Mondkreuz
Mondkreuz ist in der Heraldik Oberbegriff für ein seltenes Kreuz, dessen Armenden mit nach außen, zu den Schildrändern gekehrten, ungesichteten „Mondsicheln“ stilisiert sind. In der Literatur erscheinen, wenn überhaupt, hauptsächlich zwei Ausprägungen des Mondkreuzes:
- das Mond-Endenkreuz (auch Mondendenkreuz geschrieben; frz.: croix aléseé, les extrémités terminés en forme de croissants; engl.: cross crescented), bei dem die Kreuzenden zu Mondsicheln „ausgezogen“ sind;
- das Mondbesetzte Kreuz (frz.: croix aléseé, les extrémités accolées de croissants; engl.: cross couped and crescented), bei dem die Kreuzenden mit Mondsicheln „besetzt“ sind.
Mondbesetztes Kreuz
Das Mondbesetzte Kreuz erscheint gewöhnlich als griechisches Kreuz, bei dem die vier Arme am Ende mit Mondsicheln in der gleichen heraldischen Farbe „besetzt“ sind. Werden die Mondsicheln in einer anderen Tingierung als das Kreuz dargestellt, ist dies zu melden. Die Besetzung mit gesichteten Mondsicheln ist zu melden.
„Mondbesetztes Kreuz (Tafel VI. Figur 43.) dessen 4 Arme am Ende mit (..) Monden besetzt sind.“
Varianten
Grundsätzlich können auch andere Kreuzformen mit Sternen besetzt sein. Die genaue Kreuzform ist gegebenenfalls in der Wappenbeschreibung anzuführen.
Mondendenkreuz
Die Basis eines Mondendenkreuz ist gewöhnlich ein geschmälertes Kreuz, dessen Kreuzarme zu Mondsicheln „ausgezogen“ sind. Wenn die Form der Mondsichel flacher als gewöhnlich ausfällt, ist dies zu melden.
Wappenbilderordnung
- Das Mondendenkreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0375 aufgenommen.
- Das mondbesetzte Kreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0376 aufgenommen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.