Kettenkreuz
Das Kettenkreuz (auch Ankerkettenkreuz genannt; frz. croix de chaîne; engl.: cross of chains) ist in der Heraldik eine Wappenfigur, die in Form eines Kreuzes erscheint, dessen vertikaler und horizontaler Balken aus einer Reihe aus ineinandergefügten oder mit Gelenken verbundenen Kettengliedern besteht.
Das Kettenkreuz wird in der heraldischen Literatur oft den Heroldsbildern oder der Sonderform Kreuz zugeordnet.
Darstellung
Grundsätzlich erscheint das Kettenkreuz mit Kettengliedern, die jenen von Ketten aus Metall wie etwa Eisen nachempfunden sind (zum Beispiel wie eine Ankerkette).
„Ankerkettenkreuz: aus zwei übereinandergelegten Ketten gebildetes Kreuz.“
Andere Formen des Kettenkreuzes (zum Beispiel ein „Holzkettenkreuz“) sind zu melden. In der Regel erscheint im Zentrum des Kettenkreuzes ein einzelnes Kettenglied, in den die horizontalen und vertikalen Kettenbalken „eingekettet“ sind. Sind einzelne Kettenglieder (zum Beispiel das im Zentrum liegende Kettenglied) anders tingiert als der Rest des Kettenkreuzes, ist dies zu melden.
Variante
Sind nur fünf Kettenglieder kreuzförmig in einem Wappen miteinander verbunden, sollte man eine entsprechende Figur als Borromäisches Kreuz oder als Borromäisches Kettenkreuz beschreiben (in Anlehnung an die Borromäischen Ringe, die von der italienischen Familie der Borromäer in ihrem Familienwappen geführt wurden).
Abgrenzung und Verbreitung
- Ein heraldisches Kettenkreuz ist von einer „(Hals)Kette mit einem Kreuz(anhänger)“ zu unterscheiden. Letzere wird außerhalb der Heraldik manchmal verkürzt als „Kettenkreuz“ bezeichnet.
- Ob ein Kettenkreuz jemals in einem Wappen geführt wurde, ist nicht zweifelsfrei belegt. Da in der Heraldik eine Vielzahl von vergleichbaren Kettenmotiven erscheinen, kann nicht ausgeschlossen werden, daß über kurz oder lang ein Wappen mit einem Kettenkreuz nachweisbar ist.
Wappenbilderordnung
- Das Kettenkreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0395 aufgenommen.[2]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik. Mannheim, Wien, Zürich. 1984. S. 40
- ↑ Wappenbilderordnung. Symbolorum armorialium ordo, hrsg. vom Herold - Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin. Bearb. von Jürgen Arndt und Werner Seeger, 2 Bde, 2. ergänzte u. berichtigte Aufl., Neustadt a. d. Aisch 1990-1996 (kurz: WBO). Bd. 1.: Wappenbilder; Bd. 2: General-Index.
Editorische Notiz: Zugleich Neubearbeitung des Handbuchs der heraldischen Terminologie von Maximilian Gritzner (Einleitungsband, Abt. B des Neuen Siebmacherschen Wappenbuches, Nürnberg, 1890).