Würfelkreuz
Das Würfelkreuz (frz.: carreaux rangés en croix; engl.: cross lozengy oder cross composed of ... lozenges) ist in der Heraldik eine besondere Form des Rautenkreuzes, das allgemein aus einer unbestimmten Anzahl von auf der Spitze stehenden, aneinandergereihten quadratischen Rauten, den sogenannten „Kantenwürfeln“ besteht.
Darstellung
Das Würfelkreuz kann aus einem Würfelbalken und einem Würfelpfahl gebildet werden. Die vier Arme des Würfelkreuzes mit den aneinandergereihten Kantenwürfeln reichen bis zum Schildrand („anstoßend“).
Allgemein ist beim Würfelkreuz die Anzahl der Kantenwürfel nicht vorgegeben. Sie kann jedoch gemeldet werden, um eine spezielle Ausprägung des Würfelkreuzes zu charakterisieren.
Alle Kantenwürfel des Würfelkreuzes sind gewöhnlich in gleicher heraldischer Farbe tingiert, können aber auch in anderen Farbkombinationen erscheinen, die dann zu melden ist.
Varianten
Kantenwürfelkreuz
Ein schwebendes Würfelkreuz mit fünf (1:3:1) gestellten Kantenwürfeln wird in der heraldischen Literatur Kantenwürfelkreuz genannt (zum Beispiel bei Walter Leonhard[1]) . Bei diesem Motiv bildet einer der fünf Kantenwürfel das Kreuzzentrum und die anderen vier liegen an den vier Spitzen dieses Kantenwürfels so an, daß alle zusammen die Form eines gleicharmigen Kreuzes bilden („fünf Kantenwürfel kreuzweis“). Vom Kantenwürfelkreuz sind ähnliche Motive zu unterscheiden, die nicht auf aneinandergereihten Kantenwürfel basieren, sondern zum Beispiel auf Rauten, Wecken oder ähnlichen Grundfiguren.
Aus fünf (1:3:1) Rauten bestehendes Rautenkreuz
(Familie de Kessel)[2]
Wappenbilderordnung
Das Würfelkreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0334 aufgenommen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Walter Leonhard, Das große Buch der Wappenkunst, Georg D.W. Callwey, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7
- Gert Oswald, Lexikon der Heraldik, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1984
- ↑ Leonhard, Walter: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung, Bechtermünz-Verlag 2003. ISBN 3-8289-0768-7. S. 168.
- ↑ Wappenbeschreibung: „D'argent à cinq losanges de gueules, accolées et aboutées en croix “
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