Mönch (Heraldik)

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Dieser Artikel erläutert die gemeine Figur Mönch; andere Bedeutungen siehe Mönch (Begriffsklärung).
Mönch
faktisch
(1922: Mönche des wiederbesiedelten Benediktinerklosters Weingarten)
alternative Beschreibung
in der Heraldik
(im fiktiven Wappen des Königs von Schottland; nach Codex Manesse, 1305-1315)

Mönch (von griechisch μοναχός [monachos], das von monos, „allein“, abgeleitet ist; französisch moine; englisch monk), Pfaffe und Einsiedler (französisch ermite) sind in der Heraldik gemeine Figuren, die sich in Wappenaufrissen teilweise schwer oder gar nicht voneinander unterscheiden lassen.

Darstellung

 
1901: Mönch mit Stab und Tasche (Wappen derer von Münch­hau­sen; nach Otto Hupp)
 
1335/1345: Betender Mönch (Wappen derer von Münch; nach Züricher Wappenrolle; Aufriss Runge, 1866)
1459: Mönch/Münch von Landeskron
(nach Ingeram Codex)
1605: Einwärts knieender schwarzgekleideter Mönch mit Rosenkranz und offenem Gebetbuch in den Händen (Wappen Rußwurm; nach Siebmacher)

Die gemeine Figur Mönch ist einem asketisch lebenden Mitglied des Mönchtums des Abendlandes nachempfunden, wie es seit dem späten Mittelalter überliefert ist (geprägt im Sinne der Regula BenedictiW-Logo.png des frühen Mittelaters). Sie erscheint spätestens im 13. Jahrhundert im Wappen-/Siegelwesen.

Mönch oder Pfaff

Mönch oder Pfaff (Tafel 13. Figuren 66. und 68.): Deren kommen in Wappen von allen Orden vor und es dürfte gut sein, bei der Blasonierung; immer gleich den Orden zu benennen, wenn derselbe erkennbar ist, zum Beispiel bei den von Münchhausen (Tafel 13. Figur 68.), den Benedictiner (weiss), bei den von Russwurm (Tafel 13. Figur 66.) und Grafen von Pfaffenhofen den Franziskaner (schwarz), bei den Grafen Münnich und von Kotzebue den Kapuziner (braun) und so weiter. Auch Bischöfe erscheinen in Wappen zumeist, wo der Familienname so oder ähnlich lautet.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Mönch im Münchner Wappen

Ein bekanntes Wappen mit Mönch führt redend die Stadt München. Häufig wird die Mönchswappenfigur im Wappen von München als Münchner Kindl bezeichnet und dargestellt.

Einsiedler

Ikone des Einsiedlers OnophriosW-Logo.png

Die Ausdrücke Einsiedler beziehungsweise Eremit (altgriechisch ἐρημίτης, eremítēs, aus griechisch ἔρημος, érēmos, das „Wüste“ und „unbewohnt“ bedeutet, daher „Wüstenbewohner“, deutsch auch „Einsiedler“) bezeichnen in der Heraldik gemeine Figuren.

Einsiedler (Tafel XIII. Figur 67.): führen im Wappen nur die Grafen von Einsiedel in Sachsen. Dasselbe trägt Kerst, Beil und Rosenkranz.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Viele Heilige waren Einsiedler respektive Eremiten. Sie erscheinen gewöhnlich mit ihren ikonografischen Heiligenattributen in Wappen und sollten nicht als Einsiedler, sondern mit ihrem Namen gemeldet werden.

Wappenbilderordnung

Siehe auch

Webseiten

Commons: Mönche in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Einsiedler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Mönch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 78 und 79. Tafel 13. Figuren 66. und 68. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.
  2. Pfaffenweiler: In Blau ein Zisterziensermönch, in der Linken ein rotes Buch haltend, links oben ein Schild, worin in Gold ein doppelreihig rot-silbern geschachter Schrägbalken.
  3. Mönchweiler: Unter goldenem Schildhaupt, darin eine blaue Hirschstange, in Silber ein wachsender Mönchsrumpf in schwarzem Habit.