Mönch (Heraldik)
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Mönch (von griechisch μοναχός [monachos], das von monos, „allein“, abgeleitet ist; französisch moine; englisch monk), Pfaffe und Einsiedler (französisch ermite) sind in der Heraldik gemeine Figuren, die sich in Wappenaufrissen teilweise schwer oder gar nicht voneinander unterscheiden lassen.
Darstellung
Die gemeine Figur Mönch ist einem asketisch lebenden Mitglied des Mönchtums des Abendlandes nachempfunden, wie es seit dem späten Mittelalter überliefert ist (geprägt im Sinne der Regula Benedicti des frühen Mittelaters). Sie erscheint spätestens im 13. Jahrhundert im Wappen-/Siegelwesen.
Mönch oder Pfaff
„Mönch oder Pfaff (Tafel 13. Figuren 66. und 68.): Deren kommen in Wappen von allen Orden vor und es dürfte gut sein, bei der Blasonierung; immer gleich den Orden zu benennen, wenn derselbe erkennbar ist, zum Beispiel bei den von Münchhausen (Tafel 13. Figur 68.), den Benedictiner (weiss), bei den von Russwurm (Tafel 13. Figur 66.) und Grafen von Pfaffenhofen den Franziskaner (schwarz), bei den Grafen Münnich und von Kotzebue den Kapuziner (braun) und so weiter. Auch Bischöfe erscheinen in Wappen zumeist, wo der Familienname so oder ähnlich lautet.“
um 1340: Mönch, Stock und Schale haltend (Wappen Schotten; nach Züricher Wappenrolle)
Schwarzgekleideter Benediktiner, ein goldenes Buch in der Rechten (Mönchaltorf)
Benediktinermönch mit Krümme und Nimbus (Hohenwarsleben)
Mönch in Kutte und Kappe, ein Buch haltend, mit Gebetskette am Rock (Mönchzell)
Schreitender Mönch (Münchenstein)
Zisterziensermönch, in der Linken ein Buch haltend (Pfaffenweiler)[2]
Mönch (Wappen Münchwilen)
Wachsender Mönchsrumpf in schwarzem Habit (Mönchweiler)[3]
Mönch im Münchner Wappen
Ein bekanntes Wappen mit Mönch führt redend die Stadt München. Häufig wird die Mönchswappenfigur im Wappen von München als Münchner Kindl bezeichnet und dargestellt.
Einsiedler
Die Ausdrücke Einsiedler beziehungsweise Eremit (altgriechisch ἐρημίτης, eremítēs, aus griechisch ἔρημος, érēmos, das „Wüste“ und „unbewohnt“ bedeutet, daher „Wüstenbewohner“, deutsch auch „Einsiedler“) bezeichnen in der Heraldik gemeine Figuren.
„Einsiedler (Tafel XIII. Figur 67.): führen im Wappen nur die Grafen von Einsiedel in Sachsen. Dasselbe trägt Kerst, Beil und Rosenkranz.“
Viele Heilige waren Einsiedler respektive Eremiten. Sie erscheinen gewöhnlich mit ihren ikonografischen Heiligenattributen in Wappen und sollten nicht als Einsiedler, sondern mit ihrem Namen gemeldet werden.
Der Einsiedler Beatus im Wappen von Beatenberg
Der Einsiedler Gerold von Großwalsertal im Wappen von Sankt Gerold
Antonius der Große im Wappen von Tönisberg
Wappenbilderordnung
- Einsiedler, Mönch und Pfaffe wurden gemeinsam in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 7374 aufgenommen.
Siehe auch
Webseiten
- Wikipedia: Mönch, Einsiedler, Eremit
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 78 und 79. Tafel 13. Figuren 66. und 68. Reprint on Demand. Universtitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.
- ↑ Pfaffenweiler: In Blau ein Zisterziensermönch, in der Linken ein rotes Buch haltend, links oben ein Schild, worin in Gold ein doppelreihig rot-silbern geschachter Schrägbalken.
- ↑ Mönchweiler: Unter goldenem Schildhaupt, darin eine blaue Hirschstange, in Silber ein wachsender Mönchsrumpf in schwarzem Habit.