Arnold Robens

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Arnoldus Ludovicus Antonius Robens, beigeordneter Bürgermeister zu Aachen
Totenzettel: Arnoldus Ludovicus Antonius Robens

Arnold Robens (latinisierter Name: Arnoldus Ludovicus Antonius Robens; ~ 9. November 1758 in der katholischen Pfarrkirche St. AnnaW-Logo.png in DürenW-Logo.png; † 26. Mai 1820 in AachenW-Logo.png) war Geheimschreiber der Jülichschen Ritterschaft, Legationssekretär des kurpfälzischen Vogtmajors in Aachen, Beigeordneter Bürgermeister der Stadt AachenW-Logo.png und Autor mehrerer genealogisch-heraldischer Werke.

Leben

Der Sohn des Thomas Heinrich Wilhelm Robens (~ 17. August 1730 in Düren; † 16. Mai 1823 in Aachen), kaiserlicher Notar in Düren und später Besitzer des Robenshofs auf dem Kölnsteinweg in Aachen, und dessen zweiter Frau, der Johanna Margaretha Westerich, war zunächst als Geheimschreiber der Jülichschen Ritterschaft erwähnt und als solcher 1789 in GerresheimW-Logo.png bei DüsseldorfW-Logo.png ansässig. Bald darauf ist er als Legationssekretär beim kurpfälzischen Vogtmajor in Aachen nachgewiesen.

Als Ende 1792 die Franzosen das Rheinland besetzten, verließ Robens im Gefolge des Freiherrn Balduin von Merode-Houffalize zu Frenz, Direktor der Ritterschaft von Julich und Berg, Aachen, kehrte aber schon bald wieder dorthin zurück. Sein Amt als Legationssekretär war durch die Franzosen hinfällig geworden.

In der Zeit, als auch Aachen unter französischen Verwaltung stand, wurde Robens ab 1805 zum zweiten AdjunktW-Logo.png gewählt, zunächst unter dem Maire Johann Wilhelm Gottfried von LommessemW-Logo.png und ab 1808 unter Cornelius von GuaitaW-Logo.png. Nach dem Ende der französischen Besatzung und der Eingliederung des Rheinlandes in das Königreich Preußen im Jahr 1815, wurde Robens in den Jahren des Neuaufbaus als Beigeordneter Bürgermeister der Stadt Aachen unter dem jetzt als Oberbürgermeister amtierenden Guaita wiedergewählt. Er übte dieses Amt bis kurz vor seinem Tode aus und verstarb am 26. Mai 1820 an einem „bösartigen Blasenfieber“.

Robens war verheiratet mit Maria Theresia Thekla Fincken (* um 1756; † 26. August 1832 in Aachen?), Tochter des holländischen Postmeisters Wilhelm Fincken und der Elisabeth Kreusch. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor, die beide im Kindesalter starben.

Bereits 1894 wurde eine der Straßen, die das ehemalige Gelände des Robensgarten durchzieht, „Robensstraße“ benannt. Der Robensgarten gehörte zum Robenshof, der dem Vater von Arnold Robens gehörte und nach diesem benannt worden war. Der Straßenname ist bis heute erhalten geblieben.[1]

Robenshof und Robensgarten auf dem Rappardplan von 1860, direkt vor dem Kölntor gelegen
Die Robensstraße auf einem Stadtplan aus dem Adressbuch für Aachen aus dem Jahr 1913

Familienwappen

Wappen des Thomas Robens gemäß Macco [2]

„Die Dürener Robens werden von Müller-Westphal[3] bis auf den Schuhmacher Anton Rubens (*um 1615, + zw. 1679 und 1687) zurückgeführt. Sein Sohn Hans Robens heiratete Anna Elisabeth von Hillensberg. Deren Sohn, Wilhelm Arnold Robens führte das nur leicht modifizierte Wappen der von Hillensberg (ergänzt um eine Blume auf dem Helm), obwohl er dazu nicht berechtigt war. Dessen Sohn, Thomas Heinrich Wilhelm Robens, führte das Wappen der von Hillensberg (also ohne Blume).“

Genwiki (2006/2017)[4]

Blasonierung:

  • Wappen 1: Im Schild zwei Pfähle, in der Mitte überdeckt von einem dreilätzigen Turnierkragen. Auf dem Helm eine Blume (Rose?) mit beblättertem Stiel zwischen einem offenen Flug.[3]
  • Wappen 2: In blauem Schild zwei weiße Pfähle, belegt mit einem schwartzen dreilätzigen Turnierkragen. Auf dem gekrönten Helm zwei blaue Flügel. [5]
    (Beschreibung des Hillensberg-Wappens; die Beschreibung des Robens-Wappen ist ohne Farbangaben.)

Genealogisch-heraldisches Wirken

Robens war mit dem Aachener Stadtarchivar Karl Franz MeyerW-Logo.png (Aachensche Geschichten) verwandt, dessen Bruder Franz Meyer Robens Tante Franziska Theresia Robens am 12. Oktober 1750 in der Aachener Kirche St. FoillanW-Logo.png geheiratet hatte. Aber auch zu Karl Franz Meyers Sohn und Nachfolger seines Vaters als städtischer Archivar, Karl Franz Leonhard MeyerW-Logo.png, pflegte Robens ebenfalls gute Beziehungen. Vielleicht inspirierte ihn diese Verwandtschaft zu seinem ersten Werk Elementar = Werkchen der Wapenkunde, das er 1790 in Düsseldorf und Aachen zweibändig veröffentlichte. Sein Spezialgebiet war die jülichsche Ritterschaft.

In dieser Zeit schrieb er sein vierbändig beabsichtigtes Werk „Der ritterbürtig - landständische Adel des Grossherzogthums Niederrhein, dargestellt in Wapen und Abstammungen“. Er fand keinen Verleger und so ließ Robens schließlich die ersten beiden Bände im Selbstverlag beim städtischen Buchdrucker M. Weiß drucken. Das Werk erhielt viel Aufmerksamkeit und Beifall. 1818 wurde Robens sogar König Friedrich Wilhelm III. vorgestellt und erhielt von diesem die Goldene Medaille für wissenschaftliche Leistungen. Trotzdem konnten die Kosten nicht gedeckt werden. Die weiteren beiden Bände gelangten nicht mehr zum Druck. Seine Witwe gab den Subskribenten der geplanten Bände 3 und 4 das bereits dafür erhaltene Geld zurück. Die Manuskripte sind verloren. Gemäß Schumacher gerieten sie „zuletzt in die Hände spielender Kinder [.] und [wurden] vernichtet [.].

Robens genealogisch-heraldische Arbeiten stehen beispielhaft für viele andere, die im Zuge romantischer Strömungen entstanden. Zwar sind sie um Genauigkeit bemüht, genügen aber nicht heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen. Vieles wurde unbelegt und ungeprüft aus anderen Unterlagen übernommen. Schumacher schreibt:

„auch seltsame etymologische Deutungen von Familiennamen und phantasiereiche Erklärungen der heraldischen Symbolik wären besser unterblieben. Sehr störend wirken die zahlreich eingeschalteten, oft recht mittelmäßigen Verse, die den Adel als den Inbegriff des Deutschtums und aller Tugend, als den von der Vorsehung bestimmten Führer der Nation überschwenglich verherrlichen.“

August Schumacher (1926)[1]

Schriften

Jahr Band Titel Digitalisat
1790 1 Etwas von Stammtafelen, und vollständige Sammlung aller im Gülisch-Ritterbürtigen Collegio vorhandenen aufgeschwornen Ritterbürtigen Familien-Wapen
Düsseldorf und Aachen
Digitalisat (061:1-5147)
Digitalisat (061:1-96662)
1791 2 Vollständige Sammlung der im kurkölnisch-ritterbürtigen Collegio zu Bonn und im westphälisch-ritterbürtigen Collegio zu Arensberg aufgeschwornen vorhandenen Familien-Wapen
Zwote Sammlung, Düsseldorf und Aachen
Digitalisat (061:1-5269)
Digitalisat (061:1-11198)
1790 3 Vollständige Sammlung und Blasonierung sämmtlicher im Jülisch-Ritterburgischen College aufgeschwornen vorhandenen vollbürtigen Familien-Wapen
Dritter Theil.
Digitalisat (061:1-11180)
Neudr. im LTR-Verl., Wiesbaden, ISBN 3-88706-054-7
  • Wappenbuch, (S.l.) 1881.

Robens’ Werke sind im KVKW-Logo.png nachgewiesen. Sie liegen auch in digitalisierter Form auf CDR und DVD vor. Eine Einsichtnahme in diese Digitalisate ist während in der Stadtbücherei Haltern am See möglich.[6]

Literatur

  • Friedrich Adolf Beck: Lebensbilder aus dem preussischen Rheinlande. Ein belehrendes und unterhaltendes Lesebuch für Schule und Haus. Selbstverlag, Neuwied 1832, S. 96.
  • Matthias Michael Bonn: Sammlung von Materialien zur Geschichte Dürens. Knoll, Düren 1835–1838, S. 446 f.

Weblinks

Commons: Arnold Robens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Alle Angaben nach:
    • August Schumacher: Der rheinische Genealoge und Heraldiker Arnold Robens, in: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienforschung, Band 10/1938, Sp. 77-84.
    • August Schumacher: Arnold Robens. In: Heimatblätter (Beilage zur Dürener Zeitung) 3/1926, Nr. 18.
  2. Macco, Hermann Friedrich: Aachener Wappen und Genealogien, Band 2, Aachen 1908, hier S. 94 und Tafel 86.
  3. 3,0 3,1 Müller-Westphal, Lothar: Wappen und Genealogien Dürener Familien : Hausmarken, Wappen, Notarzeichen und biografische Daten von 7000 Personen aus acht Jahrhunderten, Düren 1989, hier S. 730 - 731.
  4. GenWiki: Robens (Familienname). 8. Oktober 2017, abgerufen am 16. April 2019 (auf GenWiki befindet sich eine Liste der Autoren).
  5. Macco, Hermann Friedrich Aachener Wappen und Genealogien, Band 1, Aachen 1907, hier S. 191.
  6. Stadtbücherei Haltern am See, Lavesumer Straße 1g, 45721 Haltern am See.
Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Arnold_Robens“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 16. April 2019 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.