Schuppenschragen
Schuppen-/Lappenschragen |
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In Silber ein gelappter/geschuppter roter Schragen (nach WBO, Nr. 0768) |
Der Schuppenschragen (auch Lappenschragen, „gelappter Schragen“, „geschuppter Schragen“ und anderes mehr genannt; französisch sautoir cannelé; englisch saltire invected/invecked) ist in der Heraldik eine seltene Wappenfigur, die in Form eines Schragen bzw. eines Schragen-/Schräg-/Andreaskreuzes erscheint, wobei die Begrenzungslinien einen Schuppenschnitt aufweisen.
Der Schuppenschragen wird in der heraldischen Literatur unter anderem den Sonderformen Schrägkreuze oder den Heroldsbildern zugeordnet (wenn die Kreuzarme bis zu den Schildrändern reichen) respektive den gemeinen Figuren (wenn die Kreuzarme nicht bis zu den Schildrändern reichen, er also schwebend im Wappen erscheint).
Darstellung
Der Schuppenschragen erscheint als Andreaskreuz, dessen Begrenzungslinien sich wiederholende kleine, nach innen zur Schildmitte zeigende, dornenartigen Spitzen und kleine halbkreisförmige, nach außen, zu den Schildrändern zeigende Bögen aufweisen. Er kann in allen heraldischen Tinkturen im Wappen auftreten.
„(..) Aus dem Schragen sind hervorgegangen (..) Lappenschragen (Tafel 10. Figur 94.): wo (Begrenzungslinien) im Lappenschnitt geführt sind.““
1889: Silber-Rot gespalten, mit Lappenschragen wechselnder Färbung (mit Hermelinschwänzchen belegt)[2]
Abgrenzung
Das Gegenstück zum „Schuppenschragen“ ist das Dornen- beziehungsweise Kerbschragen, bei dem die kleinen Bögen zur Schildmitte auslaufen und die Spitzen (Dornen) zu den Schildrändern zeigen.
Wappenbilderordnung
- Der gelappte Schragen („Schuppenschragen“) wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Schrägkreuze unter der Nr. 0768 aufgenommen.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise und Literatur
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889/1890. S. 65. Tafel 10. Figur 94. (Reprint on Demand. Universitäts- und Landesbibliothek Tirol. 2009. ISBN 3-226-00671-1.)
- ↑ Im Original steht der ungenaue Ausdruck »Hermelin-Lappen-Schragen« (?) – tatsächlich ist der Lappenschragen in der Darstellung rechts mit 4 silbernen, links mit 4 schwarzen Hermelinschwänzchen nach der Figur belegt und besitzt einen weiteren gespaltenen in der Schragenmitte. – Anmerkung der Redaktion