Kleeblattkreuz

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Kleeblattkreuz
(nach WBO, Nr. 0385)
Grundform der Kreuzenden
 
geschlossener Dreipass
 
Kleeblatt
Drei kreisförmige Blätter im Dreipaß bzw. drei /Kreissbögen (ähnlich wie die französische Kartenspielfarbe Kreuz/Treff ♣)

Das Kleeblattkreuz (auch Kleekreuz, Dreiblattkreuz oder ähnlich genannt; frz.: croix treflée; engl.: cross trefoiled oder cross bottony) ist im Wappenwesen ein Kreuz, dessen Enden mit einem dreiblättrigen Kleeblatt verziert sind beziehungsweise in drei Kreissegmente (Trifoile, Dreipass) auslaufen.

Kleeblatt- (..) (Tafel VI. Figur 29.): ist ein in Kleeblätter ausgehendes Kreuz.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Darstellung

Gewöhnlich erscheint das Kleeblattkreuz schwebend:

Kleeblattkreuz, auch Kleekreuz (..) genannt, verläuft an seinen Enden kleeblattförmig, ist schwebend und gehört zu den wenigen Kreuzen, welche wirklich so oft vorkommen, dass es sich lohnt, einen besonderen Namen dazu zu erfinden oder zu haben.“

Curt Oswalt Edler von Querfurt (1872)[2]

Es ist zu unterscheiden und sollte gemeldet werden, ob ein Kleeblattkreuz aus dem gemeinen (Balkenkreuz) bzw. griechischen Kreuz oder aus dem Lateinischen Kreuz (Passionskreuz) geformt wird.

Wird keine Besonderheit der Wappenfigur in einer Wappenbeschreibung erwähnt, ist von einem Kleeblattkreuz in Form eines griechischen Kreuzes auszugehen.

Derivate

Das Wappenwesen kennt diverse Derivate des Kleeblattkreuzes. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte die genaue Ausprägung des Kleeblattkreuzes in einer Wappenbeschreibung erwähnt werden.

Brabanter Kreuz

Sind die Kleeblattenden des Kleeblattkreuzes „gestielt“, nennt man es „Brabanter Kreuz“ („Brabanterkreuz“).

Kleeblattschragen

Wird das Kleeblattkreuz „schräggelegt“ bzw. um 45° gedreht, so wird es zum Kleeblattschragen bzw. zum Kleeblattschrägkreuz.

Mauritiuskreuz / Lazaruskreuz

Die älteren Ausdrücke „Lazaruskreuz“ und „Mauritiuskreuz“ (frz.: croix des Saint-Maurice) für das Kleeblattkreuz sind mehrdeutig und sollten in Wappenbeschreibungen nicht verwendet werden. Neben dem Kleeblattkreuz finden sich diese Ausdrücke beispielsweise zur Bezeichnung für ein griechisches Kreuz im Perlenkranz, für ein grünes Malteserkreuz oder für ein weiß emailliertes goldeingefasstes Kleeblattkreuz, in dessen Winkeln ein grün emailliertes Malteserkreuz mit goldener Einfassung und goldenen kleinen Kugelspitzen eingebracht ist (im Zusammenhang mit dem Lazarus-OrdenW-Logo.png beziehungsweise mit dem Ritterorden der hl. Mauritius und LazarusW-Logo.png).

Sankt Thomaskreuz

Das „St. Thomaskreuz“ ähnelt dem Kleeblattkreuz, ist aber von diesem eindeutig abzugrenzen, weil es nicht mit Kleeblättern, sondern mit anderen floralen Elementen geformt wird.

Fußspitzkleeblattkreuz

Insbesondere im Saarland ist das sogennannte Fußspitzkleeblattkreuz beziehungssweise ein Kleeblattkreuz gebräuchlich, dessen Unterarm zugespitzt ist.

Weitere

Teile eines Kleeblattkreuzes werden zuweilen mit einem Anker kombiniert. Die Ausprägung ist in diesen Fällen exakt zu melden, insbesondere, wenn die Figur nicht heraldischem Klee, sondern natürlichem nachempfunden ist.

Wappenbilderordnung

Weblinks

Commons: Kleeblattkreuz in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Florale Kreuze in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 37
  2. Querfurt, Curt Oswalt Edler von: Kritisches Wörterbuch der heraldischen Terminologie. Nördlingen: Beck. 1872. Neudruck: Wiesbaden: M. Sändig. 1969. Seite 74.