Bernhard von Koehne

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Bernhard von Koehne
Bkoehne1.png

(Porträt, vor 1886)
Geboren(1817-07-04)4. Juli 1817
Berlin, Königreich Preußen,
Deutscher Bund
Gestorben(1886-02-17)17. Februar 1886
(im Alter von 68 Jahren)
Würzburg
Andere NamenCharles Lawton
StaatsangehörigkeitDeutsch
BerufNumismatiker,
Heraldiker
Ära/Epoche19. Jahrhundert
Elternteil(e)Male Icon.svg Friedrich Wilhelm Koehne

1856: Wappen Bernhard von Köhne (Stammwappen der von Köhne; nach Siebmacher)
Signatur
Bernhard von Koehne - Signature.png

Bernhard Karl Freiherr von Koehne (auch von Köhne; Pseudonym: Charles Lawton[1]; in Russland: Бернгард (Борис) Васильевич Кёне; Berngard [oder Boris] Valisil'evič Këne; * 4. Juli 1817 in Berlin; † 17. Februar 1886 in Würzburg) war ein deutscher NumismatikerW-Logo.png, Heraldiker und Direktor an der EremitageW-Logo.png in St. PetersburgW-Logo.png. 1843 zählte er zu den Mitgründern der Numismatischen Gesellschaft zu BerlinW-Logo.png.

Leben

Nach dem Besuch des Friedrich-Wilhelms GymnasiumW-Logo.png in seiner Heimatstadt studierte Koehne seit 1837 an den Universitäten BerlinW-Logo.png und LeipzigW-Logo.png. In Berlin wurde er 1840 promoviert und war 1844 bis 1845 als Privatdozent für Numismatik an der Berliner Universität tätig, wo er Numismatik des Mittelalters und Heraldik las. 1841 gründete er die Zeitschrift für Münz-, Siegel- und Wappenkunde und wurde 1843 Mitbegründer der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin. 1845 ging er an die kaiserliche EremitageW-Logo.png in Sankt PetersburgW-Logo.png, wo er u. a. Direktor der numismatischen Abteilung war. Darüber hinaus begann er einen Katalog der Gemäldesammlung der Eremitage. 1868 wurde er zum wissenschaftlichen Beirat der Eremitage ernannt. Eine große Anzahl wertvoller Arbeiten, namentlich über das antike Münzwesen und des deutschen Mittelalters gehörten zu seinem Schaffen. Sein Hauptwerk veröffentlichte er über die antike NumismatikW-Logo.png des Pontus, Bosporus und der Krim.

Er arbeitete auch für das russische Heroldsamt und machte sich um die russische Heraldik verdient, wofür er geadelt wurde (siehe auch: Кёне (баронский род)Siegel von Ivan 3.png). Seit 1856 war er Mitarbeiter am Neuen Siebmacher (Band Souveräne).[1] 1857 wurde er Direktor der heraldischen Abteilung des russischen Senats und veröffentlichte unter dem Pseudonym Charles Lawton die Publikation „Armorial des maisons souveraines“ (Berlin), das die Wappen der regierenden Häuser Portugals, Schwedens und Mecklenburgs enthält.[1] Seit 1861 war er assoziiertes Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de BelgiqueW-Logo.png (Classe des Lettres et des Sciences morales et politiques).[2]

Familienwappen

Familienwappen (hier die Löwen nicht einwärts, sondern nach rechts gekehrt; die Palme nicht grün, sondern gold)

Stammwappen
In Gold ein schwarzer Löwe; auf dem Helm mit golden-schwarzen (oder schwarz-goldenen) Decken der Löwe wachsend.

Vermehrtes Wappen:
„In golden-blau geviertem Schild:
1 und 4 ein einwärts gekehrter rotgezungter schwarzer Löwe,
2 und 3 ein aus dem Schildrand wachsender grüner Palmbaum
2 Helme: I mit schwarz-goldenen Decken der Löwe wachsend, II mit blau-goldenen Decken der wachsende Palmbaum.“[3]

Blasonierung (russisch)
Щит разделён на четыре части. В первой и четвёртой золотых частях чёрный стоящий лев с червлёными глазами и языком, во второй и третьей лазуревых частях золотое пальмовое дерево. Щит увенчан баронской короной с двумя шлемами. Нашлемники: первого, коронованного, шлема — стоящий чёрный лев, обращённый влево, с червлёными глазами и языком, второго шлема, украшенного чёрным с золотом венчиком, — золотое пальмовое дерево. Намёты справа — чёрный с золотом, слева — лазуревый с золотом. Девиз: «WE FEARNAC FOE» («Мы врагов не боимся») чёрным на золотой ленте. [4]

Schriften (Auswahl)

Titelblatt des Werks Description du musée de feu le prince Basile Kotschoubey
  • Berliner Blätter für Münz-, Siegel- und Wappenkunde. 6 Bände. 1863–1873, ZDBW-Logo.png-ID 801403-6, (Digitalisat).
  • Das Münzwesen der Stadt Berlin. Ein historischer Versuch. In: Ernst FidicinW-Logo.png: Historisch-diplomatische Beiträge zur Geschichte der Stadt Berlin. Theil 3: Berlinische Regesten von 949 bis 1550. Hayn, Berlin 1837, S. 429–503, (Auch als Sonderabdruck mit einem Vorwort von Gottfried LoosW-Logo.png. Hayn, Berlin 1837, Digitalisat).
  • De numis Friderici II., electoris Brandenburgici. Hayn, Berlin 1840 (Digitalisat; Dissertation).
  • Das Münzwesen der Mark Brandenburg unter Kurfürst Friedrich II. In: Zeitschrift für Münz-, Siegel- und Wappenkunde. Bd. 1, Heft 7, 1841, S. 193–243.
  • Die einzige brandenburgische Münze des Kurfürsten Albrecht Achilles. In: Programm der numismatischen Gesellschaft in Berlin zur Feier des Eckhel-Festes am 13ten Januar 1845. Mittler, Berlin 1845, S. 10–14.
  • Исследования об истории и древностях города Херсониса Таврического. s. n., Sankt Petersburg 1848.
  • Ueber die im Russischen Reiche gefundenen Abendländischen Münzen des X, XI und XIIten Jahrhunderts. 2 Teile. Sankt Petersburg 1849–1850, (Sonderabdruck als: Über die im Russischen Reiche gefundenen Abendländischen Münzen des X, XI und XII Jahrhunderts. s. n., Sankt Petersburg 1850, Digitalisat);
    • Teil 1 in: Mémoires de la Société d’Archéologie et de Numismatique de St. Pétersbourg. Bd. 3, 1849, ZDBW-Logo.png-ID 2935198-4, S. 352–391;
    • Teil 2 in: Mémoires de la Société Impériale d'Archéologie. Bd. 4, 1850, ZDBW-Logo.png-ID 982284-7, S. 34–113.
  • Описание Музеума покойного князя Василия Викторовича Кочубея (составлено по его рукописному каталогу) и исследования об истории и нумизматике греческих поселений в России, равно как царств: Понтийского и Босфора Киммерийского. 2 Bände. s. n., Sankt Petersburg 1857, (In Französisch: Déscription du musée de feu le prince Basile Kotschoubey d'après son catalogue manuscrit et recherches sur l'histoire et la numismatique des colonies Grecques en Russie ainsi que des royaumes du Pont et du Bosphore Cimmérien. 2 Bände. s. n., Sankt Petersburg 1857, Digitalisate: Bd. 1, Bd. 2).
  • Notice sur les sceaux et les armoiries de la Russie. Partie 1[5]. Schneider, Berlin 1861, (Digitalisat).
  • Ermitage Impérial. Catalogue de la Galerie des Tableaux. s. n., Sankt Petersburg 1863, (2nd édition: 3 Bände (Bd. 1: Les écoles d'Italie et d'Espagne. Bd. 2: Les écoles germaniques. Bd. 3: Les écoles anglaise, française et russe.). ebenda 1869–1871).
  • Vom Doppeladler. In: Berliner Blätter für Münz-, Siegel- und Wappenkunde. Bd. 6, 1871, S. 1–26, (Sonderabdruck als: Ueber den Doppeladler. Weber, Berlin 1871)

Koehnes Vorschläge für die Wappen finnischer Städte

„1861 wurde versucht, Koehnes Wappenrichtlinien auf das Großherzogtum Finnland auszudehnen. In den Jahren 1860–1861 erarbeitete er Wappenvorschläge für alle damaligen finnischen Städte. Einige der Vorschläge behielten die alten Wappen der Städte bei, während andere sie durch völlig neue Embleme ersetzten. Wie in der russischen Heraldik wurde in der oberen Ecke des Wappens ein Kreiswappen angebracht, das den Standort jeder Stadt angibt. Mit Ausnahme des Wappens von Helsinki, das mit der Krone und den Zeptern des Großherzogs geschmückt war, war über jedem Wappen eine Mauerkrone angebracht; die Hauptstädte der Kreise erhielten eine goldene Krone, andere Städte eine silberne Krone. Um die Schilde herum waren unter anderem Anker und Ähren angebracht, die auf die Lebensgrundlage der jeweiligen Stadt verwiesen. Allerdings wurde keines vorgeschlagenen Wappen letztendlich von finnischen Städten verwendet. In den frühen 1860er Jahren bereitete von Koehne auch die Motive für die ersten Finnische Mark-MünzenW-Logo.png vor, die eigentlich von Aleksandr FadeyevCoat of arms of Finland.svg entworfen wurden.“[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 231 f. (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
  2. Académicien décédé: Baron Bernhard de Koehne. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 3. September 2023 (französisch).
  3. Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 276 (664 S.).
  4. Герб рода Кёне, имеющего титул иностранного барона -- Кёне (баронский род) // Википедия. [2017—2017]. Дата обновления: 15.01.2017. URL: http://ru.wikipedia.org/?oldid=83073080 (дата обращения: 15.01.2017).
  5. Es erschien nur dieser Band. Michael O. Krieg: Mehr nicht erschienen. Band 1: A – L (= Bibliotheca Bibliographica. Bd. 2, Tl. 1). Krieg, Bad Bocklet u. a. 1954, S. 383.
  6. Freie Übersetzung eines Absatzes der finnischen Wikipedia: Bernhard von KöhneCoat of arms of Finland.svg. Finnische Wikipedia (fi.wikipedia.org). Zuletzt bearbeitet: 11.07.2023. Abgerufen am 09.03.2023 um 12:52 Uhr. Permanentlink.

Weblinks

Commons: Bernhard Karl von Koehne – Sammlung von Bildern
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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Bernhard_von_Koehne“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 17. Januar 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.