Georg Scheibelreiter

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Dieser Artikel behandelt den österreichischen Historiker Georg Scheibelreiter (* 1943); andere Namensträger siehe ScheibelreiterW-Logo.png in der Wikipedia.
Georg Scheibelreiter
Georg Scheibelreiter Aufnahme von Werner Maleczek.jpg

(Foto 2014 von Werner MaleczekW-Logo.png)
Geboren(1943-02-03)3. Februar 1943
Wien
StaatsangehörigkeitÖsterreichisch
BerufHistoriker, Heraldiker
Ära/Epoche20./21. Jahrhundert

Georg Scheibelreiter (* 3. Februar 1943 in Wien) ist ein österreichischer Historiker und Heraldiker.

Leben

Georg Scheibelreiter begann nach der Reifeprüfung 1961 an der Universität WienW-Logo.png ein Doppelstudium: Er studierte Rechtswissenschaften und beendete sie 1967 mit dem Mag. iur.W-Logo.png sowie die Fächer Geschichte und Kunstgeschichte, in denen er dort 1971 zum Dr. phil. promoviert wurde. Von 1971 bis 1974 absolvierte er den Ausbildungskurs am Institut für Österreichische GeschichtsforschungW-Logo.png (IÖG) zur Vertiefung seiner Kenntnisse in den historischen Hilfswissenschaften des Mittelalters und der Neuzeit. Parallel arbeitete er von 1970 bis 1980 am Projekt „Tabula Imperii ByzantiniW-Logo.png“ der Österreichischen Akademie der WissenschaftenW-Logo.png in Wien, von 1972 bis 1980 auch als Universitätsassistent am Institut für Österreichische Geschichtsforschung bei Heinrich FichtenauW-Logo.png. 1973 erhielt Scheibelreiter ein Forschungsstipendium für die Archives nationalesW-Logo.png in Paris.

1980 wurde Scheibelreiter an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien bei Heinrich Fichtenau und Herwig WolframW-Logo.png für die Fächer „Mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften“ habilitiert und war in den folgenden Jahren als Universitätsdozent an der Universität Wien sowie als Gastprofessor an der Universität Innsbruck (1981 und 1994), der University of Minnesota in Minneapolis (USA) (1986) und der Universität Klagenfurt (1988/89) tätig. Daneben ist er seit 1983 verantwortlicher Redakteur der Mitteilungen des Instituts für Österreichische GeschichtsforschungW-Logo.png (MIÖG). Von 1997 an war er als außerordentlicher Universitätsprofessor an der Universität Wien tätig. 2008 trat er in den Ruhestand.

Zu den Schwerpunkten in der Arbeit von Georg Scheibelreiter gehören das Frühmittelalter und seine MentalitätsgeschichteW-Logo.png, die HagiographieW-Logo.png, die Historischen Hilfswissenschaften der Heraldik, Genealogie und Sphragistik sowie in Zusammenhang damit das Tier, aber auch die Fabelwesen im Mittelalter.

Scheibelreiter ist in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen nicht nur in seinen Forschungsgebieten tätig, so seit 1990 als Leiter der Sektion „Heraldik, Genealogie und Prosopographie“ beim Österreichischen Historikertag, seit 1993 als Vorstandsmitglied[1] und inzwischen im Wissenschaftlichen Beirat[2] der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“ in Wien und seit 2002 als Vorstandsmitglied der Erika-Mitterer-GesellschaftW-Logo.png.[3]

1984 erhielt Scheibelreiter den Förderungspreis der Kardinal Innitzer-StiftungW-Logo.png, 1990 den Preis der Adolf-Schärf-StiftungW-Logo.png der Stadt Wien. Darüber hinaus sind ihm Ehrungen durch verschiedene internationale Organisationen zuteilgeworden, so als Fellow of the Center for Austrian Studies der University of Minnesota (1987), als Socio onorario dell‘ Istituto del Sacro Romano Impero in Florenz (1989), als Académicien der Académie internationale d’héraldique in Paris (1999) sowie als Ehrenmitglied des HEROLD. Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin (2010)[4]

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Tiernamen und Wappenwesen. Wien/Köln/Graz 1976, 2. ergänzte Aufl. 1992, ISBN 3-205-05475-X. (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Bd. 24)
  • Der Bischof in merowingischer Zeit. Wien/Köln/Graz 1983. (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Bd. 27)
  • Die barbarische Gesellschaft. Mentalitätsgeschichte der europäischen Achsenzeit 5. – 8. Jahrhundert. Primus-Verlag, Darmstadt 1999, ISBN 3-89678-217-7.
  • Heraldik. Oldenbourg, Wien/München 2006. 2. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2013, ISBN 978-3-486-59124-8.
  • Wappenbild und Verwandtschaftsgeflecht: kultur- und mentalitätsgeschichtliche Forschungen zu Heraldik und Genealogie (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 53). Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-58935-1 (352 S.).[5]
  • Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau, Wien/Köln/Weimar, 2010, ISBN 978-3-205-78573-6.

Herausgeberschaften

  • mit Anton ScharerW-Logo.png: Historiographie im frühen Mittelalter. Oldenbourg, Wien/München 1994, ISBN 3-486-64832-2. (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Bd. 32)
  • mit Andrea Sommerlechner (Hrsg.): Stadt, Partei und Fürst. Mentalitätsgeschichtliche Studien zur Chronistik der trevisanischen Mark. Böhlau, Wien/Köln/Graz 1988, ISBN 3-205-08534-5. (Veröffentlichungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, Bd. 28)

Literatur

  • Eckart Henning: Laudatio auf Prof. Dr. Georg Scheibelreiter. In: Der Herold. Vierteljahrsschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften. Jg. 54 = Neue Folge Bd. 18, Heft 1–2, 2011, S. 210–211.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Homepage der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“ – „Wir über uns“. (Memento vom 29. April 2013 im Internet Archive)
  2. Vorstand – Ehrenmitglieder – Sonderbeauftragte: Wissenschaftlicher Beirat. In: gesellschaftadler.org. Abgerufen am 26. Februar 2024.
  3. Homepage der Erika-Mitterer-Gesellschaft
  4. Der Herold. Vierteljahrsschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften. Jg. 54 = Neue Folge Bd. 18, Heft 1–2, S. 209–210.
  5. Friedrich Ulf Röhrer-Ertl: Rezension von: Georg Scheibelreiter: Wappenbild und Verwandtschaftsgeflecht. Kultur- und mentalitätsgeschichtliche Forschungen zu Heraldik und Genealogie. In: sehepunkte.de. 15. Mai 2010, abgerufen am 26. Februar 2024.
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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Georg_Scheibelreiter“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 09. Oktober 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.