Dominikuskreuz
Das Dominikuskreuz (frz.: croix de Saint-Dominique; engl.: cross of St. Dominic) ist in der Heraldik ein Kreuz und als Wappenfigur nicht oft im Wappen zu finden.
Darstellung
Als Dominikuskreuz wird gewöhnlich ein in den vorrangigen Farben Schwarz und Weiß geviertes Kreuz mit in Lilien auslaufenden Kreuzarmen dargestellt. In der heraldischen Literatur sind aber auch andere Ausprägungen gebräuchlich (sowohl was die Form, als auch was die Art der Tingierung anbetrifft):
„Dominicus-Kreuz (Tafel VI. Figur 58.): hat eine nicht weiter definierbare Form, hier von Schwarz und Silber (achtfach) geständert.“
(gemäß Siebmacher)
(gemäß Walter Leonhard[2])
(gemäß WBO, Nr. 0387)
Die Darstellung des Dominikuskreuzes mit in Lilien auslaufenden Kreuzarmen ist vor allem durch das Wappen der Dominikaner nachgewiesen (im von Schwarz und Silber achtfach geständerten Schild ein schwarz und silber geständertes Lilienkreuz). Es tritt seit dem 15. Jahrhundert auf, ist ursprünglich ein der Inquisition zugeordnetes Emblem und älter als das schwarz-silberne ekklesische Mantelwappen der Dominikaner. Seit dem 17. Jahrhundert findet es allgemeine Verbreitung als Symbol für den Predigerorden.[3]
„Das eigentlich ältere Lilienkreuz verdrängt das Mantelwappen erst an der Wende zum 20. Jahrhundert, beim Generalkapitel in Bologna 1961 wurde das Mantelwappen jedoch wieder zum verbindlichen Abzeichen des Dominikanerordens erklärt. Diese Vorschrift wurde 1965 beim Generalkapitel in Bogotá allerdings wieder aufgehoben und die Verwendung beider Wappenbilder freigestellt.“
2tes Wappen der Dominikaner: eigentlich mit Mantelzug (hier nur als „silberne Spitze“ aufgerissen).
Symbolik
Das Kreuz beziehungsweise seine Entstehung kann seinem Namensgeber Dominikus (um 1170-1221) nicht eindeutig oder wissenschaftlich gesichert zugeordnet werden. Dieser war ein spanischer Ordensstifter und Gründer des Dominikanerorden und führte kein Wappen mit dieser Wappenfigur.
Wappenbilderordnung
- Das Dominikuskreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0387 aufgenommen.
Weblinks
Literatur
- Autorenkollektiv: Meyers Konversations-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien, Band 5, Vierte Auflage, 1885-1892
- Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 5. Leipzig 1906, S. 102
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
- ↑ Leonhard, Walter: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung, Bechtermünz-Verlag 2003. ISBN 3-8289-0768-7 S. 288
- ↑ 3,0 3,1 Seite „Dominikaner“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 1. Februar 2014, 17:13 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dominikaner&oldid=127099619 (Abgerufen: 10. Februar 2014, 09:52 UTC)
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