Katharinenkreuz
Das Katharinenkreuz (frz.: croix de Sainte Catherine oder croix de St. Catérine; lat.: crux catharinae) ist in der Heraldik eine seltene Wappenfigur, die in der Regel den Sonderformen der Kreuze zugeordnet ist.
Darstellung
In der Heraldik erscheint die Figur Katharinenkreuz gewöhnlich als Kombination
- aus dem Jerusalemkreuz, dessen Mittenkreuz die Form eines Kruckenkreuzes (Kreuz mit Querbalken) besitzt und von vier kleineren griechischen Kreuzen bewinkelt ist
- und dem Attribut der heiligen Katharina von Alexandrien
, einem (roten) Richtrad, das in diesem Fall mit vier Speichen in diagonaler Richtung ausgeführt ist.[1][2][3]
Gewöhnlich liegen die waagerechten Querarme des Kruckenkreuzes über dem Richtrad, die senkrechten darunter; das Kruckenkreuz ist im Kreuzzentrum mit einer runden Radnabe belegt, die wiederum mit einem fünften kleinen griechischen Kreuz belegt ist. Andere Versionen das Katharinenkreuzes sind zu melden. Beispielsweise bestimmen Gert Oswald und das Pierer Universal-Lexikon das Katharinenkreuz nicht als Kombination aus Jerusalemkreuz und Richtrad, sondern lediglich als Zusammensetzung eines Kruckenkreuzes mit einem Richtrad[4][5], was explizit gemeldet werden sollte, da in diesem Fall die vier kleinen griechischen Kreuze des Jerusalemkreuzes in der Gesamtfigur nicht erscheinen.
Die Gesamtfigur wird gewöhnlich einfarbig tingiert, kann aber auch mehrfarbig erscheinen. Im letzeren Fall sind die Teile, die eine unterschiedliche heraldische Farbe besitzen, anzugeben.
Abgrenzung
Moderne oder östliche Varianten des Katharinenkreuzes sind in allen Einzelheiten zu melden, falls sie in einem Wappen erscheinen.
Einzelnachweise
- ↑ Heraldisch-Genealogische Gesellschaft „Adler“: Neues Jahrbuch. Band 1. 1874. Seite 66. Figur Nr. 255.
- ↑ Biedenfeld, Ferdinand Leopold Carl: Die Heraldik, oder Populäres Lehrbuch der Wappenkunde (..) Als Anhang zu desselben Verfassers Ritterordenswerk: Mit lithographirten Figuren und illuminirten Bildertafel. 1846. S. 27, Figur-Nr. 256.
- ↑ Querfurt, Curt Oswalt Edler von: Kritisches Wörterbuch der heraldischen Terminologie. Nördlingen: Beck. 1872. Neudruck: Wiesbaden: M. Sändig. 1969. Seite 77.
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, S. 222.
- ↑ Heinrich August Pierer: Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder neuestes enzyklopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe. Band 16, H. A. Pierer, Altenburg 1843, S. 65.