Leonhard von Limoges (Heraldik)

Heiliger Leonhard um 1310: in der bildenden Kunst (Hl. Leonhard, Sandsteinfigur, Würzburger Dom) Stehend, in schwarzen Gewand (Kukulle), als Benediktinerabt, mit Nimbus, Krummstab und seinem Attribut, der Kette; Wappen Hopfgarten

Der hl. Leonhard als Fürsprecher der Gefangenen vor dem Thron des Merowingerkönigs Chlodwig I., Darstellung aus dem Vie des Saints des Richard de Montbaston, (14. Jh.).

Leonhard von Limoges (auch Leonhard von Noblat, Heiliger Leohnhard, Lienhard oder ähnlich genannt; französisch Léonard; angeblich † 559/620), war ein fränkischer Adelssohn, der am Hof der Merowinger erzogen wurde, später als Eremit lebte und in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird, ist in der Heraldik eine gemeine Figur.

Darstellung

Die Darstellung der Figur Heiliger Leonhard ist -- heraldisch stilisiert -- Motiven aus der bildenden Kunst nachempfunden, wie sie spätestens seit dem 13. Jahrhundert überliefert sind. Die Figur erscheint gewöhnlich als Idealbild eines jungen Mannes (Mönches), mit Nimbus, Torsur, in einem schwarzen Gewand (Kukulle) und meist in Kombination mit einem oder mehreren seiner Attribute (Kette, Krummstab, Pferd oder Ochse, Gefangene befreiend).

Die Kette (beziehungweise Gefangenenfesseln wie Hand-/Fußschellen etc.) ist Attribut des Heiligen Leonhard. „Die Legende besagt, es seien durch das Gebet des heiligen Leonhard oder auf seine Anrufung hin auf wundertätige Weise die Ketten zahlreicher Gefangener zersprungen.“+

• Heiliger Leonhard mit Kette
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  Nimbierter Kopf des hl. Leonhard, umgeben von einer blauen Kette, an der unten ein blaues Schloss hängt.

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  (Bad St. Leonhard im Lavanttal)

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  (Inchenhofen)

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  (St. Leonhard bei Freistadt)

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  (Gmina Mirzec)

Leonhard von Limoges als Schildhalter/Prachtstück

Leonhard von Limoges als Schildhalter (Aartselaar)

In der bildenden Kunst aber auch im Wappenwesen erscheint die Leonhardfigur zuweilen hinter, neben oder unter dem Wappenschild eines Wappens (als Prachtstück, Schildhalter, wappenmantelartig oder ähnlich). Ein Schildhalter, wie er beispielsweise im Wappen von Aartselaar zu sehen ist, spielt manchmal darauf an, dass Leonhard von Limoges als ein „Schutzheiliger“ gilt.

Attribute des heiligen Leonhard

Nach dem Prinzip pars pro toto (lateinisch, übersetzt: „ein Teil [steht] für das Ganze“) erscheinen in einem Wappen manchmal anstelle einer Leonhardfigur andere Motive, die auf den Heiligen oder sein legendäres Leben verweisen. Beispielsweise stehen im Wappen von Saint-Léonard-de-Noblat für den heiligen Leonhard die Fuß-/Handschellen.

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  Fuß-/Handschellen als Attribut des heiligen Leonhard (Saint-Léonard-de-Noblat)

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  13. Jhr.: Heiliger Leonhard mit zwei Gefangenen (Vita et miracula sancti Leonardi, Confessoris; BnF Ms. Latin 5134)

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  Heiliger Leonard zwischen zwei Gefangenen (Vincent de Beauvais, Speculum historiale; um 1370-1380; BnF Ms. NAF 15944)

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  ca. 1480: Hl. Sebastian, Hl. Katharine und Hl. Leonhard

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  Grab von Saint-Léonard mit Kette, Fußfesseln und Halseisen (im südlichen Querschiff von St-Léonard-de-Noblat)

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  Altartafel, Szene: Thronende Madonna lactans mit Hl. Petrus und Hl. Leonhard.

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  Vier Heilige, von links: Hl. Petrus, Hl. Martha, Hl. Maria Magdalena, Hl. Leonhard

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Webseiten

 Commons: Heiliger Leonhard in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Leonhard von Limoges, Wikipedia
• Leonhard von Noblat (von Limoges) im Heiligenlexikon