Wiederkreuz

Aus Heraldik-Wiki
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Wiedergekreuztes Kreuz / Wiederkreuz
 
(gemäß WBO, Nr. 0314)
 
(gemäß Siebmacher)
Wiederkreuze im Wappen von Thomas de BeauchampW-Logo.png

Das Wiederkreuz (auch wiedergekreutzes Kreuz, Widerkreuz, Deutsches Kreuz, ; frz.: croix recroisetée; engl.: cross crosslet) ist in der Heraldik ein Kreuz, dessen vier Kreuzarmeenden gekreuzt sind.

Darstellung

In gewissem Sinn erscheint die vier Kreuzarme des Wiederkreuzes als vier lateinische Kreuze, die mit dem langen Teil ihres Längsbalkens miteinander kombiniert sind. Gewöhnlich wird es symmetrisch dargestellt, das heißt, alle Längs- und Querbalken besitzen die gleiche Breite und sind annähernd gleich lang.

Wieder-Kreuz (Tafel VI. Figur 17.): ist ein Kreuz, dessen vier 4 Arme gewissermaßen wieder (noch einmal) gekreuzt sind respektive in je ein Kreuz enden.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Ein stark asymetrisches Wiederkreuz -- bei dem zum Beispiel Längs- und Querbalken signifikant unterschiedlich sind -- sollte in der Wappenbeschreibung gemeldet werden.

Varianten

Zugespitztes Wiederkreuz

Eine Variante des Wiederkreuzes ist das zugespitze Wiederkreuz (englisch cross crosslet fitchy oder cross crosslet, fitchée), das bevorzugt in der Heraldik des britischen und französischen Kulturraumes erscheint, unter anderem in den Wappen House of HowardW-Logo.png, Marquess of AilsaW-Logo.png, Earl CathcartW-Logo.png, Macpherson of ClunyW-Logo.png und Rattray of that IlkW-Logo en.png.

Doppeltes Wiederkreuz

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Doppeltes Wiederkreuz

Symbolik

Die Wiederholung der Kreuzform ist ein altes Motiv, das sich schon in vorchristlicher Zeit findet. In christlichem Kontext ist es vermutlich ein Symbol für die fünf Wundmale Christi, die Gnostiker verwenden es als Symbol des vierfachen Geheimnisses.[2]

Abgrenzung

Verwechslung ist mit dem nasenbesetzen Kreuz der Gotik möglich, einem einfachen griechischen Kreuz, das an jedem Arm mit je zwei „Nasen“ (Bauelement) besetzt ist.[3]

Wappenbilderordnung

Das wiedergekreuztes Kreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0314 aufgenommen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Crosses crosslet in heraldry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
  2. I. Schwarz-Winklhofer, H. Biedermann: Das Buch der Zeichen und Symbole. Verlag für Sammler, Graz 1972, ISBN 3-85365-011-2
  3. Friedrich K. Azzola: Die beiden Bruchstücke einer entwickelten, spätmittelalterlichen Kreuzplatte mit den historischen Handwerkszeichen eines Schuhmachers in der Stadtkirche St. Crucis zu Allendorf an der Werra. Zugleich ein Beitrag zur Ikonographie des nasenbesetzten Kreuzes. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 95/1990, S. 19–24; Nachdruck in: Das Kleindenkmal (= wissenschaftliche Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Denkmalforschung e. V., Jahrgang 16 10/1992


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Wiederkreuz“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 28. Mai 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.