Schwanz und 29 Wappen einen doppelten. Eine gewisse Präferenz für den Ausdruck „Sirene“ ist bei zwei Schwänzen zu erkennen, Eindeutigkeit liegt nicht vor.“
Weitere Uneindeutigkeiten kann man vermerken, wenn man nicht nur die Ausdrücke ‚Sirene‘ und ‚Melusine‘, sondern auch die Ausdrücke Meerjungfrau, Seejungfrau et cetera im Neuen Siebmacher und in anderen deutschsprachigen Heraldik-Quellen auswertet.
Allerdings wird der Ausdruck ‚Melusine‘ nicht nur im deutschsprachigen Wappenkulturraum mit anderen Mischwesenfiguren gleichgesetzt beziehungsweise völlig abwegig verwendet. Beispielsweise sollen nach Claude Drigon und Léon de Givodan beziehungsweise nach dem Textteil des französischsprachigen Werkes Livre d'or de la noblesse européenne die beiden Schildhalter im Wappen (de) Foucher ‚Melusinen‘ (?) darstellen; im zugehörigen Wappenaufriss erscheinen jedoch keine eigentümlich-heraldischen Melusinenfiguren, sondern die Schildhalterinnen sind einfache, halbnackte Frauenfiguren, die nicht mal ansatzweise als „geflügelte Schlangenweiber“ (= Melusine) erkennbar sind. Und im englischsprachigen Wappenkulturraum verfestigen Wappentheoretiker wie Arthur Charles Fox-Davies spätestens ab 1909 die abwegige Gleichsetzung der Melusinenfigur mit einer „mermaid with two tails disposed on either side“, wie sie von Gritzner und Co. in die Welt gesetzt wurde.[12]
Fazit: Volksetymologisch determinierte, legendärbildhafte Namen wie ‚Melusine‘ sind ungeeignet, eine heraldische Figur zu bezeichnen, solange die genaue Gestaltung für das Motiv nicht streng, einheitlich und präzise im Sinne der Heraldik geregelt ist.
Melusine und das Haus Lusignan
In dem nachstehenden Abschnitt geht es hauptsächlich um die vorgebliche Melusinenfigur im Lusignan-Wappen; zu den Wappen des Hauses Lusignan insgesamt siehe:
Haus Lusignan ohne Verbindung zum Melusinenstoff
Die Familie Lusignan stammt aus der historischen Provinz Poitou in Südwest-Frankreich, in deren Nähe die Gemeinde Lusignan liegt. Das Geschlecht tritt ab dem frühen 10. Jahrhundert in Erscheinung und steigt bis zum Ende des 11. Jahrhundert von ihrer Burg in Lusignan zu einer bedeutenden Herrscherfamilie der Region auf. Die Familie stellte längere Zeit
- durch einen Kadettenzweig mittels Heirat und Erbschaft die Könige im Königreich Jerusalem (12. Jahrhundert) und im Königreich Zypern (seit 1192)
- durch den Hauptzweig die Grafen von La Marche und von Angoulême sowie von Eu und von Pembroke (hauptsächlich im 13. Jahrhundert, teilweise bis Anfang des 14. Jahrhunderts).
Der ältere Zweig der Lusignans in agnatisch-ehelicher Linie erlosch 1308 in Frankreich mit Guido I. von Lusignan; ein anderer männlicher Zweig löste sich bereits 1267 mit Hugo II. von Zypern auf.[13] Sein Nachfolger und Vetter in cognatischer Linie, Hugo III., Sohn des Heinrich von Antiochia gehörte in agnatischer zu den Ramnulfiden bzw. zur Familie der Grafen von Poitou (Haus Auvergne-Poitou); die Nachkommen von Heinrich führten bemerkenswerter Weise den Namen Lusignan weiter.[14]
Frühe Lusignan-Wappen ohne Melusine
Auf den Sachverhalt, dass die frühen Lusignan-Wappen ohne Melusinenfigur auf die Nachwelt gekommen sind, weist Oskar Göschen schon im Jahre 1906 hin:
„Überdies hatten die Großen, zu welchen Guido von Lusignan aus Poitou 1180 gehörte, denn er wurde kurz darauf König von Jerusalem, zwar schon erbliche Wappenschilde, aber keinen unveränderlichen Helmschmuck; in Cypern und anderwärts sieht man oft den von Silber und ‚Blau‘ ungezählt (im Original steht versehentlich „Weiß“ - Anmerkung der Redaktion), gewöhnlich je fünf, geteilten Schild, aber nirgends ein Zimir, auch bei Matthias von Paris, der 1259 starb, noch nicht: bei Gelre ist zwar ein Kleinod an Cypern-Lusignan, aber keine Sirene, sondern ein Helmhut. Erst ein paar Jahrhunderte nach Entstehung der Wappen kam das Meerwunder, und es ist jene Fabel vielleicht erst ein Kind des Helmkleinods. Dieses zeigt Namensanklang, Lusignan und Melusine enthalten die Silbe
lusi
.“
Auch der Redaktion des Heraldik-Wiki sind keine zeitgemäßen Abbildungen, Belege, Siegel, Artefakte etc. des Wappens der Lusignan von ihrem ersten Auftreten bis ins 13. Jahrhundert bekannt, in denen im Wappenschild oder in der Helmzier (aus einer Krone wachsend) eine wie auch immer geartete Melusinenfigur zur Darstellung gebracht werden würde (weder in einer Badewanne sitzend, noch in einen Spiegel schauend, ihr Haar kämmend oder sonst wie). Entsprechende Melusine-Darstellungen finden sich erst später, als das 1. Haus Lusignan in der agnatisch-ehelichen Linie aufgelöst war. Nowack verweist beispielsweise auf ein Siegel des 2. Hauses Lusignan „aus der Zeit der englischen Okkupation während der Jahre 1362-72“, dessen Rückseite vorgeblich „oberhalb des Wappens“ eine Melusine „mit Schlangenschwanz in einer Wanne“ zeigt, mit „zwei als Wappenhalterinnen fungierende doppelschwänzige Frauen zu Seite“.[16] Eine vergleichbare Motivdarstellung findet sich ungefähr dreihundert Jahre später bei Géliot.[17]
Haus Lusignan mit erzähltechnischer Verbindung zum Melusinenstoff
Literarische „Melusine“-Zeugnisse | ||||||||||||||||||||
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Als das 1. Haus Lusignan blühte, wurde die im Volk lebendige Feengestalt namens „Melusine“ erzähltechnisch nicht in die Lusignan-Genealogie eingebunden. Dies geschah erst, nachdem das 1. Haus in angnatischer Linie erloschen war, als sich Unterlinien der Familie, „Bastardlinien“, kleinere oder andere Adelshäuser wirkliche oder erfundene Verbindungen zum 1. Haus Lusignan zulegten, teils um eine Amts-/Herrschaftsnachfolge auszuweisen, teils um sich Bedeutsamkeit oder Anspruch auf das Lusignan-Erbe zu verschaffen und anderes mehr. Eine gebräuchliche Methode (neben anderen), um eine Verbindung zum 1. Haus Lusignan herzustellen, war die Vermählung einer Tochter des Hauses mit einem Mann anderer Abstammung; dabei übernahmen erstaunlicherweise zuweilen die Ehemänner den Wappenschild der Lusignan-Ehefrau. Beispielsweise findet sich über eine Lusignan-Tochter das Lusignan-Schildbild (aber noch keine Melusinenfigur) mit einem Schrägbalken als Beizeichen im Wappen der Herren von Parthenay (vermutlich über Mélisente von Lusignan, Tochter von Hugo VI. von Lusignan – genannt „le diable“ = ‚der Teufel‘ – die sich im 11. Jahrhundert mit Simon I. von Parthenay vermählte). Ein weiteres Beispiel: Im Jahr 1233 heiratete Isabella von Zypern, Tochter von Hugo I., König von Zypern und und Alice de Champagne, den Heinrich von Antiochia aus der Familie der Ramnulfiden, wodurch das 2. Haus Lusignan begründet wurde (Heinrich änderte seinen Namen in Heinrich von Lusignan ab und seine Nachkommen behielten die Änderung bei). Das 2. Haus Lusignan löste sich erst 1487 mit Charlotte von Zypern in der kognatisch-ehelichen auf.[13]
Nicht heraldisch, sondern allein erzähltechnisch ist die Verbindung des Hauses Lusignan und einiger Unterlinien mit dem Melusinenstoff seit dem 14. Jahrhundert durch den Mönch Petrus Berchorius († 1362) im „Reductorium morale“ belegt (Erstfassung vermutlich um 1340):
„In meiner pictavischen Heimat erzählt man, daß jenes überaus stark befestigtes Schloß Lusignan von einem gewissen mit einer Fee verbundenen Ritter gegründet wurde und von eben derselben Fee eine große Zahl von Adligen und Herrschern ihren Ursprung haben und von da die Könige von Jerusalem und Zypern und auch die Herren von Marche und von Parthenay ursprünglich herstammen [...] Als aber die Fee vom Gemahl nackt erblickt wurde, verwandelte sie sich, wie man sagt, in eine Schlange.“
– Übersetzung Anna Mühlherr (1993/2010)[19]
Im Spätmittelalter, genauer in den Jahren 1392-1394 schrieb Jean d'Arras im Auftrag des Herzogs Johann von Berry das Prosawerk Mélusine ou la noble histoire des Lusignan, welches der Marie Duchesse von Bar, einer Schwester des Herzogs gewidmet ist. In dem Werk nimmt die Liebe von Raymond von Lusignan und Mélusine, der Tochter einer „Meernymphe“, einen grundlegenden, aber vergleichsweise überschaubaren Platz ein.[20] Den Auftrag für den „historisch-genealogischen Roman“ erteilte Johann von Berry vermutlich, um seine Herrschaft als rechtmäßiger Herr von Poitou und als Amtsnachfolger des „Melusinen-Geschlechts der Grafen von Lusignan“ implizit geltend zu machen, allzumal er und „seine Schwester Marie über ihren Großvater, Johann von Luxemburg, mütterlicherseits weitläufig mit der durch den „Melusinensohn“ Antoine begründeten luxemburgischen Linie des Hauses verwandt sind“.[21] Das Verfassen des Werkes findet Ende des 14. Jahrhunderts statt, etwa zu der Zeit, als Johann von Berry Arbeiten an der Burg von Lusignan durchführen ließ (insbesondere am Turm von Étampes). Die Lusignan-Burg war seine bevorzugte Residenz bis zu seinem Tod 1416.
Auch Coudrettes gereimter Versroman Roman de Mélusine, welcher an den zehn Jahre zuvor fertiggestellten Prosaroman von Jean d'Arras anknüpft, wobei philologisch beide Werke auf eine gemeinsame, nicht erhaltene Vorlage zurückgehen zu scheinen, ist eine Auftragsarbeit. Der Versroman wurde auf Wunsch von Wilhelm VII. Larchevêque, Herr von Parthenay begonnen, der am 17. Mai 1401 verstarb, und unter Wilhelms, Sohn Johann II. von Parthenay-l'Archevêque, Herr von Mathefelon († 1427), fortgesetzt und etwa 1405 vollendet.
„Eine noch engere genealogische Verbindung (als bei Johann von Berry - Anmerkung der Redaktion) lässt sich bei Couldrettes Auftraggebern feststellen: die Herren von Larchevêque-Parthenay sind Familienmitglieder der Lusignan, denn das Geschlecht der Parthenays bildet einen Zweig des Hauses Lusignan.“
Lusignan-Wappen mit Melusine
Wenn überhaupt, erlangte eine Melusinenfigur für das Wappen-/Siegelwesen vermutlich erst dann eine gewisse Bedeutung, nachdem der Melusinenstoff erzähltechnisch und/oder durch den Volksmund mit dem angesehenen historischen Geschlecht des Hauses Lusignan in großem Maße bekannt war.
Zahlreich sind die publizierten Beteuerungen nachgeborener Autoren, dass die Lusignan (und andere, sich an das Haus Lusignan anlehnende Geschlechter) eine Melusine im Wappen/Siegel führten – allerdings legen diese gewöhnlich keine überprüfbaren und authentischen Beweise für ihre Beteuerungen vor. Beispielsweise bestimmt im 17. Jahrhundert der Universalgelehrte und Kompilations-Schriftsteller Zeiller zwar sorgfältig, wie die Melusinenfigur in den Lusignan-Wappen und -Wappenderivaten „aussieht“, aber mit keinem Wort erwähnt er irgendwelche authentische Quellen, die das Führen just dieser Melusinenfigur zwischen dem 13. bis 17. Jahrhundert belegen würden.
„(..) gleich wie die vornehme Geschlecht in Franckreich von Lusignan (..) in ihren Wappen eine Nympham haben, die in etlichen umb den Kopff schoͤn gebutztm in etlichen aber nackent, mit fliegenden Haaren, biß zu dem Nabel ist, also daß die untere Theil deß Leibs in einem Badzuber verborgen zu seyn scheinen, auf welchem ein wenig hinderwerts ein Schlangenschweiff, so dem Leib angewachsen, hinauff gehet. Die Franzosen wollen, es bedeute dieses Gemählde die bekandte Nympham Melusinam (..)“
Auch ernstzunehmende heraldische Autoren wie Ménestrier, der womöglich einige authentische, heute untergegangene Quellen mit Lusignan-Melusinenfigur noch gesehen hatte, teilt nicht mit, auf welcher Quellenbasis er 56 Jahre nach Zeiller die Bedeutung der Melusinenfigur folgendermaßen zusammenfasst:
„(Frage). Was bedeuten die nackten Frauen mit ausgebreiteten Haaren, die bis zum Bauchnabel in Bottichen liegen?
(Antwort). Es sind Mellusinen, chimärische Figuren, die einem alten Liebesroman entlehnt sind, von dem das Haus Lusignan seine Abstammung ableitete.“
frei übersetzt von der Heraldik-Wiki-Redaktion (2021)[24]
Denkbar ist, dass man aus Mangel an originären Quellen spätestens seit dem 17. Jahrhundert dazu überging, Lusignanwappen mit einer erfundenen Melusinenfigur im Oberwappen aufzureissen. Beispielsweise findet sich bei Géliot im Jahre 1664 eine Wappenabbildung des Lusignan-Wappen mit einer badenden Melusine in der Helmzier und zwei weiteren als Schildhalter im Stil dieser Zeit, wobei dieser deutlich im Widerspruch zu jenem steht, der gepflegt wurde, als das Haus Lusignan blühte.
Bis in das 20. Jahrhundert halten Heraldiker daran fest, dass „die Melusine das ursprüngliche Wappenbild der französischen Fürsten Lusignan war“ (Oswald)[25]. Erst im 21. Jahrhundert halten andere wie Bernhard Peter dagegen:
„Es soll ein Wappenschild der Lusignan gegeben haben, in dem wegen dieser Geschichte eine Melusine abgebildet war. Tatsächlich ist der Schild der Lusignan aber 7-mal silbern-blau geteilt (eigentlich „mehrfach silbern-blau geteilt“, da die Anzahl der Teilungen nicht einheitlich ist, sondern je nach Aufriss teils mehr oder weniger geteilt oder sogar mit Balken gestaltet wurde – Anmerkung der Redaktion). Und tatsächlich entspricht die Legenden-Melusine nicht der späteren Darstellung in der bildenden Kunst, sie war eher ein geflügeltes Schlangenweib.“
Melusine in Derivaten des Lusignanwappens
Nachweislich ging das Schildbild des Lusignan-Stammwappens (eine mehrfache silbern-blaue Teilung - nicht die Melusinenfigur) auf andere Häuser/Geschlechter beziehungsweise auf die verschiedenen Mitglieder/(Unter-)Linien des Lusignans Hauses über, allerdings gewöhnlich mit Beizeichen oder in veränderter Gestalt (siehe → Wappen des Hauses Lusignan).
„So geht auch der silbern-blau quergestreifte Schild der Lusignan um 1200 durch die Frauen auf die Parthenay (die ihn durch einen roten Schrägfaden verändern), dann auf die La Rochefoucald (die ihm drei rote Sparren beifügen) über (..)“
Zeiller, Zetlingensis, Géliot, de Varennes, Spener und andere Autoren kolportieren dagegen, dass nicht nur das Schildbild der Lusignan überging, sondern auch die Sirene-/Melusinenfigur in der Helmzier. Beispielsweise nennt Louvan Géliot im Jahre 1664, mit dem Vermerk, dass es noch weitere gibt, neben den Lusignan folgende Familien-/Geschlechternamen mit einer Sirene-/Melusinenfigur im Wappen:[17] de Saint-Valier, de Saint-Gelais, de la Rochfaucauld, de Lans(s)ac, de la Lande (auch de Laude genannt). Auch der Wappentheoretiker Bernd kolportiert 1849, dass eine „Merlusine“ sich in der Helmzier von mehreren Geschlechtern befindet:
„In eine Kufe gestellt und von den Franzosen Merlusine genannt, dient eine Meerfrau als Helmzier auf dem Wappen der de la Rochefoucauld, de Lusignan und anderen.“
Derartige Angaben sind in mehrfacher Hinsicht kritisch zu hinterfragen. Einerseits werden durch die vermeindlich gleichen Helmzieren Familienbande suggeriert, die nicht konsistent gesichert sind. Beispielsweise sollen die de la Rochfaucauld vorgeblich Vorfahren aus dem Hause Lusignan haben, wofür es aber keine zweifelsfreien Beweise gibt. Ein ähnliches Schildbild beider Wappen (einmal ohne, einmal mit Beizeichen etc.) und Verweise auf vermeintlich gleiche Helmzieren sind keine Beweise für genealogische Verwandschaft. Andererseits sind (genau wie bei der Familie Lusignan) von den genannten Familien von ihrem ersten Auftreten bis ins 13. Jahrhundert überhaupt keine Wappen-/Siegeldarstellungen bekannt, in denen im Schildbild oder in der Helmzier eine wie auch immer geartete Melusinenfigur in einer Badewanne zur Darstellung gebracht werden würde. Eine entsprechende Melusinenfigur findet sich, wenn überhaupt, gewöhnlich nur in viel späteren Aufrissen (etwa ab dem 16./17. Jahrhundert) und vorwiegend dann, wenn eine Verwandschaft, aus welchen Gründen auch immer, nachträglich anerkannt wurde. Beispielsweise wurde die Familie de Saint-Gelais – angeblich aus einem jüngeren Zweig des Hauses Lusignan – durch Brief im Dezember 1579 von Heinrich III. anerkannt, was der Abstammung jedoch keine historische oder genealogische Gültigkeit verleiht.
Ein weiteres Beispiel für die Aneignung der Melusinenfigur findet sich in der Bibliothek von Worth. Dort ist nach der Bibliothekarin Elizabethanne Boran auf vielen Einbänden der Bücher von Louis-Henri Loménie (1635-1698), Comte von Brienne, eines französischen Adligen aus Limosin, sein Wappen mit einer Melusine ohne Tierschwanz in einem Waschzuber in der Helmzier zu sehen.[28] Sie erläutert, dass die Familie Lusignan aus Limoisin stammen soll, dem gleichen Gebiet, von dem die neuen Comtes de Brienne ihre Abstammung behaupteten. Nach der Meinung von Boran hatte Louis-Henri bei der Übernahme der Melusinenfigur in sein Wappen wahrscheinlich die Behauptung im Sinn, dass die Comtes de Luxembourg von Melusine abstammten. Und da seine Mutter, Louise de Béon-Luxembourg, eine Nachfahrin von Karl, dem 25. Grafen von Brienne und außerdem eine Erbin des Hauses Luxemburg war, lag es auf der Hand, die mysteriöse Fee Melusina zusätzlich zu den Zeichen des Hauses Béon und des Hauses Luxemburg seinem Wappen hinzuzufügen. Nach Boran versuchte Lomenie de Brienne durch die Aufnahme der luxemburgischen Elemente und durch die Hinzufügung der geheimnisvollen Fee Melusine in sein Wappen, „auf der glatten Leiter der Macht am französischen Hof aufzusteigen“.[28]
Wappenbilderordnung
- Die Figur Melusine wurde zusammen mit der Meerjungfrau in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Fabelwesen: Zusammensetzungen aus Tieren und Menschen mit Fischleib unter der Nr. 6721 aufgenommen.
- Die Figur Melusine, in einem Kübel oder Zuber badend wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 6721-701-9136 aufgenommen.
Paraheraldik
Auch in der Paraheraldik erscheint zuweilen die Mélusine-Figur beziehungsweise eine ihrer Ausprägungen. Beispielsweise schwebt im Logo der Mélusine-Brauerei ein stilisierte Mélusine über einem Schriftzug.
Logo und Handelszeichen der Mélusine-Brauerei
Siehe auch
- Wasserfrau
- Warschauer Seejungfer
- Nixe
- Rusálka als slawische Variante
Weblinks
Bernhard Peter: Zweischwänzige Meerjungfrau (Sirene, Melusine) – Bernhard Peter, Gernot Ramsauer und Alex Hoffmann
Einzelnachweise
- ↑ Duden: Das große Vornamenlexikon. Mannheim, 2003. ISBN 3-411-06082-4. S. 246
- ↑ Seite „Melusine“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. Juli 2021, 08:59 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Melusine&oldid=214154499 (Abgerufen: 5. August 2021, 10:19 UTC)
- ↑ Seite „Melusine“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. Oktober 2021, 18:48 UTC. URL: Permanentlink. Abgerufen: 20. Oktober 2021, 11:08 UTC.
- ↑ Vgl.: Müller: Romane des 15. und 16. Jahrhunderts. S. 1023.
- ↑ Anna Mühlherr: Geschichte und Liebe im Melusinenroman. In: Positionen des Romans im späten Mittelalter. Hrsg.: Walter Haug und Burghart Wachinger. Tübingen., 1991. ISBN 3-484-15501-9. S. 331.
- ↑ Duden online „Melusine“ Internet. Abgerufen: 21. Juni 2021. (Permalink)
- ↑ Pit Péporté: Constructing the Middle Ages: Historiography, Collective Memory and Nation-Building in Luxembourg. Brill, 2011. ISBN 9789004210677. S. 75–107.
- ↑ Sabine Baring-Gould: Curious Myths of the Middle Ages. London 1877. S. 482 f. (Archive)
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 101. Tafel 23. Figur 15. bis 18. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.
- ↑ 10,0 10,1 Rodney Dennys: The Heraldic Imagination. Cox & Wyman Limited, Fakenham, Norfolk 1975, ISBN 0-214-65386-2, S. 122–125 (englisch, zuerst veröffentlicht bei Barrie & Jenkins Limited, London, 1975).
- ↑ 11,0 11,1 Bernhard Peter: Zweischwänzige Meerjungfrau (Sirene, Melusine) – Bernhard Peter, Gernot Ramsauer und Alex Hoffmann. Erstellt: 2010, 2020. Abgerufen: 24. Juli 2021.
- ↑ Arthur Charles Fox-Davies: A Complete Guide to Heraldry. 1909. S. 228. (Online: www.archive.org oder www7b.biglobe.ne.jp. Abgerufen: 27. Juli 2022)
- ↑ 13,0 13,1 Seite „House of Lusignan“. In: Wikipedia – The Free Encyclopedia. Bearbeitungsstand: 15. Juli 2021, 08:59 UTC. URL: https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=House_of_Lusignan&oldid=1033729649 (Abgerufen: 28. August 2021, 12:35 UTC)
- ↑ Seite „Haus Lusignan“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Juli 2021, 22:41 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Haus_Lusignan&oldid=213625826 (Abgerufen: 29. August 2021, 16:48 UTC)
- ↑ Oskar Göschen: Entstehung und Bedeutung der Wappenbilder, Wien, 1906, S. 91 (in: Jahrbuch der k. k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. Neue Folge Band 16. Wien, 1906)
- ↑ Marie Helene Elisabeth Nowack: Die Melusinen-sage: ihr mythischer Hintergrund, ihre Verwandschaft mit anderen Sagenkreisen, und ihre Stellung in der deutschen Litteratur. Freiburg, 1886. S. 66. (Google)
- ↑ 17,0 17,1 Louvan Géliot: La vraye et parfaite science des armoiries, ou L'indice armorial de feu maistre Louvan Geliot (..) Apprenant, et expliquant sommairement les mots & figures, dont on se sert au blason des armoiries, & l'origine d'icelles. Augmenté de nombre de termes, & enrichy de grande multitude d'exemples des armes de familles tant françoise qu'estrangeres (..) Par Pierre Paillot (..) 1664. S. 169, 272. Google)
- ↑ Siehe auch: Coudrette (frz.)
- ↑ Anna Mühlherr: ‚Melusine‘ und ‚Fortunatus‘: Verrätselter und verweigerter Sinn. In: Fortuna Vitrea. Band 10. Tübingen, 1993. Neuauflage 2010, S. 18, übersetzt und zitiert die entsprechende Seite aus dem „Reductorium morale“ von Petrus Berchorius nach Pierre Martin-Civat: La Mélusine, ses origines et son nom Comment elle est devenue la mythique aieule des Lusignan. (Institut d' Histoire et d' Archéologie de Cognac et du Cognaçais, Mémoires 1). Cognac, 1969. S. 1:
- „In mea patria pictavia fama est castrum illud fortissimum de Lisiniaco per quendam militem cum fada conjuge fundatum fuisse et de fada ipsa multitudinem nobilium et magnetum originem duxisse et extinde reges Hierusalem et Cipri necnon comites Marchie et illo(s) de Pertiniaco originaliter procecisse [...] Fada tamen visa nuda a marito mutata in serpentem fuisse dicitur.“
- ↑ Seite „Jean d'Arras“. In: Wikipédia. Bearbeitungsstand: 3. April 2021, 00:25 UTC. URL; http://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Jean_d%27Arras&oldid=181509926. (Abgerufen: 31. August 2021)
- ↑ 21,0 21,1 Claudia Steinkämper: Melusine - vom Schlangenweib zur „Beaute mit dem Fischschwanz“: Geschichte einer literarischen Aneignung. Göttingen, 2007. S. 76 ff. ISBN 978-3-525-35889-4 (Steinkämper zitiert unter anderem nach Eleanor Roach (ed): Le Roman de Mélusine ou Histoire de Lusignan par Coudrette (CM), Paris, 1982, insbesondere: Einleitung, S. 43 ff. und nach Peters, Dynastengeschichte S. 213)
- ↑ Martin Zeiller: MARTINI ZEILLERI ITINERARII GERMANIAE CONTINUATIO. Darin das Reyßbuch durch Hoch vnd Nider Teutschland auch angräntzende Königreich vnd Länder, so Anno 1632. außgangen, von dem Autore an sehr viel Orten corrigirt, verbessert, vnd mit neuen observationibus, beschreibungen der Oerter, vnterschiedlichen neuen Reisen vermehret, vnd biß auffs 1639. Jahr continuirt wird. Mit dreyen vnterschiedlichen Registern: Als I. der Reisen, 2. der Authoren, vnd 3. der fürnehmsten Namen vnd Sachen, so darinnen begriffen (..) Straßburg, 1640. S. 95. (Google)
- ↑ Martin Zeiller: Die letzten 306 Episteln: 2. Band 2 von 606 Episteln oder Sendschreiben von allerhand Politischen, Historischen und anderen Sachen. Marburg, 1656. S. 877. (Google)
- ↑ Claude-François Ménestrier: La Nouvelle méthode raisonnée du blason, pour l'apprendre d'une manière aisée, réduite en leçons par demandes et par réponses. 1696. S. 50. (Google)
- Q. Que veulent dire ces femmes nuës en cimier qui ont les cheveux épars, et qui sont dans des cuves jusqu'au nombril?
R. Ce sont des mellusines, figures chimeriques, empruntées d'un vieux Roman, à qui la Maison de Lusignan a donné cours dans le monde.
- Q. Que veulent dire ces femmes nuës en cimier qui ont les cheveux épars, et qui sont dans des cuves jusqu'au nombril?
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 269 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
- ↑ Donald Lindsay Galbreath, Léon Jéquier: Handbuch der Heraldik. Battenberg Verlag, Weltbild Verlag, Augsburg 1990, ISBN 3-89441-259-3, S. 32, 53 (französisch: Manuel du Blason. Lausanne, Lyon 1942. Übersetzt von Ottfried Neubecker).
- ↑ Bernd, Christian Samuel Theodor: Die Hauptstücke der Wappenwissenschaft: Die allgemeine Wappenwissenschaft in Lehre und Anwendung: nach ihren Grundsätzen in Europas Ländern aus den Quellen dargestellt, und mit Tausenden von Beispielen wirklicher Wappen aus jenen Ländern (..). Band 2. Bonn, 1849. (Google). S. 211
- ↑ 28,0 28,1 Elizabethanne Boran: Melusine. In: Mythical creatures at the Edward Worth Library. mythicalcreatures.edwardworthlibrary.ie, 2022, abgerufen am 27. Juli 2022 (englisch).