Herakles (Heraldik)

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In der Frühzeit des Wappenwesens sind Herkulesfiguren im Wappenschild nicht gebräuchlich.
Herakles/Herkules
 
in der bildenden Kunst
(hier dargestellt: der Herakles FarneseW-Logo.png)
 
in der Heraldik
(Wappen des Malers Fritz/Fridreich von Würzburg; nach Arlberger Wappenbuch, Mchn. Hs., ca. 1394 bis 1420)

Der für seine Stärke berühmte altgriechische Nationalheros Herakles oder Herkules (griechisch Ἡρακλῆς; „Der, der sich an Hera Ruhm erwarb“; lateinisch Hercules; französisch Hercule; englisch Hercules), der im Mythos nach seiner endlichen Existenz in den Olymp aufgenommen wurde, ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.

Geschichte

1548: Herakles (Wappen Fritz von Würzburg; nach Vigil Raber)

Wann eine Herakles/-Herkulesfigur zum ersten Mal in einem Wappen erscheint, ist unklar. Nach Otto Hupp ist der nach links schauende, goldengelockte, nackte, fleischfarbene Mann im Wappen des Würzburger Malers Fritz/Fri(e)dreich, der in der Rechten eine nach unten gerichtete goldene Keule und in der Linken ein goldenes Löwenfell hält, eine heraldische Darstellung des Herkules/Herakles.[1] Das Wappen erscheint sowohl in der Münchner Handschrift der Arlberger Wappenbücher (deren Entstehungszeit nach Hupp auf ca. 1394 bis 1420 zu datieren ist) als auch im Werk von Vigil Raber (1548). Hupp merkt im Zusammenhang mit diesem Wappen an:

„Die Wahl dieser Figur ist für die Zeit um 1400 gerade so seltsam wie deren Ausführung im Geiste des klassischen Altertums.“

Darstellung

1581 (Wappenbrief): Herkules, einen dreiköpfigen „Drachen“ haltend und mit einer Keule bedrohend (Wappen Lay, Aufriss nach Siebmacher, 1906)
Vorne: Herkules (Wappen ReißeckW-Logo.png)
1707/08: Herkules als Schildhalter
(Foto von 1929, Schloss Schlobitten)

Die gemeine Figur Herakles erscheint gewöhnlich nur mit Löwenfell bekleidet, mit nacktem beziehungsweise nur halbbedeckten Oberkörper. Manchmal trägt die Heraklesfigur einen Löwenkopf als Kopfbedeckung (in Anspielung auf die Bezwingung des Nemëischen Löwens). Gewöhnlich wird sie mit Keule, nur selten mit Bogen oder Köcher dargestellt. Das Motiv ist auch als Schildhalter gebräuchlich.

Herkules: nackt mit Keule und über die Schulter oder die Hüfte gehängtem Löwenfell mehrere Male in Wappen, auch ähnlich wie im Polnischen Wappen Samson der Simson einen Löwen den Rachen aufreißend.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[2]

Samson

Die Figur Herkules/Herakles ist von der gemeinen Figur Samson/Simson abzugrenzen.

Herkules (..) auch ähnlich wie im Polnischen Wappen Samson der Simson einen Löwen den Rachen aufreißend.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[2]

Wappen des Herkules

Dem Helden/Halbgott Herkules/Herakles der griechisch-römische Mythologie wurde ein Phantasiewappen angedichtet, welches je nach Quelle anders erscheint.

Wappenbilderordnung

Paraheraldik

Siehe auch

Weblinks

Commons: Herkules in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Otto Hupp: Die Wappenbücher des Deutschen Mittelalters. Die Wappenbücher vom Arlberg. Band I. Berlin. 1937-39. S. 146.
  2. 2,0 2,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 150