Fensterrautenkreuz

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Fensterrautenkreuz
 
(„unverschmolzen“)
 
(gemäß WBO, Code 0336: „verschmolzen“, aber nicht „verflochten“)

Das Fensterrautenkreuz (auch Mackelkreuz genannt[1]; frz.: mâckes rangés en croix; engl.: five mascles conjoined in cross) ist in der Heraldik

  • ein spezielles Kreuz, das aus einer Kombination von fünf Fensterrauten gebildet ist.
  • ein Oberbegriff für alle Kreuze, die aus Fensterrauten gebildet sind (zum Beispiel gemeine, verflochtene, gefüllte Fensterrautenkreuze)

Darstellung

Das Fensterrautenkreuz besteht gewöhnlich aus fünf „Rauten, die Innen (rautenförmig) durchbrochen sind“ (also aus Fensterrauten beziehungsweise aus Fensterkantenwürfel). Eine der fünf Fensterrauten/Fensterkantenwürfel bildet das Kreuzzentrum und die anderen vier liegen an den vier Spitzen dieser so an, daß alle zusammen die Form eines gleicharmigen Kreuzes bilden („fünf Fensterrauten/Fensterkantenwürfel kreuzweis“ oder „fünf (1:3:1) Fensterrauten/Fensterkantenwürfel“).

Traditionell erscheinen bei diesem Motiv alle Fensterrauten/Fensterkantenwürfel entweder „verschmolzen“ und ohne Trennungskonturen in den Kreuzungspunkten -- oder sie sind „unverschmolzen“ als eigenständige Fensterrauten mit eigenen Konturen zu erkennen. Beide Formen werden in den Wappendarstellungen teilweise nicht konsistent voneinander abgrenzt. Es kann sein, daß ein und dasselbe Wappen in unterschiedlichen Wappendarstellungen mal mit „verschmolzen“ Konturen erscheint, mal unverschmolzen. Die Wappenbilderordnung des Herold zeigt die verschmolzene Version.

Alle fünf Fensterrauten sind meist in gleicher heraldischer Farbe tingiert, können aber auch in anderen Farbkombinationen erscheinen. Durch die Fensterrauten erscheint die heraldische Farbe des Schildgrundes. Eine vom Schildgrund abweichende heraldische Farbe im Inneren einer Fensterraute ist möglich und wird als „gefüllt“ angegeben.

Siebmacher

Fensterrautenkreuz (Tafel VI. Figur 2): gebildet aus mit den Spitzen aneinandergehängten, durchbrochenen, sogenannten Fensterrauten.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[2]

Galerie

Varianten

Bevorzugt ist das Fensterrautenkreuz mit fünf auf der Spitze stehenden, quadratischen Fensterrauten, („Fenster-Kantenwürfel“) ausgeführt. Setzt sich das Fensterrautenkreuz aus einer anderen Anzahl der Fensterrauten, aus anderen Fensterrauten oder anderen Rautenformen (Wecke, Spindel oder ähnliches) zusammen, so sollte dies in der Wappenschreibung erwähnt werden.

Würfelkreuz / Rautenkreuz

Ist das gleiche Motiv nicht aus Fensterrauten (respektive Fenster-Kantenwüfeln), sondern aus Kantenwürfeln geformt, nennt man es Würfelkreuz (oder gegebenenfalls Kantenwürfelkreuz[3]). Die aus 5 Elementen bestehende Kreuzform des speziellen Fensterautenkreuzes wird auch bei anderen Rautenkreuzen angewendet.

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Würfelkreuz

Würfelknotenkreuz

Würfelknotenkreuz

Ist das gleiche Motiv nicht aus Fensterrauten, sondern aus „verflochtenen Fensterrauten“ geformt, nennt man es Würfelknotenkreuz oder „verflochtenes Fensterrautenkreuz“. Beim Würfelknotenkreuz ist die Rautenrandführung aller fünf Fensterrauten in der Form „oben-unten-oben“ oder „unten-oben-unten“ über- und untereinandergelegt, so daß der Eindruck einer Flechtung/Knotung entsteht. Topologisch ist das Würfelknotenkreuz kein wirklicher Knoten, wie der Name es andeutet, sondern ein heraldisches Stilelement (vergleichbar dem Tristramsknoten ⌘).

Wappenbilderordnung

Das Fensterrautenkreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0336 aufgenommen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  • Walter Leonhard, Das große Buch der Wappenkunst, Georg D.W. Callwey, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7
  • Gert Oswald, Lexikon der Heraldik, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1984
  1. Johann Christoph Gatterer: Abriss der Heraldik oder Wappenkunde Gabriel Nicolaus Raspe, Nürnberg 1774, Tab.IX Fig.439
  2. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
  3. Leonhard, Walter: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung, Bechtermünz-Verlag 2003. ISBN 3-8289-0768-7. S. 168.
  4. Wappenbeschreibung: „D'argent à cinq losanges de gueules, accolées et aboutées en croix “


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Rautenkreuz“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 9. August 2012 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.