Rautenkreuz

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Rautenkreuz

Das Rautenkreuz (frz.: croix losangée; engl.: four lozenges conjoined in cross) ist in der Heraldik

Darstellung

Beim speziellen Rautenkreuz werden vier Rauten mit den Spitzen so zueinander gerichtet dargestellt, dass sie eine Form eines gleicharmigen Kreuzes bilden („vier Rauten kreuzweis“). Gewöhnlich sind alle vier Rauten in gleicher heraldischer Farbe tingiert. Andere Farbkombinationen oder Teilungen der Rauten wie eine Vierung sind in der Wappenbeschreibung anzugeben.

Siebmacher

Rautenkreuz (Tafel VI. Figur 55.): besteht aus 4 kreuzförmig mit den Spitzen aneinandergesetzten Rauten; hier ist dasselbe Blau Silber geviert.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Varianten

In der frühen Heraldik differenzierte man nicht zwischen unterschiedlichen heraldischen Rauten oder Rautenkreuzen. In der jüngeren Zeit etablieren sich genauere begriffliche Abgrenzungen, die die Anzahl und die Art der Rauten bei einem Rautenkreuz unterscheiden. Der Grund könnte sein, daß das Rauten-Motiv im Laufe der Jahrhunderte immer beliebter wurde und in immer komplexeren Mustern und Formen in einem Wappen dargestellt wird. Grundsätzlich lassen sich unter anderem folgende Typen von heraldischen Rautenkreuzen unterscheiden:

  • Rautenkreuz, das aus mehr als vier Rauten besteht
  • Würfelkreuze: bestehen nicht aus gewöhnlichen Rauten, sondern aus auf der Spitze stehenden Quadraten mit vier rechten Winkeln.
  • Fensterrautenkreuze: bestehen nicht aus gewöhnlichen Rauten, sondern aus Fensterrauten.

Weitere Varianten (zum Beispiel mit mit Wecken, Spindeln, durchbohrten oder verflochteten Rauten oder ähnlichem) sind möglich.

Wappenbilderordnung

Das Rautenkreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0335 aufgenommen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  • Walter Leonhard, Das große Buch der Wappenkunst, Georg D.W. Callwey, München 1978, ISBN 3-8289-0768-7
  • Gert Oswald, Lexikon der Heraldik, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1984
  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.


Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Rautenkreuz“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 9. August 2012 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.