Michael Adami (Linguist)
Michael Adami (auch Michaël Adámi geschrieben; ungarisch Adami Mihály; * 1720 in Beluša, Komitat Trentschin; † 11. März 1781 in Wien; Lebensdaten nach der Deutschen Nationalbibliothek: 1725-1787)[1] war ein österreichisch-ungarischer Jesuitenmönch, Linguist, Genealoge und Heraldiker.
Leben
Sohn des Jána Adami (Johann Adami) und der Zuzany (Susanne). Er hatte zwei jüngere Brüder (Andrej Adami und Paul Adami). 1740, während seines Studiums, wurde er Mitglied der katholischen Ordensgemeinschaft Gesellschaft Jesu, aus der 1750 wieder austrat. Er ging nach Wien, arbeitete dort als Gerichtsagent und lehrte an der Wiener Militärakademie bzw. an der Theresianischen Militärakademie.[2]
Werk
Adami beschäftigte sich mit der Linguistik und hatte als Sprachwissenschaftler Einfluss auf die Entwicklung der ungarischen Sprache. 1760 verfasste er eine ungarische Grammatik für Erzherzog Karl. Darüber hinaus schrieb er ein ungarisch-lateinisch-deutsches Wörterbuch. Außerdem widmete er sich der Genealogie und Heraldik ungarischer Adelsfamilien. Der größte Teil seines Werkes wurde zu seinen Lebezeiten nicht in Buchform veröffentlicht, sondern blieb Manuskript. Seine heraldischen Sammlungen wurden von anderen (insbesondere von Iván von Nagy, der sie für „unschätzbar“ hielt) in Teilen oder gänzlich für eigene Veröffentlichungen verwendet; man gliederte sie beispielsweise in den Neuen Siebmacher („Der Adel von Ungarn“) ein.[3]
Ausführliche und neuerläuterte ungarische Sprachkunst | Der Hochlöblichen Deutschen Nation zum Besten, besonders aber zum Nutzen, und Dienst derjenigen, so Verwandschaft, Amts- oder anderer Umstände halber mit den National-Ungarn Umgangs pflegen müssen. Verfasst von Michaël Adámi.
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Deductiones breves quar. fam. | Genealogische Arbeit, Manuskript, im Besitz des Ungarischen Nationalmuseums |
Collectanea genealogica per Mich. Adami | Manuskript, ursprünglich im Bestand des Ungarischen Nationalmuseums (Quart. Lat. Nro. 182); die Arbeit bietet wertvolle Daten zu Ungarns aristokratischen Familien und wurde von Iván von Nagy oft zitiert. |
Scuta gentilitia illustrium ac nobilium Familiarum Hungariae coloribus distinctae | Manuskriptbände, ursprünglich im Bestand des Ungarischen Nationalmuseums (mss Quart. Lat. Nro. 190, t. I-XIV), dann in der Széchényi-Nationalbibliothek; sie wurden ebenfalls von Iván von Nagy für dessen Veröffentlichungen verwendet. |
Collectanea heraldica Hungariae, quibus descriptiones complurium scutorum nobilitarium plurimum e Libro Regio extractorum comprehenduntur | Ein weiteres heraldisches Manuskript, ursprünglich im Bestand des Ungarischen Nationalmuseums (Fol. Lat. Nr. 227). Es enthält jene Wappen, die in den Königlichen Büchern (ungarisch Királyi könyvek) aus der Zeit zwischen 1685 und 1770 gelistet wurden sowie jene Wappen, die zwischen 1790 und 1803 gestiftet oder verliehen wurden (ohne Wappenbeschreibungen). Die Arbeit wurde ebenfalls von Iván von Nagy verwendet. |
Leseprobe |
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Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt. Internet: 1052616364. Abgerufen 03. März 2019
- ↑ Martin: Slowakisch Biographisches Lexikon (von 833 bis 1990). ADAMI, Michal. Hrsg.: Matica slovenská. 1. Band, A – D, 1986, S. 30 (slowakisch: Slovenský biografický slovník : [od roku 833 do roku 1990].).
- ↑ Géza von Csergheő; unter der Mitredaktion von Iván von Nagy: Der Adel von Ungarn samt den Nebenländern der St. Stephans-Krone. (= J. Siebmachers Großes und allgemeines Wappenbuch 4. Band, 15. Abteilung, 1. Teil). Bauer & Raspe Nürnberg 1885–1893 (2 Text- und 2 Tafelbände).
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Personendaten | |
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NAME | Adami, Michael |
ALTERNATIVNAMEN | Adami Mihály, Michaël Adámi |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-ungarischer Jesuitenmönch, Linguist, Genealoge und Heraldiker |
GEBURTSDATUM | 1720 |
GEBURTSORT | Beluša, Komitat Trentschin |
STERBEDATUM | 11. März 1781 |
STERBEORT | Wien |