Dreilappenkreuz
Das Dreilappenkreuz (auch Patoncekreuz genannt; frz. croix alésée, les extrémités sommées de trois lambeaux; engl.: cross patonce) ist in der Heraldik in der Regel ein griechisches Kreuz, dessen vier Arme am Ende in drei „lappenartig“ gebogene Spitzen „gespreizt“ sind.
Das Dreilappenkreuz wird in der heraldischen Literatur unter anderem den Sonderformen Kreuz oder den Heroldsbildern zugeordnet (wenn das Kreuz bis zu den Schildrändern reicht) respektive den gemeinen Figuren (wenn das Dreilappenkreuz nicht bis zu den Schildrändern reicht, es also schwebend im Wappen erscheint).
Darstellung
Das Dreilappenkreuz erscheint in der heraldischen Literatur nicht einheitlich. Meist besitzt es gerade Kreuzarme, deren Enden in drei gebogene Spitzen auslaufen, die von Wappenaufriss zu Wappenaufriss mal mehr, mal weniger („lappenartig“) ausgeprägt sind. Die Kreuzarmenden erinnern entfernt an eine sich öffnende Blüte bzw. sind als Blüten-/Blattspitzen ausgeführt, unterscheiden sich aber von den heraldisch stilisierten, noch stärker ornamentierten Kreuzarmenden eines Lilien-/Glevenkreuzes.
Gänsefußkreuz
Das Gänsefußkreuz kann man als Kombination oder Variante von Dreilappenkreuzes und Tatzenkreuz ansehen. Beim Gänsefußkreuz sind die Außenkanten jedes Kreuzarmes nicht gerade, sondern vom Kreuzzentrum aus flach konkav gebogen oder schräg auseinanderlaufend. Die Enden des Gänsefußkreuzes laufen meist weniger spitz respektive insgesamt mehr rund und „lappenartiger“ als beim (gemeinen) Dreilappenkreuz aus und manchmal als stilisierte Gänsefüße interpretiert.
„Gänsefußkreuz: Tatzenkreuz, dessen Enden in stilisierte Gänsefüße auslaufen.“
Wappenbilderordnung
- Das Dreilappenkreuz wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kreuze unter der Nr. 0361 aufgenommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik. Mannheim, Wien, Zürich. 1984. S. 143.