Roderich von Haken

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Roderich von Haken

Wappen Roderich von Haken
Coat of arms family de-ba von Haken.png

(nach der Blasonierung von Jürgen Arndt)[1]
Geboren(1867-09-08)8. September 1867
Gestorben(1930-02-24)24. Februar 1930
Berlin
StaatsangehörigkeitDeutsch-Balte
BerufKunstmaler,
Wappenkünstler,
Heraldiker
Ära/Epoche19. und 20. Jahrhundert
Ehepartner/-inledig
Elternteil(e)Male Icon.svg Leopold von Haken
Female Icon.svg Marie Louise
Sielmann

Roderich von Haken (* 8. September 1867 in Valmiera/Wolmar-WeidenhofW-Logo.png, Gouvernement LivlandW-Logo.png; † 24. Februar 1930 in Berlin-Charlottenburg;[2] vollständiger Name Roderich Ottomar Burchard Eduard von Haken; auch bekannt unter Rodo von Haken) war ein deutsch-baltischerW-Logo.png Kunstmaler, Wappenkünstler und Heraldiker.

Familie und Leben

Roderich von Haken wurde am 8. September 1867 in Wolmar-Weidenhof im Gouvernement LivlandW-Logo.png (heute ValmieraW-Logo.png, Lettland) als zweites Kind des Pastors Leopold Eduard Johannes von Haken (1832-1883) und der Maria Louise Henriette von Sielemann (* 1840) geboren. Bei seiner Geburt war sein Vater Leopold 35 und seine Mutter Marie 27 Jahre alt. Er hatte zwei Schwestern (Wilhelmine Marie Louise von Haken, geboren zu Wolmar am 16. Februar 1866 und Luise Benedikte Clarissa von Haken, geboren zu Wolmar am 2. Dezember 1868). Spätestens 1901 hat er seinen Lebensmittelpunkt in Berlin und Brandenburg. Er starb am 23. Februar 1930 in Berlin, im Alter von 62 Jahren.[2]

Wappen

Nach Jürgen Arndt führte Roderich von Haken folgendes Familienwappen:

  • „In Blau zwei goldene Lilien übereinander, beseitet von je einem goldenen, einmal geknoteten Seil, pfahlweise. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken zwei geharnischte silberne Arme, ein goldenes Seil – wie im Schild – balkenweise haltend, eine goldene Lilie umschließend.“[1]
Familienwappen Haken
 
(nach Walter August von Haken; 1901/1902)
 
(nach Seyler; Aufriss von 1920; koloriert 2024)

Nach Gustav Adelbert Seyler (bzw. nach dem Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Band 16) führten Albert Haken, Rittergutsbesitzer auf Rossow-Sassenburg und Storkow in Preußen, sein Sohn Bruno Karl Heinrich Haken, Kapitän zu Hamburg sowie dessen Sohn Bruno Nelisfen Haken, geb. 11. November 1870 ein augenscheinlich ähnliches Wappen:

  • „In W(eiß) übereinander zwei (schwarze) Lilien, beseitet rechts u(nd) links von je zwei verschlungenen (schwarzen) Kesselhaken. Helm: eine (schwarze) Lilie zwischen zwei nach oben gekehrten geharnischten Armen, die ein Hakenpaar verschlungen nach oben halten. Decken: (schwarz) w(eiß) (..)“[3]

Die heraldischen Besonderheiten dieses Wappens beschreibt Walter August Haken im Jahr 1901 folgendermaßen:

„Das (..) hier wiedergegebene Wappen ist nachweislich seit Jahrhunderten der Familie Haken eigentümlich und bei neuerdings erfolgter Nobilitierung von Familienmitgliedern den betreffenden als adliges Wappen neu verliehen worden. Der Schild des alten Wappens ist silbern mit schwarzen Haken und Lilien, und haben das russische und schwedische Heroldamt die Farbenzusammenstellung – siehe die Blasonierungen – willkürlich gewählt.“

Walter August von Haken (1901/1902)[4]

In den Genealogischen Stammtafel der Familie Haken werden die Wappenbeschreibungen nach dem russischen und schwedischen Heroldamt folgendermaßen zitiert:

„Einen roten Schild, worin zwei silberne französische Lilien gerade über einander stehen, zur Rechten und Linken davon zwei aufrechtstehende in einander greifende Eisenhaken. Der offene Turnierhelm ist mit einem aus Rot und Silber geflochtenen Kranz bedeckt, aus welchem sich zwei Arme in Stahl erheben, die zwei balkenartig gezeichnete, mit den gebogenen Enden in einander greifende Eisenhaken halten. Zwischen den Armen ist eine Lilie in Silber sichtbar. Die Helmverzierung und das Laubwerk ist nach außen Silber, nach innen Rot.“

Schwedisches Wappendiplom (Schloß Haga, September 1815)
zitiert nach August von Haken, 1901/1902
[4]

„In himmelblauem Schilde über einander zwei goldene Lilien, seitwärts umgeben von zweo Parr goldenen doppelten Haken, die an einem Ende in einander geschlungen, mit den anderen Enden zur Mitte des Schildes gewandt sind. Der Schild wird gekrönt von einem Ritterhelm und einer Ritterkrone. Die Helmzier bildet eine goldene Lilie zwischen zwei goldbeschienten Armen, deren Hände zwei verschlungene goldene Haken über dieser Lilie halten. Der Wappenmantel ist himmelblau mit Gold.“

Petersburger Wappendiplom (2. Mai 1873 sub No 235.)
Wappenbuch mit der Kaiserlichen Unterschrift. Petersburg, 7. Januar 1881
zitiert nach August von Haken, 1901/1902
[4]

Heraldisches Wirken

Als freischaffender Kunstmaler war Roderich von Haken für eine Vielzahl von heraldischen Arbeiten verantwortlich, darunter „Wappenmalerei und Zeichnung in künstlerischem Original-Aufriß, Richtigstellung stilwidriger Diplomwappen, Anfertigung von Stammbäumen, Ahnentafeln und zahlreiche Entwürfe von Exlibris', von denen viele im Archiv für Stamm- und Wappenkunde als Kunstbeilage veröffentlicht worden sind“[1]:

„20 Zeitschriftenbeiträge zur Genealogie und Heraldik einzelner adeliger Familien (1901-1918), sowie über ein heraldisches Kuriositäten-Kabinett. Als Zeichner schuf v(on) Haken zahreiche Exlibris mit heraldischen Motiven ([Beispiele] in der Z[eitschrift] Archiv für Stamm- und Wappenkunde Jahrgang 16 bis 20, ferner auch zahlreiche Entwürfe zu Familienwappen ([Beispiele]: DWR VII, 1, 88; sowie Arch[iv] f[ür] Stamm- und [Wappenkunde] 1906/7, 1907/8 ff.; Monatsschr[ift] Roland-[Blätter], 20. [Jahrgang], 1919-20, nach S[eite] 72, S[eite] 101 u[nd] Beil[age])“

Jürgen Arndt (1992)[1]

Mitgliedschaft

Von Haken gehörte der Zentralstelle für Deutsche Personen- und FamiliengeschichteW-Logo.png an und war von 1901 bis 1919 Mitglied im Herold.

Weblinks

Show-handle-HW.png Bernhard Peter: Historische heraldische Exlibris (30)
Show-handle-HW.png Bernhard Peter: Historische heraldische Exlibris (35)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 177 (664 S.).
  2. 2,0 2,1 Landesarchiv Berlin; Berlin, Deutschland; Personenstandsregister Sterberegister. Jahr der Registrierung: 1930 (Erstregister). Nr. 405. Zitat:
    „Berlin, am 25. Februar 1930. Der Verwaltungsdirektor des Hauses Fröbelstraße 15 in Berlin zeigte an, daß der ledige Kunstmaler Roderich von Haken, 62 Jahre alt, wohnhaft in Berlin, Fröbelstraße 15, geboren zu Wolmar-Weidenhof in Livland, zu Berlin, Fröbelstraße 15 am vierundzwanzigsten Februar des Jahres tausend neunhundert dreißig vormittags um Drei Uhr verstorben sei. 15 Druckwerke gestrichen. Der Standesbeamte in Vertretung (Maack) B. Geboren 8.9.1867.“
  3. Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, V. Band, 11. Abteilung; Sechshundert Fünf und Achtzig bürgerliche Wappen; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1920. S. 19. Tafel 25.
  4. 4,0 4,1 4,2 Friedrich August von Haken: Genealogische Stammtafel der Familie Haken (ab 1566), in Kurland, Livland und Estland zusammengestellt von weil. Dr. med. Friedrich August von Haken. Ergänzt und herausgegeben von Walter August von Haken. Riga, 1902.