Schwarzes Kreuz (Symbol)

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Eisernen Kreuz als Hoheitszeichen; für die Kriegsauszeichnung siehe Eisernes Kreuz; für das Balkenkreuz als heraldische Grundform eines Kreuzes siehe Gemeines Kreuz.
Das Hoheitszeichen der Bundeswehr

Das Schwarze Kreuz ist ein Hoheitszeichen, das von dem Deutschen Orden (1190–1806), den preußischen und den deutschen Streitkräften genutzt wurde. Die Bundeswehr verwendet es als stilisiertes Tatzenkreuz auch heute.[1]

Geschichte des Hoheitszeichens

Tannhäuser als Deutschordensritter
Miniatur aus dem Codex Manesse mit Tatzenkreuz

Der Deutsche Orden nutzte bei seiner Gründung 1190 ein schwarzes Tatzenkreuz auf weißem Hintergrund zur Abgrenzung und Unterscheidung von den anderen Ritterorden, die bereits Kreuze in anderen Farben hatten. Die Bedeutung des Kreuzes geht auf das Kreuz Christi zurück und sollte zeigen, dass der Orden von christlicher Prägung ist.

Aus dem Schwarzen Kreuz wird das Eiserne Kreuz

Flaggen des Deutschen Kaiserreichs

Nach dem Niedergang des Ritterordens 1806 wurde das schwarze Kreuz auf weißem Hintergrund von Preußen als Kriegsauszeichnung und Symbol übernommen. Fortan zierte es die Preußische Kriegsflagge. Die Kriegsauszeichnung erhielt den Namen Eisernes Kreuz, da sie aus Eisen hergestellt wurde. Diese Bezeichnung bürgerte sich von nun an auch für das Hoheitszeichen ein. Vorschlag und Entwurf stammten von König Friedrich Wilhelm III., die Ausarbeitung von Karl Friedrich Schinkel.[1]

Auch die Preußische Kriegsflagge verwendet das schwarze Kreuz in abgewandelter Form. Diese wurde später auch im Kaiserreich verwendet.

Mit der Gründung des Deutschen Reiches und der Kaiserlichen Marine 1871 war man gezwungen, die eigenen Schiffe zu kennzeichnen, um Verwechselungen zu vermeiden. Das Eiserne Kreuz wurde als Symbol der Streitkräfte des Deutschen Reiches ausgewählt, da es schon vorher an nicht preußische Soldaten des Norddeutschen Bundes verliehen worden war. Von 1916 bis 1918 wurde es wieder in seiner vereinfachten Form als Balkenkreuz verwendet. Später übernahmen sowohl die Reichswehr als auch die Wehrmacht das Symbol in seinen verschieden Formen als Hoheitszeichen.[1]

Die Bundeswehr nutzt es nur in Tatzenform als Hoheitszeichen.

Ausführungsformen des Eisernen Kreuzes als Hoheitszeichen

Im Verlauf der Nutzung des Kreuzes wurde es immer wieder in seinen Ausführungsformen geändert.

Ursprungsform

Die Ursprungsform, die der Deutsche Orden nutzte, war ein einfaches schwarzes Balkenkreuz oder Tatzenkreuz auf weißem Hintergrund. Diese war ähnlich dem Kreuz andere Ritterorden, insbesonderen dem des Templerordens.

Eisernes Kreuz

Bei der Reichsmarine und ab dem Ersten Weltkrieg auf den Flugzeugen der Fliegertruppe wurde das Eiserne Kreuz als Tatzenkreuz mit weißer Umrandung oder auf weißem Hintergrund ausgeführt. Diese Form wurde bis etwa 1916 auf den Flugzeugen der Fliegertruppe geführt. Auf den Flaggen der Marine blieb diese Form seit dieser Zeit erhalten.

Die Bundeswehr ging wieder auf diese Form zurück, die weiße Umrandung ist aber bei der Bundeswehr auf die Innenkanten des Kreuzes beschränkt.

Es wird heutzutage auch als Auszeichnung eines Staatlichen Examens verwendet, zum Beispiel als Brosche (Krankenschwestern tragen sie am Kittel).

Marineform

Auf den Flaggen der Marine wird das Kreuz oft mit schmaleren Balken geführt.

Balkenkreuz

Balkenkreuz

Das Balkenkreuz wurde etwa ab 1916 bei der Fliegertruppe und den Panzertruppen des Deutschen Reiches verwendet. Es war ein einfaches Kreuz in weiß oder schwarz mit einer Umrandung in den Innenkanten des Kreuzes. Bei der Wehrmacht wurde diese Form des Kreuzes auch ohne Innenfarbe genutzt, wobei nur die Umrandung angemalt wurde.[2]

Panzer I mit weißem Kreuz

Weißes Kreuz

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges trugen die deutschen Panzer an allen Seiten ein weißes Kreuz als Erkennungszeichen. Jedoch zeigte sich bereits im Polenfeldzug, dass diese auffälligen Zeichen von der gegnerischen Panzerabwehr als Visierhilfe benutzt wurden. (Dieselbe Erfahrung mit einer auffälligen Kennzeichnung machten später die US-amerikanischen Truppen mit dem weißen Stern, der ihren Panzern als Erkennungszeichen diente.) Um diesem Problem zu begegnen, wurde nach dem Polenfeldzug in das weiße ein schwarzes Kreuz hineingesetzt, wobei nur ein schmaler weißer Rand in Form von vier Winkeln verblieb.[2]

Verwendung als Ersatz für Hakenkreuze in der Zensur

Um die Verwendung verfassungswidriger Symbole wie dem Hakenkreuz in der Flagge der Nationalsozialisten zu vermeiden, wird dieses oft durch ein Schwarzes Kreuz ersetzt. So wurden beispielsweise alle Hakenkreuz-Fahnen in den deutschen Versionen der Call of Duty-Computerspiele angepasst.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Bundesministerium der Verteidigung Das eiserne Kreuz 18. September 2008
  2. 2,0 2,1 Adolf Schlicht und John R. Angolia Die Deutsche Wehrmacht, Uniformierung und Ausrüstung 1933 - 1945, Band 1, Das Heer Motorbuch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-01390-8, S 581
  3. http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=3744


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Schwarzes_Kreuz_(Symbol)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 28. Mai 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.